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Eine Auszeit mit Folgen

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Von: Frank-Thomas Wenzel

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Das Aushängeschild:  Apple-Chef Steve Jobbs.
Das Aushängeschild: Apple-Chef Steve Jobbs. © getty images

Auch in New York bricht der Kurs der Apple-Aktie nach der Krankmeldung von Steve Jobs ein. Dabei ist noch nicht einmal genau klar, woran der Apple-Chef überhaupt leidet. Börsianer sprechen inzwischen vom „Jobs-Schock“.

Zweiter Akt des Dramas: Die gesundheitlichen Probleme von Apple-Chef Steve Jobs haben die Aktie des iPhone-Herstellers in New York nach unten gedrückt. Im frühen Handels an der Technologiebörse Nasdaq verlor das Papier fast sechs Prozent. Das entspricht einem Börsenwert von mehr als 15 Milliarden Dollar. Im weiteren Verlauf erholte sich die Aktie allerdings wieder.

Jobs hatte zwar schon am Montag eine Auszeit auf unbestimmte Zeit angekündigt. Die US-Börsen hatten jedoch wegen eines Feiertages geschlossen. In Frankfurt hatte die Apple-Aktie am Vortag rund sechs Prozent eingebüßt.

Börsianer sprechen inzwischen vom „Jobs-Schock“. Die Nachricht von der Auszeit des Managers, habe das Zeug dazu, nicht nur einzelne Werte und Sektoren, sondern ganz Indizes zu bewegen, sagte ein Analyst. Dabei ist noch nicht einmal genau klar, woran Jobs überhaupt leidet. Die New York Times mutmaßte gestern, dass der Manager mit den Folgen einer Lebertransplantation kämpft, die 2009 nötig geworden war. Bei seinen jüngsten öffentlichen Auftritten wirkte Jobs enorm abgemagert. Personen aus seinem Umfeld sprachen von „Gewichtsproblemen“.

Rekordergebnisse

Am späten Dienstagabend hat Apple derweil seine Quartalszahlen vorgelegt: Der Gewinn des Unternehmens stieg demnach im ersten Geschäftsquartalquartal bis zum 25. Dezember um 78 Prozent auf sechs Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 71 Prozent auf 26,7 Milliarden Dollar zu. Für Analysten bestand allerdings schon vorher kein Zweifel daran, dass Apple massive Umsatz- und Gewinnsteigerungen präsentieren würde. Das Unternehmen hatte bereits Rekordergebnisse für das Quartal angekündigt, in dem auch das Weihnachtsgeschäft lag.

Viel wichtiger für Analysten und Investoren ist allerdings, wie es mit Apple in den nächsten Monaten weitergehen wird. Insider gehen aber davon aus, dass Jobs’ Rückzug auf Zeit zunächst einmal keinerlei Konsequenzen haben wird. „Die Entwicklung der Produkte, die in den nächsten zwölf Monaten kommen sollen, ist längst abgeschlossen“, erläuterte Carolina Milanesi vom US-Marktforschungsunternehmen Gartner.

Für Branchenkenner ist es eine ausgemachte Sache, dass die zweite Version des Tablet-PC iPad im Februar oder im März kommen wird. Vermutlich wird das Gerät dann mit einer Kamera und einem hochwertigeren Display ausgestattet sein. Im Juni kommt turnusgemäß ein neues iPhone auf den Markt. Insider erwarten, dass es mit der sogenannten Near Field Communication ausgestattet sein wird. Damit wird es möglich, das Smartphone zum Bezahlen im Supermarkt oder zum Kauf von Tickets zu benutzen.

Das alles sind Neuerungen, die Jobs vorangebracht hat. Er gilt als treibende Kraft für die Entwicklung des iPhone und des iPad. Zuvor hatte er den Musikspieler iPod mit dem Internetplattenladen iTunes mit seinem Team erfunden. Die neuen Produkte dürften in diesem Jahr enorm wichtig für das Unternehmen werden, denn Konkurrenz zieht nach – mehrere Dutzend Tablet-Rechner sollen in den nächsten Monaten kommen. Das Handy-Betriebssystem Android von Google gewinnt massiv Marktanteile.

Während seiner Auszeit wird Tim Cook, der eigentlich für Tagesgeschäft zuständig ist, den Konzernchef vertreten. Milanesi geht aber davon aus, dass Jobs auf dem Laufenden bleibt. Er werde ständig in Kontakt mit Cook stehen. (mit rtr)

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