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Ikea ist ehrgeizig

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Von: Nina Luttmer

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Wie sieht die Zukunft der Möbelkette Ikea aus?
Wie sieht die Zukunft der Möbelkette Ikea aus? © Stefan Zeitz/imago

Der Möbelriese will seinen Marktanteil in Deutschland fast verdoppeln. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lief es dagegen nicht ganz so rund wie gewünscht.

So ziemlich alles wird hierzulande momentan teurer, die hohe Inflation belastet viele Menschen. Auch Deutschlands beliebteste Möbelkette Ikea wird die Preise erhöhen, kündigte Dennis Balslev, Geschäftsführer von Ikea Deutschland, am Donnerstag vor Journalist:innen an. Wie stark der Anstieg ausfallen wird und welche Produkte betroffen sein werden, konnte er noch nicht sagen. Grund für die bevorstehende Anpassung: Die weltweite Rohstoffknappheit, etwa bei Holz und Metallen, und die dadurch stark gestiegenen Rohstoffpreise. „Wir haben aber das klare Ziel, weiter erschwinglich für unsere Kundschaft zu bleiben“, sagte Balslev.

Das Geschäftsjahr 2020/2021 lief bei Ikea bis Ende August. Fünf Monate musste der Möbelriese in dem Jahr wegen der Lockdowns seine hiesigen 54 Einrichtungshäuser schließen, konnte nur noch den Onlineversand oder Click & Collect anbieten – also das Bestellen übers Internet und das kontaktlose Abholen vor der Filiale. Er sei daher sehr stolz, dass der Umsatz von Ikea Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr nur um 3,2 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro gesunken sei, so Balslev.

Davon wurden 1,7 Milliarden Euro im Onlinehandel erzielt, ein Plus von knapp 103 Prozent zum Vorjahr. Der Onlineanteil am Gesamtumsatz lag somit bei 34,3 Prozent – im Vergleich zu 16,2 Prozent ein Jahr zuvor. Allerdings hat Ikea in Deutschland leicht Marktanteil verloren, nachdem es in den Jahren zuvor immer nur bergauf gegangen war. Er lag bei 8,1 Prozent, nach 8,4 Prozent ein Jahr zuvor. Der Onlinegigant Amazon und das Versandhaus Otto konnten dagegen Marktanteile im Einrichtungssegment gewinnen – wenngleich Ikea weiterhin mit Abstand die Nummer eins auf dem deutschen Möbelmarkt bleibt. Balslev gab sich ambitioniert: „Wir wollen in den kommenden sechs bis sieben Jahren unseren Marktanteil fast verdoppeln. Wir werden nicht akzeptieren, dass andere Marktteilnehmer uns Marktanteile abnehmen.“

Corona-Prämie für Beschäftigte

Für den Ikea-Konzern, die Ingka-Gruppe, bleibt der deutsche Markt der wichtigste – auch wenn andere Länder, etwa die USA, aufholen. Weltweit betreibt Ingka 384 Einrichtungshäuser in 32 Ländern und machte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 37,4 Milliarden Euro – ein Plus von 6,3 Prozent zum Vorjahr.

Die Beschäftigten von Ikea Deutschland, denen Balslev am Donnerstag wiederholt für ihre Arbeit während der Pandemie dankte, erhalten im Januar eine steuerfreie Corona-Prämie von je etwa 800 Euro. Es habe bei Ikea in den vergangenen Monaten weder Kurzarbeit noch Entlassungen gegeben, so Balslev.

Den Journalist:innen erklärte er ausführlich, welche Anstrengungen Ikea unternehme, um nachhaltiger zu werden. So sollen etwa bis 2028 Kunststoffe aus allen Verkaufsverpackungen verschwinden und bis 2025 alle Auslieferungen an Kund:innen nur noch mit E-Autos erfolgen.

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