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Inflation auf Rekordhoch - EZB-Präsidentin hält an ihrem Kurs fest: „Werden nicht so rabiat vorgehen wie die Fed“

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Euro-Geldscheine (Symbolbild)
 Die Inflation im Euro-Raum ist vor allem wegen teurer Energie auf ein weiteres Rekordhoch gestiegen.  (Symbolbild) © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Die Inflation hat ein weiteres Rekordhoch erreicht - vor allem wegen der hohen Energiepreise. Eine rasche Zinswende ist laut EZB-Präsidentin aber nicht in Sicht.

Berlin/Brüssel - Die Inflation im Euro-Raum ist vor allem wegen teurer Energie auf ein weiteres Rekordhoch gestiegen. Dienstleistungen und Waren kosteten im Dezember durchschnittlich 5,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte.

Das ist der höchste Wert seit Beginn der Statistik 1997. Im November betrug die Teuerungsrate 4,9 Prozent. Sie liegt nun weit mehr als doppelt so hoch wie das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine Rate von 2,0 Prozent als optimalen Wert für die Wirtschaft anpeilt.

EZB-Präsidentin Lagarde spricht sich gegen eine rasche Zinswende aus

Eine rasche Zinswende kommt für EZB-Präsidentin Christine Lagarde jedoch nicht infrage. Die Zentralbank müsse geldpolitisch nicht so aggressiv vorgehen, wie es die US-Notenbank Fed voraussichtlich tun werde, sagte Lagarde dem französischen Hörfunksender France Inter. „Der Zyklus der wirtschaftlichen Erholung in den USA ist dem in Europa voraus“, sagte die Französin und fügte an: „Wir haben also allen Grund, nicht so schnell und rabiat vorzugehen, wie man es sich bei der Fed vorstellen kann.“

Inflation: Energie macht die Hälfte des Preisschubs aus

Sie gehe davon aus, dass sich die Preise 2022 stabilisierten und es schrittweise zu einem Rückgang komme. In den Folgejahren werde es eine weitere Entspannung an der Preisfront geben, da die Energiepreise nicht dauerhaft zulegen dürften und sich auch die Materialengpässe nach und nach auflösten, sagte Lagarde.

Fast die Hälfte des Preisschubs ging im Dezember auf Energie zurück, ein Fünftel auf teurere Dienstleistungen. Für Energie mussten Konsumenten fast 26 Prozent mehr bezahlen als vor Jahresfrist. Ohne Energie hätten die Verbraucherpreise nur um 2,8 Prozent zugelegt. Unverarbeitete Lebensmittel verteuerten sich um 4,7 Prozent und damit deutlich stärker als zuletzt. (rtr)

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