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Vor allem in einer deutschen Stadt explodieren die Mietpreise - und es ist nicht München

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Von: Lisa Mayerhofer

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Wer eine Wohnung mieten möchte, muss sich vor allem in den großen deutschen Städten auf höhere Preise und mehr Konkurrenz einstellen. Besonders eine Metropole ist betroffen.

Berlin – Schlechte Zeiten für Wohnungssuchende und Mietende in Deutschland: Im ersten Quartal 2023 sind die Angebotspreise für Mietwohnungen deutschlandweit erneut angestiegen. Das zeigt das WohnBarometer des Immobilien-Portals ImmoScout24. Besonders stark ist die Erhöhung der Angebotsmieten demnach in den sieben größten Metropolen Deutschlands, denn hier ist die Konkurrenz von Wohnungssuchenden besonders groß.

Mietpreise steigen im ersten Quartal bundesweit an

In ganz Deutschland klettern die Angebotsmieten für Bestands-Mietwohnungen im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 Prozent, so ImmoScout24. Für Neubauten haben die Mieten zu Jahresbeginn um 1,2 Prozent zugelegt. Im Bundesdurchschnitt sind demnach Bestands-Mietwohnungen in der Neuvermietung im ersten Quartal 2023 für 8,01 Euro pro Quadratmeter im Angebot. Neubauwohnungen werden im Durchschnitt für einen Mietpreis von 11,01 Euro pro Quadratmeter bei ImmoScout24 inseriert. 

Was die Lage für Mietende allerdings zusätzlich erschwert, ist die gleichzeitig gestiegene Nachfrage nach Wohnraum. So ist die Nachfrage nach Bestands-Mietwohnungen laut dem Immobilien-Portal seit dem vierten Quartal 2019 deutschlandweit um 30 Prozent gestiegen. Für Neubau-Mietwohnungen habe sie sich im gleichen Zeitraum sogar verdoppelt.

Das bedeutet, dass Betroffene auf dem Wohnungsmarkt aufgrund der Konkurrenz länger suchen müssen, weniger Verhandlungsspielräume haben und sich mit einem schlechteren Angebot zufriedengeben müssen. Diese Entwicklung mindert zudem die Aussicht auf sinkende Mietpreise. Das gilt vor allem für die Metropolen Deutschlands. Neben der Nachfrage entwickeln sich auch die Preise in den Städten wie München oder Frankfurt weiter nach oben.

In Berlin sind die Preise für Mieten regelrecht explodiert, berichten Immobilien-Portale.
In Berlin sind die Preise für Mieten regelrecht explodiert, berichten Immobilien-Portale. © Westend61/Imago

Berlin: Bestandswohnungen um 22 Prozent verteuert

Besonders hart trifft es aber Wohnungssuchende in Berlin. Dort sind die Preise für Mieten regelrecht explodiert, berichtet neben ImmoScout24 auch das Immobilien-Portal Immowelt. Demnach verzeichnet Berlin den mit Abstand stärksten Anstieg aller untersuchten Städte. Verglichen mit dem Vorquartal haben sich Immowelt zufolge die Bestandswohnungen im 1. Quartal 2023 um 22 Prozent verteuert. Wohnungssuchende zahlen in der Hauptstadt für den Quadratmeter derzeit 12,41 Euro – vor drei Monaten waren es noch 10,17 Euro. 

Ein möglicher Grund für den enormen Anstieg sei der starke Zuzug nach Berlin, der durch Geflüchtete aus der Ukraine verstärkt werde. Gleichzeitig stockt zudem der Wohnungsbau in der Hauptstadt – vor allem im staatlich geförderten Bereich. Darüber hinaus könnten noch Nachholeffekte wegen des gescheiterten Mietendeckels eine Rolle spielen. Alle diese Faktoren lassen Wohnungssuchende in Berlin zunehmend verzweifeln.

Erst vor kurzem kursierten Fotos im Internet, die eine gut 150 Meter lange Warteschlange im Berliner Stadtteil Charlottenburg zeigen. Die Menschen standen Medienberichten zufolge für eine Wohnungsbesichtigung an. „Letzten Donnerstag wurde die Wohnung inseriert. Nach einer Stunde gab es schon über 600 Anfragen“, erklärte die zuständige Trusthouse GmbH gegenüber der Berliner Zeitung.

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