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Komplizierte Tarifrunde im Öffentlichen Dienst

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Von: Steffen Herrmann

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Ein guter Abschluss in der Tarifrunde des Öffentlichen Dienstes ist nötig für die Beschäftigten, damit sie trotz hoher Inflation über die Runden kommen und die Jobs attraktiv bleiben. Der Kommentar.

Es ist die größte Tarifrunde in diesem Jahr, die einfachste ist es nicht. 10,5 Prozent mehr Geld fordern die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten der Kommunen und des Bundes. Die Arbeitgeber lehnen diese – mit Blick auf die Inflation verständliche – Forderung ab. Das ist nicht überraschend und in Teilen nachvollziehbar.

Schon jetzt klagen sie über finanziellen Druck infolge der Pandemie und des Krieges in der Ukraine. Sollten sich die Gewerkschaften mit ihren Forderungen durchsetzen, kämen für die Städte und Gemeinden wohl zusätzliche Personalkosten von fast 20 Milliarden Euro hinzu. Ihre Botschaft: Das können wir uns nicht leisten.

Beschäftigte im öffentlichen Dienst demonstrieren für 10,5 Prozent mehr Lohn.
Beschäftigte im öffentlichen Dienst demonstrieren für 10,5 Prozent mehr Lohn. © dpa

Bloß, so einfach ist das nicht: Viele Menschen bei der Müllabfuhr, in der Pflege, in den Kitas oder der Verwaltung haben eher niedrige Gehälter und sind wegen der steigenden Preise auf Gehaltssteigerungen angewiesen. Umgekehrt ist die Gesellschaft auf ihre Arbeit angewiesen und kann es sich nicht leisten, wenn noch mehr Beschäftigte den Kliniken, Ämtern oder Freibädern den Rücken kehren.

Vielerorts herrscht bereits Personalmangel. Die Arbeitgeberseite muss erklären, wie sie die Leute halten oder locken will, wenn nicht mit höheren Löhnen, die zum Leben reichen.

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