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Mögliche Streiks bei der Deutschen Post: Ein Stück vom Kuchen

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Von: Steffen Herrmann

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Dem Vernehmen beteiligen sich viele Beschäftigte am Streik. Das ist kein Wunder: Ihre Löhne sind niedrig, die Arbeitsbedingungen schwierig.
An den Warnstreiks beteiligten sich viele Beschäftigte. Kein Wunder: Ihre Löhne sind niedrig, die Arbeitsbedingungen schwierig. © Philipp von Ditfurth/dpa

Der Vorstand der Deutschen Post sollte nicht nur die Dividende erhöhen, sondern den Gewerkschaften auch ein verbessertes Angebot vorlegen, um einen teuren Streik zu vermeiden. Ein Kommentar.

Sensationelle Zahlen, der nächste Rekordgewinn – es läuft prächtig bei der Deutschen Post. So gut sogar, dass der Konzern seine Dividende erhöht, schließlich sollen auch die Aktionäre ihr Stückchen vom Kuchen bekommen. Seine schlecht bezahlten Beschäftigten aber lässt der Konzern zappeln. Eine kräftige Lohnerhöhung, um die Löcher zu stopfen, die die Inflation in die Geldbeutel derer gerissen hat, die den Gewinn erwirtschaften? Da zieren sich die Bossinnen und Bosse in Bonn.

Das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite reicht den Beschäftigten nicht, wie das deutliche Votum der Verdi-Mitglieder für einen unbefristeten Streik zeigt. Die Beschäftigten haben gute Argumente auf ihrer Seite. Aktionärinnen und Aktionäre sollen profitieren, die Packer, Sortiererinnen, Zusteller und Technikerinnen aber kaum? Da läuft etwas schief.

Noch kann die Konzernführung der Deutschen Post ihren Kurs ändern. Denn trotz Streik-Votum wird vorerst weiterverhandelt. Es ist ein Aufschub, der der Arbeitgeberseite die Gelegenheit gibt, ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen. Diese Chance sollte die Post endlich nutzen. Sonst drohen wochenlange Streiks, die bis zu 100 Millionen Euro kosten könnten. Geld, das man auch in die Beschäftigten investieren könnte.

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