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KFW fördert die Zukunft

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Von: Antje Mathez

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Das Tumo-Center in Jerewan, Armenien.
Das Tumo-Center in Jerewan, Armenien. © KFW

Die Staatsbank will mit günstigen Krediten das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung unterstützen. In Berlin entsteht außerdem ein Lernzentrum für Kinder und Jugendliche.

Die staatliche Förderbank KFW konzentriert sich zunehmend auf die Umsetzung von Zukunftsthemen. Und wie könnte es anders sein: Der Klimaschutz spielt dabei eine der Hauptrollen. „Das wird ein Schwerpunkt für das neue Jahr“, sagte Günther Bräunig, Vorstandschef der KFW am Dienstag in Frankfurt.

Dafür will das Institut vor allem seine günstigen Refinanzierungszinsen an die Kunden weiterreichen. 80,6 Milliarden Euro hat die KFW im vergangenen Jahr am Kapitalmarkt aufgenommen. Zehn Prozent davon mit sogenannten „Green Bonds“. Mit ihren Anleihen verdient die Bankengruppe Geld, weil ihr negative Zinsen berechnet werden, und diese will sie an die Geschäftsbanken weitergeben, bei denen Kunden die Förderkredite für energieeffizientes Bauen oder Sanieren beantragen können. Bis Oktober will Bräunig dafür die technischen Voraussetzungen geschaffen sehen.

Verbraucher sollten sich aber nicht zu früh freuen. Denn der KFW-Chef rechnet vorerst noch nicht damit, dass die Negativzinsen tatsächlich auch beim Endkunden ankommen. Der Grund: Die Geschäftsbanken, die eine KFW-Förderung vermitteln, schlagen noch eine Gebühr drauf. Bräunig geht deshalb davon aus, dass der Effektivzins am Ende zwischen Null und einem Prozent liegt. Das hänge immer davon ab, wie hoch die Förderung durch die KFW ausfalle. Günstiger als mit den aktuell angebotenen Förderkrediten dürfte eine Finanzierung dann aber allemal werden.

Insgesamt hat die KFW 2019 im Inland Förderkredite in Höhe von 43,4 Milliarden Euro ausgegeben. Das waren 2,6 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr, was laut Bräunig hauptsächlich mit der allgemein günstigen Zinslage zusammenhängt. Der größte Batzen mit 20,6 Milliarden Euro (2018: 19,1) ging an private Kunden für energieeffiziente Bauprojekte oder Sanierungen. Und auch das Baukindergeld erfreut sich offenbar zunehmender Beliebtheit. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der KFW mehr als 120 000 Anträge zugesagt. Das entspreche Zuschüssen von rund 2,7 Milliarden Euro. Insgesamt seien damit 185 000 Förderanträge seit der Einführung im September 2018 bewilligt worden.

Rund um Kinder dreht sich auch ein neues Projekt, für das die Staatsbank rund eine Million Euro in die Hand nimmt, und auf das man bei der KFW sehr stolz ist. Mit dem Geld entsteht gerade in Berlin-Charlottenburg das erste deutsche „Tumo Center for Creative Technologies“, ein kostenloses Lernzentrum für Schüler zwischen zwölf und 18 Jahren, das sich auf Technologie und Design spezialisiert hat. Die Teenager sollen dort die Möglichkeit erhalten, in Themen wie Programmieren, Animation oder Robotik einzutauchen – so spielerisch oder so ernst wie sie es eben mögen. „Ich finde das faszinierend. Das ist mal eine ganz andere Möglichkeit für Kinder, sich im digitalen Umfeld weiterzubilden“, sagte Bräunig. Die Idee für das innovative Lernkonzept hat die KFW aus Armenien importiert, wo es bereits vier solcher Center gibt. Vergangene Woche wurde der Kooperationsvertrag unterschrieben, im Herbst soll das Projekt an den Start gehen. „Das wird großartig“, sagte Bräunig, und: „Nachahmer sind erwünscht.“

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