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Inflation belastet deutsche Haushalte: Jeder Zweite muss auf Urlaub verzichten

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Von: Amy Walker

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Innerhalb eines Jahres ist fast alles teurer geworden: Die Inflation liegt aktuell bei 8,7 Prozent. Einer neuen Umfrage zufolge belastet das die Haushalte immer mehr. Verzicht ist an der Tagesordnung.

Hamburg – Die Deutschen haben angesichts der hohen Inflation Angst. Das ergibt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Appinio, das 7.000 Personen zwischen Januar und Februar 2023 befragt hat. Demnach haben 92,8 Prozent der Befragten angegeben, dass ihnen der Anstieg der Inflation Sorgen bereitet. Im Januar lag die Inflationsrate bei 8,7 Prozent.

Inflation: Deutsche müssen auf vieles verzichten

Zudem hat die große Mehrheit der Befragten (70 Prozent) angegeben, dass sie das Gefühl haben, sich jetzt weniger leisten zu können als noch vor sechs Monaten. Entsprechend wird auch gespart. Folgende Produkte können sich die deutschen Haushalte laut Umfrage nicht mehr leisten:

Allein im Bereich Lebensmittel gab die Mehrheit der Befragten an, dass sie sich diese Produkte weiterhin leisten können. Aber auch hier waren 44 Prozent der Meinung, dass ihnen das Geld für Lebensmittel nicht mehr ausreicht.

Preise für Lebensmittel steigen nach Ansicht der Deutschen am meisten

Am meisten zwickt es den Deutschen beim Einkauf von Lebensmitteln, so die Appinio-Umfrage. 82,4 Prozent gaben an, dass sie bei Lebensmitteln den Preisanstieg am stärksten wahrnehmen. An Platz zwei und drei liegen die Energiekosten: 74 Prozent merken die Inflation bei Strom und Gas, 72 Prozent an der Tankstelle.

Das entspricht im Großen und Ganzen auch der Realität: Die Preise für Energie sind im Januar 2023 um 23,1 Prozent gestiegen, die für Lebensmittel um 20,2 Prozent. Besonders hervorgehoben werden aber im jüngsten Bericht des Statistischen Bundesamtes auch Tierarztbesuche: Im Januar 2023 kostete der Gang zum Tierarzt 37,5 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Sonnenschirm am Strand
Die Inflation belastet die Menschen - Urlaub muss für viele hinten anstehen. © Sina Schuldt/dpa/Symbolbild

Um besser über die Runden zu kommen, haben die meisten Befragten (60 Prozent) angegeben, in letzter Zeit andere Produkte oder Marken zu kaufen, weil sie günstiger sind. Auch hier trifft das insbesondere auf Lebensmittel zu: Von den 60 Prozent gaben 84 Prozent an, dass sie mittlerweile günstigere Marken kaufen. An Platz zwei liegen Drogerie- und Kosmetikprodukte, bei denen 44 Prozent sagten, dass sie die Marke gewechselt haben. Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für Drogerieartikel auch besonders gestiegen: Toilettenpapier ist 40 Prozent teurer geworden im Vergleich zu 2020, Artikel wie Deo, Zahncreme und Duschgel sind um mehr als 20 Prozent teurer geworden.

Inflation: Weniger Geld für Reisen und Freizeit

Viele der befragten Teilnehmer wollen 2023 aufgrund der Inflation nicht in den Urlaub fahren. Bei einer zweiten Appinio-Umfrage, an der 1.000 Personen teilnahmen, sagten 45 Prozent, dass sie auf Urlaub verzichten müssten, 38 Prozent sagten, dass sie weiterhin eine Reise planen. 17 Prozent gaben an, grundsätzlich keinen Urlaub zu planen. Die Mehrheit (43 Prozent) sagte aber, dass sie eher planen, Urlaub in Deutschland zu machen als im Ausland. Ganze 75 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass sie im Alltag weniger Geld für Freizeit ausgeben.

Über Appinio und die Umfragen

Appinio ist ein Meinungsforschungsinstitut aus Hamburg, das seit 2014 insbesondere im Bereich der Marktforschung aktiv ist. Sie führen aber auch im Auftrag anderer Umfragen durch, zum Beispiel für Medien, Institutionen oder Unternehmen. Seit Januar 2022 führt Appinio in regelmäßigen Abständen eine Inflationsstudie durch.

Appinio macht die Umfragen über die eigens entwickelte App, die über 500.000 Nutzerinnen und Nutzer verfügt. Wenn diese an einer Umfrage teilnehmen, erhalten sie im Gegenzug Punkte, die mit der Zeit gegen Sachwerte (Amazon-Gutscheine oder auch mal Geld) getauscht werden können. Die Ergebnisse werden später von spezialisierten Mitarbeitern bereinigt und ausgewertet.

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