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Wegen Omikron: Bald Lieferengpässe bei Aldi, Lidl, Rewe & Co.?

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Von: Lisa Mayerhofer

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Im März 2020 kam es im Zuge der Corona-Pandemie zu leeren Supermarktregalen in Berlin.
Gibt es wegen Omikron bald Lieferengpässe in Supermärkten? (Symbolbild) © Christoph Soeder/picture alliance/dpa

Die Ausbreitung der Omikron-Variante könnte auch bei Supermärkten und Discountern zu Lieferengpässen führen, warnt der Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik (BGL).

Berlin - Schon seit Beginn der Corona-Pandemie* kämpfen Handel und Unternehmen mit Lieferengpässen. Die neue Omikron-Variante, die sich momentan sehr stark in Deutschland ausbreitet, könnte dieses Problem noch weiter verschärfen.

Aldi, Rewe & Co.: Leiden Supermärkte wegen Omikron bald unter Lieferengpässen?

Dirk Engelhardt, Präsident des BGL, erklärte dazu der Bild am Sonntag: „Omikron hat das Potenzial, dass Lieferengpässe* vermehrt auftreten und nicht alle Lieferketten aufrecht­erhalten werden können.“ Er bezeichnet Omikron „als ein kurz­fristiges, aber sehr ernstes Problem“. Langfristig müsse die Branche sich aber darüber hinaus noch mit einem „welt­weiten Fahrermangel“ auseinandersetzen.

In Deutschland fehlen laut Engelhardt bis zu 80.000 Fahrer - vor allem, weil der Nachwuchs ausbleibt: Gegenüber dem ZDF erklärte der Experte, dass sich zwar jährlich etwa 30.000 Lkw-Fahrer in die Rente verabschieden, während nur zwischen 13.000 und 17.000 neue Arbeitskräfte folgen. Viele junge Menschen wollen nicht als Lkw-Fahrer arbeiten - neben der unterdurchschnittlichen Bezahlung sei auch das schlechte Image des Berufs ein Problem.

Wozu der Fahrermangel führen kann, habe sich laut Engelhardt schon in Großbritannien nach dem Brexit gezeigt. Dort kam es im vergangenen Herbst zu einem Versorgungschaos und leeren Regalen in den Supermärkten, da Lkw-Fahrer und Servicekräfte fehlten.

Rewe-Chef: „Lieferengpässe in Deutschland inzwischen Alltag“

Schon jetzt sind Probleme bei deutschen Supermärkten und Discountern wie Aldi*, Lidl und Co. bemerkbar: „Auch im Lebensmittelhandel sind Lieferengpässe in Deutschland inzwischen Alltag. Seit vielen Wochen werden zurzeit von der Industrie weniger als 90 Prozent der bestellten Lebensmittel geliefert. Das ist völlig ungewöhnlich und teilweise inakzeptabel“, sagte der Rewe-Chef Lionel Souque der Deutschen Presse-Agentur.

Deshalb richtet der BGL einen eindringlichen Appell an die Politik: Damit in Deutschland die Kunden nicht vor leeren Regalen stellen, soll für den Ernstfall vorgesorgt werden. Dabei könnte zum Beispiel die Bundesrepublik bei Lieferengpässen in bis zu sechs Notstandsregionen aufgeteilt werden.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) versprach in der Bild am Sonntag: „Wir tun alles, um die Lieferketten stabil zu halten.“

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