Breites Hilfsangebot

Viele Anlaufstellen wollen Geflüchteten aus der Ukraine Jobs vermitteln.
Hunderttausende Menschen sind aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Hierzulande dürfen sie arbeiten. Weil die Jobsuche aber nicht zuletzt wegen fehlender Sprachkenntnisse schwierig ist, gibt es inzwischen viele Hilfsangebote. Ein Überblick.
Staatliche Angebote: Auf bmas.de hat das Bundesministerium für Arbeit Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine bereitgestellt. Dort werden Fragen rund um die Themen Arbeit und soziale Sicherung in vier Sprachen beantwortet. Auf germany4ukraine.de – einem Portal des Bundesinnenministeriums – gibt es außerdem Infos zur Ankunft und dem Leben in Deutschland.
Auch die Bundesagentur für Arbeit informiert mehrsprachig über den Aufenthalt, das Wohnen und die finanzielle Unterstützung in Deutschland (arbeitsagentur.de/ukraine). Unter der Rufnummer 0911 178 7915 bietet die Agentur außerdem eine telefonische Beratung durch Mitarbeiter:innen an, die Ukrainisch und Russisch sprechen.
Kommunen: Die Lösung liegt oft in der Region; dort wissen gut Vernetzte, wo Stellen frei sind und wer Arbeit sucht. Ein Beispiel: Die hessische Stadt Taunusstein hat eine regionale Plattform geschaltet, die einheimische Unternehmen mit Menschen aus der Ukraine in Kontakt bringen soll. Interessierte Unternehmen können auf ukraine.taunus-connect.de kostenlos Stellen für Geflüchtete veröffentlichen. Das Portal war schnell online, weil die Stadt schon vor dem Krieg an einem Jobportal gearbeitet hatte, das bis Sommer kommen sollte. Nun sind nach Angaben von Bürgermeister Sandro Zehner auch andere Kommunen an der Taunussteiner Plattform interessiert.
Private Initiativen: Neben den Angeboten staatlicher Stellen sind zahlreiche private Initiativen aktiv, die Menschen aus der Ukraine den Start in Deutschland erleichtern wollen. Wenige Tage nach Kriegsausbruch gab es die Seite jobaidukraine.com. Dort können Unternehmen Stellenangebote platzieren und Menschen Jobs suchen. Außerdem bietet die Seite Infos zum deutschen Arbeitsleben. Bislang sollen dort mehr als 14 000 Jobs inseriert worden sein, mehr als 1500 Jobinterviews kamen nach Angaben der Gründer zustande.
Ein weiteres privates Angebot ist das Portal UA Talents. Die Plattform richtet sich an Menschen, die in der Tech-Branche arbeiten (uatalents.com).
Unternehmen: Auch viele Konzerne sind aktiv, wie zum Beispiel SAP, die Deutsche Bahn und DB Schenker. „Wir wollen den Geflüchteten eine berufliche Perspektive bieten – kurzfristig, aber auch auf längere Zeit“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler bei der Vorstellung einer Bahn-Initiative.
Das Sozialunternehmen Social-Bee ist eine Zeitarbeitsfirma für Flüchtlinge. Mit diesem Modell will Gründerin Zarah Bruhn nun auch Menschen aus der Ukraine helfen, sich im Bürokratie-Gestrüpp zurechtzufinden. Auf social-bee.de/ukraine gibt es Infos in mehreren Sprachen und auch Tipps für Unternehmen, die helfen wollen.