Wegen Dürren und unregelmäßigen Niederschlägen müssen Teile der Bevölkerung immer wieder hungern. Der Gesundheitssektor des südostafrikanischen Landes ist massiv unterfinanziert. Immer noch sterben 439 Frauen pro 100 000 Lebendgeburten – doppelt so viele wie im weltweiten Durchschnitt.
Das Hilfswerk Unicef eröffnete 2017 gemeinsam mit der Regierung des Landes in Malawi einen Drohnen-Testkorridor, um den Einsatz von unbemannten Fluggeräten für humanitäre Zwecke zu erproben. Start-ups, Universitäten und Drohnenexperten aus der ganzen Welt nutzen den Korridor in der Zentralregion des Landes, um ihre Ideen auszuprobieren.
Zur Ausbildung von Drohnen-Experten hat Unicef in Kooperation mit der Virginia Polytechnic Institute and State University Anfang 2020 die African Drone and Data Academy (ADDA) in Malawis Hauptstadt Lilongwe gegründet. Mit im Boot ist auch die Malawi University of Science and Technology. Die Studierenden aus afrikanischen Ländern lernen in einem rund dreimonatigen Kurs, Drohnen zu konstruieren, zu reparieren, zu steuern und die mit ihnen gesammelten Daten zu analysieren. Bis 2022 soll das Curriculum zu einem zweijährigen Masterstudiengang ausgebaut werden. Dahinter steht die Unicef-Vision „Drones and Data for Good“ mit dem Ziel, neue Technologien bis hin zur künstlichen Intelligenz für die humanitäre Arbeit zu nutzen.
Die Kosten der ADDA tragen Unicef Schweden und Schottland sowie der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Mit 100 000 Euro hat sich auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Auftrag des Entwicklungsministeriums am Aufbau der Akademie beteiligt. ADDA-Chef Michael Scheibenreif sucht aktuell noch nach weiteren Partnern, um Finanzierungslücken zu schließen.
