Wie Deutschland bei Wärmepumpen von China abgehängt wird: Das sind die Konkurrenten
Deutschland entdeckt jetzt die Wärmepumpe – und ist dabei Jahre hinter der Konkurrenz. In China werden die Heizsysteme schon in Massen produziert. Diese Firmen drängen jetzt auf unseren Markt.
Berlin – In Deutschland boomt das Geschäft mit der Wärmepumpe. Vor zwei Jahren wurden in Deutschland gerade mal 120.000 Wärmepumpen eingebaut, 2022 waren es schon 236.000 Stück, wie aus Zahlen des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) hervorgeht. Mit den neuen Plänen der Bundesregierung zum klimaneutralen Heizen erwartet die Branche einen explosionsartigen Anstieg der Verkaufszahlen.
Doch die Wärmepumpe ist alles andere als neu. Die Technik existiert schon lange, der BWP kann Verkaufszahlen zurück bis 2003 vorzeigen. Dass Deutschland bei dieser Technologie hinterherhinkt, könnte sich nun zum Nachteil entwickeln. China ist schon längst der Marktführer bei Wärmepumpen.

Midea, Haier, Samsung und Daikin: Die asiatischen Konkurrenten
Nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) wurden 2020 ein Drittel aller Wärmepumpen in China hergestellt, 2021 wurden 12,5 Millionen chinesische Modelle weltweit verkauft. Das liegt daran, dass in China und in vielen anderen schwül-warmen Ländern das Gegenteil der Wärmepumpe, die Klimaanlage, schon ein Alltagsgegenstand ist. Die Wärmepumpe und die Klimaanlage beruhen auf den gleichen Prinzipien, moderne Anlagen können sogar sowohl wärmen als auch kühlen.
China hat also einen Vorsprung. Aber auch die Nachbarländer Südkorea und Japan sind schon auf dem Markt unterwegs. Bekannte Marken, die auch schon in Deutschland verkaufen, sind Midea und Haier aus China, Samsung und LG aus Korea sowie Mitsubishi, Daikin und Panasonic aus Japan. Und die sind auch schon günstig: Sogenannte Split-Systeme, die sowohl heizen als auch kühlen können, gibt es von diesen Herstellern für unter 10.000 Euro.
Wärmepumpen: Deutsche Hersteller sind hier noch Marktführer
Aktuell dominieren nach Angaben von BWP aber noch immer die deutschen Hersteller hierzulande. Das hat auch damit zu tun, dass deutsche Produzenten wie Viessmann, Vaillant und Bosch von deutschen Handwerkern präferiert werden. Das wird sich aber mit der Zeit ändern, wenn die Wärmepumpe zum Alltagsprodukt wird. Schließlich sind die deutschen Hersteller erst in der Aufbauphase – in Asien werden die nötigen Bauteile schon jetzt in Millionenstückzahlen gefertigt. Wenn die Nachfrage jetzt so sehr ansteigt wie erwartet, dann werden die Unternehmen mit kürzeren Lieferzeiten einen Vorteil haben.
Zudem erhalten die chinesischen Unternehmen staatliche Subventionen aus Peking. China verfolgt ambitionierte Klimaziele, weshalb viele Wärmepumpen-Hersteller unterstützt werden und staatliche Hilfen bekommen. Bis 2030 will die Volksrepublik ihre Treibhausgasemissionen um 65 Prozent gesenkt haben.