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Comeback: Die Commerzbank ist zurück am Dax

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Commerzbank-Chef Manfred Knof läutet die Börsenglocke.
Commerzbank-Chef Manfred Knof läutet die Börsenglocke. © dpa

Das Geldinstitut feiert die prestigeträchtige Rückkehr mit Glockenläuten und optimistischem Blick in die Zukunft.

Mittig thront sie auf der Bühne des Handelsparketts der Deutschen Börse: Die altehrwürdige Börsenglocke, traditionell geläutet, um die Aufnahme in den Dax zu feiern. Oder – wie im Fall der Commerzbank – die Wiederaufnahme. Zufrieden grinsend kommt Commerzbank-Geschäftsführer Manfred Knof pünktlich um neun Uhr am Montagmorgen auf die Bühne und eröffnet mit der Opening Bell den Börsentag, begleitet von euphorischem Applaus und Zurufen seiner Kollegen und Kolleginnen. Hier freut man sich, in die erste Börsenliga zurückzukehren.

Knapp viereinhalb Jahre sind vergangen, seit das Dax-Gründungsmitglied aus dem bedeutendsten deutschen Aktienindex abgestiegen ist. Im Herbst 2018 hatte die Commerzbank ihren Platz im Dax wegen ihres kräftig gestutzten Börsenwertes verloren - ausgerechnet an den Zahlungsdienstleister Wirecard, der 2020 infolge eines Bilanz-Skandals in Milliardenhöhe zusammenbrach. Die Commerzbank war seither im M-Dax der mittelgroßen Werte gelistet. Dass das Geldhaus nun vorzeitig wieder zu den 40 Mitgliedern des deutschen Leitindexes zählt, wertet der Vorstand als Bestätigung seines Umbaukurses. Knof hatte nach seinem Antritt Anfang 2021 den Sparkurs verschärft. Im vergangenen Jahr fuhr die Commerzbank auch dank steigender Zinsen mit gut 1,4 Milliarden Euro unter dem Strich den höchsten Gewinn seit 2007 ein.

Das Ziel ist wieder zuverlässiger Dividendenzahler zu werden

Finanzchefin Bettina Orlopp betont am Montag, man werde sich auf dem Erfolg nicht ausruhen: „Wir wissen, es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir im Index bleiben.“ Die Erwartungen an einen Dax-Wert seien größer als an einen M-Dax-Wert. Für die Zukunft plane man, wieder ein zuverlässiger Dividendenzahler zu werden. Gleichzeitig garantiert ein Platz im Schaufenster der deutschen Wirtschaft Aufmerksamkeit. Am Tag der Rückkehr kann die Commerzbank-Aktie bereits ein Kursplus von 4,5 Prozent mehr im Vergleich zum Vortag verzeichnen.

Manfred Knof jedenfalls zeigt sich begeistert. Die Wiederaufnahme sei ein „gutes Signal für den deutschen Börsenmarkt als Ganzes“. Auch beim Fototermin vor Bulle und Bär wirkten die Vorstände in ihrem Element. 2018 hatte man den Abstieg noch kleingeredet. Der damalige Bank-Chef Martin Zielke meinte seinerzeit: „Für unsere Kunden, für unser Geschäft ändert sich damit überhaupt nichts.“ Heute merkt man den Beteiligten an, wie wichtig der Aufstieg für die Commerzbank ist. Das Klingeln der Glocke läutet also auch ein neues Selbstverständnis ein. Wie Knof sagt: „Wir sind zurückgekommen, um zu bleiben.“ (Luca Simonis)

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