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Bitcoin für 60.000 Dollar: Kurs der Kryptowährung vor neuem Allzeithoch

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Von: Tim Vincent Dicke

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3D-Computergrafik Bitcoin
Der Bitcoin-Kurs steht vor einem neuen Allzeithoch. © M. Gann/Imago

Der Bitcoin-Kurs steht kurz vor einem neuen Allzeithoch. Doch nicht bei allen stößt der Erfolg der Kryptowährung auf Begeisterung – im Gegenteil.

Frankfurt – Am Kryptomarkt herrscht weiterhin Goldgräberstimmung. Der Kurs der Digitalwährung Bitcoin* ist am Freitag (15.10.2021) erstmals seit April wieder über die 60.000-Dollar-Marke gesprungen. Der Kurs nähert sich einem neuen Allzeithoch.

Der Grund für den hohen Kurs: Es wird erwartet, dass die US-Börsenaufsicht SEC börsengehandelte Indexfonds (ETF) genehmigen könnte, die an die Kryptowährung gekoppelt sind. ETF (Exchange Trading Funds) bilden die Wertentwicklung eines Börsenindex nach. Investorinnen und Investoren können mit diesen Finanzprodukten am Erfolg des Bitcoin teilnehmen, ohne direkt die Währung zu besitzen*.

Bitcoin mehr als 62.000 Dollar wert

Binnen eines Monats hat der Kurs des Bitcoin bereits um rund 40 Prozent zugelegt. Am Samstagmorgen (16.10.2021) lag er laut der Kryptoplattform coinmarketcap.com bei mehr als 62.000 Dollar (Stand: 8.19 Uhr). Sein Allzeithoch hatte der Kurs der digitalen Währung Mitte April 2021 mit über 64.000 Dollar.

Eine Investition in den Bitcoin gilt als hochriskant*. Der Kurs der größten und ältesten Digitalwährung ist extrem volatil – je nach Nachrichtenlage unterliegt er massiven Schwankungen. Nach seinem Allzeithoch schwächelte der Bitcoin und stürzte im Juli auf 29.000 Dollar. Wer zu diesem Zeitpunkt zugeschlagen hat, kann sich nun über eine Rendite von mehr als 100 Prozent freuen.

Die chinesische Zentralbank hatte vor einem Monat sämtliche Finanztransaktionen unter Beteiligung von Kryptowährungen für illegal erklärt. Geschäfte im Zusammenhang mit digitalen Währungen seien „illegale Finanzaktivitäten“ und mutmaßliche Verdächtige müssten mit Strafermittlungen rechnen, teilte die Notenbank mit. Die Bitcoin-Schürfer:innen in China* absolvierten vor einem Jahr noch rund Dreiviertel aller Bitcoin-Transaktionen, die viel Energie verschlingen. Befürchtungen, der Bitcoin könnte aufgrund des Verbots im wichtigen chinesischen Markt stark einbrechen, bewahrheiteten sich allerdings nicht.

Bitcoin-Verbot in China kaum ein Problem

Wie aus aktuellen Zahlen des Centre for Alternative Finance der Universität Cambridge hervorgeht, lösten die USA* beim Schürfen der Währung erstmals China als weltweiten Marktführer ab. Über ein Drittel der Leistung für das sogenannte Mining kommt inzwischen aus den USA, während China in der Statistik auf einen nicht mehr messbaren Anteil zurückgefallen ist. Deutschland steht mit einem Marktanteil von knapp 4,5 Prozent weltweit auf dem siebten Platz.

Beim Krypto-Mining stellen Nutzerinnen und Nutzer die Kapazitäten ihrer Computer für die Prüfung und Verschlüsselung von Transaktionen zur Verfügung und werden dafür in der jeweiligen Kryptowährung entlohnt. Bereits im Frühjahr war Peking mit Razzien gegen Krypto-Miner:innen vorgegangen. Die Schürf-Kapazitäten wurden daraufhin aus China stark abgezogen und die Produzierenden machten sich auf den Weg zu den billigsten Energiequellen der Welt: darunter nach Russland, Kanada oder eben in die USA.

Auch andere Kryptowährungen profitieren vom hohen Bitcoin-Kurs

Ob der Bitcoin tatsächlich ein wertbeständiges und sinnvolles Investmentvehikel ist, wird am Markt breit diskutiert. Der Chef der amerikanischen Großbank JPMorgan Chase, James Dimon, sagte am Montag (11.10.2021) auf einer Konferenz: „Ich persönlich denke, dass Bitcoin wertlos ist.“ Er verglich den Kauf der Kryptowährung mit dem Zigarettenrauchen – von beiden Angelegenheiten sei er kein großer Fan.

Im Schatten des Bitcoin-Aufschwungs profitieren auch zahlreiche andere digitale Währungen. Der zweitgrößte Coin Ethereum konnte ebenfalls dazugewinnen und steht vor einem neuen Allzeithoch. (tvd/AFP/dpa) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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