Hersteller und Betreiber von Maschinen benötigen genauere Informationen über Prozesse und Zustände ihrer Anlagen. Da kommen wir ins Spiel: Mit unseren integrierten Kraftsensoren bringen wir Maschinen das Fühlen bei. Mit den dabei erzeugten Daten und unser Software-Toolbox erreichen Zustandsüberwachung, Prozessoptimierung und Predicitve Maintenance ein neues Level.
Warum haben Sie gegründet?
Bereits im Studium ist uns aufgefallen, dass Ingenieure zwar eine Vielzahl an Auslegungs- und Berechnungstools zur Verfügung haben, jedoch die zentrale Größe – die wirkenden Kräfte – häufig unbekannt ist. Damit ist auch die Qualität der errechneten Erkenntnisse, wie der Lebensdauer und Wartungsbedarf mangelhaft. Diesen Bedarf an hochwertigen Belastungsdaten haben wir früh erkannt und bereits während der Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiter an diesen Themen geforscht. Das Sichtbarmachen und Nutzen von bisher unbekannten Kräften im Inneren der Maschine war daher ein wesentlicher Ansporn für unsere Unternehmensgründung.
Wer hat in Sie investiert/wer nicht?
Unsere erste Finanzierung war ein Exist Forschungstransfer. Das ist ein sehr gutes Förderprodukt des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für Ausgründungen aus der Wissenschaft. Im Rahmen einer Seed Finanzierung haben wir dann P+P Capital als Investor und neuen Gesellschafter gewinnen können. Momentan bereiten wir unsere Series A Finanzierungsrunde vor.
Was war die größte Hürde?
Die Zusammenstellung unseres schlagkräftigen Kern-Teams mit beschränktem Budget war sicherlich eine der größten Herausforderungen. Für die vielfältigen Aufgaben benötigten wir fachliche und menschliche Exzellenz mit Know-How aus vielen verschiedenen Disziplinen, wie. Maschinenbau, Elektrotechnik, Mechatronik, Informatik und Wirtschaft.
Wo brennt es im Betrieb?
Wir erleben gerade einen Boom in der Wirtschaft, mit dem man kaum rechnen konnte. Das ist natürlich grundsätzlich eine sehr gute Sache. Aber leider bleibt dadurch manchmal der Drive bei Innovation und Entwicklung unserer Kunden auf der Strecke, wenn man kaum sein Tagesgeschäft bewältigen kann. Dadurch verzögern sich auch bei uns einige Projekte. Außerdem stellt uns die Beschaffung von Elektronikkomponenten aufgrund der aktuellen Knappheit von Halbleitern vor große Herausforderungen.
Was ist der große Traum?
Wir arbeiten jeden Tag hart daran, unsere sensorischen Produkte noch besser zu machen und unseren Kunden als umfassender Lösungsanbieter zur Verfügung zu stehen. Wir wollen den Markt für Condition Monitoring und Predictive Maintenance umkrempeln, indem wir mit besseren Daten genauere Erkenntnisse und Vorhersagen treffen. Gleichzeitig erwarten wir, dass sich neue Marktchancen durch die Skalierung unserer Produkte ergeben werden.
Welche menschliche Sensorik braucht es, um als Gründerteam optimal zu funktionieren?
Ein erfolgreiches Gründerteam erkennt und ergänzt die Stärken und Schwächen voneinander. Jede Meinung wird mit in den Entscheidungsprozess einbezogen und ergebnisoffen diskutiert. Dabei kommt es nicht darauf an sich selbst zu beweisen, sondern gemeinsam zur besten Lösung zu gelangen.
Das sagt die Jury:
„Wir bringen Maschinen das Fühlen bei“ – dieses Versprechen gibt Simon Krech, Co-Founder von Core Sensing der Jury. In fünf Minuten wurde den Jury-Mitglieder deutlich: das Produkt und die Firma haben Hand und Fuß. Sie hören zu, fragen, erklären und entwickeln für Mensch und Maschine – professionell und ausgezeichnet.
Partnerschaft:
Die Frankfurter Rundschau unterstützt auch in diesem Jahr wieder den Hessischen Gründerpreis. Bis zum Finale am 3. November in Frankfurt stellen wir die zwölf besten Gründerinnen und Gründer vor.