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Frosta zieht positive Bilanz: Fast zehn Prozent mehr Umsatz

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Frostas neue vegane Fischstäbchen auf Gemüse-Basis werden im Werk in Bremerhaven produziert.
Frostas neue vegane Fischstäbchen auf Gemüse-Basis werden im Werk in Bremerhaven produziert. © Sina Schuldt/dpa

Nach Corona-Lockdowns verkauft sich Tiefkühlkost wieder besser. Das Unternehmen Frosta plant eine eigene Windkraftanlage. Von Luca Simonis.

Mit fleischlosem Fisch und einer eigenen Windkraftanlage will der Tiefkühlkosthersteller Frosta dieses Jahr der Energiekrise entgegentreten. 2022 hat das Unternehmen aus Bremerhaven ein deutliches Plus beim Umsatz verzeichnet. Das teilte der gut gelaunte Vorstand rund um Geschäftsführer Felix Ahlers am Donnerstag auf der jährlichen Bilanzpressekonferenz mit.

Demnach stieg der Konzernumsatz 2022 um 9,8 Prozent auf 589 Millionen Euro. Hauptverantwortlich dafür ist das Außer-Haus-Geschäft mit Gastronomie, Hotels und Kantinen, das sich nach den Lockdown-Perioden der Vorjahre gut erholt hat.

Energiekrise führt zu höheren Preisen

Doch statt Post-Covid-Euphorie hieß es bei Frosta wie bei so vielen Unternehmen im Jahr 2022 schnell: Energienotstand, unterbrochene Versorgungswege, explodierende Kosten. Der russische Krieg gegen die Ukraine beschäftigte den Konzern im gesamten Jahr. Folglich sank der Jahresüberschuss deutlich von 5,4 Prozent im Vorjahr auf 4,2 Prozent. Und mit den Corona-Lockerungen ging ebenfalls einher, dass die Menschen wieder häufiger auswärts essen. Deshalb ging in der gesamten Branche der Absatz von Tiefkühlprodukten an Privathaushalte nach unten.

Unter den höheren Unternehmenskosten haben auch die Konsumentinnen und Konsumenten gelitten: 2022 hat Frosta die Preise kräftig erhöht. Die wichtigsten Produkte wie Paella, Bami Goreng und Hühnerfrikassee waren plötzlich 20 Cent teurer – und sind immer noch. Das sei leider unvermeidlich gewesen, sagte Geschäftsführer Felix Ahlers. Die gute Nachricht: Für das laufende Jahr seien weitere Preiserhöhungen jedoch nicht vorgesehen.

Vegetarische und vegane Produkte sind im Trend

Stattdessen denkt Frosta grün. Man will nachhaltiger werden. Deshalb stellte der Vorstand am Donnerstag auch neue Produkte vor: Ab Mitte März soll es in den Läden vegane Fischalternativen ohne Zusatzstoffe geben. „Es ist unserem Team nach fast drei Jahren gelungen, auf den letzten Zusatzstoff zu verzichten, sodass wir den Verbrauchern jetzt etwas wirklich Neues in der Tiefkühltruhe bieten können“, sagte Marketing Director Sebastian Bernbacher.. Damit schreibt Frosta einen Trend fort: Von den 13 im Jahr 2022 neu eingeführten Produkten waren elf fleischlos; mittlerweile sind 60 Prozent der Produkte vegetarisch oder vegan. Die Zahl stieg zuletzt jährlich.

Bei den Verpackungen hakt es aber weiterhin. Bereits 2020 wollte Frosta von Plastikverpackungen großflächig auf Papierbeutel umstellen. Rund 50 Produkte sollten es am Ende sein. Stand jetzt sind es fünf, zwei weitere sollen eingeführt werden. Probleme bereiten Nahrungsmittel wie rote Beete oder Sojasoße, die mit der Zeit durch die eigens konzipierte Verpackung sickern. Man halte jedoch an dem Konzept fest und arbeite weiter an der Entwicklung, sagte Ahlers.

Eigene Windkraftanlage in Planung

Auf Kurs liegt dagegen der Bau eines eigenen Windparks in Bremerhaven. Ahlers rechnet damit, dass Frosta bis Ende des Jahres eine eigene Windkraftanlage errichtet haben wird. Durch diese sollen dann zehn Prozent des Standortbedarfs an Energie gedeckt werden.

Für das laufende Jahr erwartet Ahlers eine stabile, positive Entwicklung für sein Unternehmen. Die Konsument:innen will er weiter überzeugen - sei es mit fleischlosem Fisch, oder ganz klassisch mit Hühnerfrikassee.

(Luca Simonis)

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