2G-Regel im Supermarkt: NRW könnte folgen - Aldi, Lidl, Rewe und Co. mit Statement

In Hessen und Niedersachsen können Supermärkte die 2G-Regel schon anwenden, folgt nun NRW? Supermarktketten wie Rewe und Lidl haben sich klar positioniert.
Hamm – Deutschlandweit steigen die Corona-Fallzahlen wieder. Hessen und Niedersachsen haben bereits reagiert. Dort kann der Einzelhandel nun die 2G-Regel anwenden, also auch Supermärkte. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt erhalten, sofern die 2G-Option auch gezogen wird.
Weil auch in Nordrhein-Westfalen (NRW) die Corona-Zahlen aktuell bedenklich steigen, könnte das Bundesland reagieren. Für den Fall der Fälle haben sich die einzelnen Supermarktketten zu der Option geäußert.
2G-Option in Supermärkten: Zieht NRW nach?
Die Corona-Regeln im Supermarkt werden monatlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Bisher gilt:
- Maskenpflicht
- Abstand zu anderen Personen halten
- Am Eingang stehen Spender mit Desinfektionsmittel
Weil die Fallzahlen in NRW wieder auf einem kritischen Niveau sind, wird auch dort über neue Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie diskutiert. Eine 2G-Regel für Supermärkte sieht SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach jedoch skeptisch: „Der Zugang zu Grundnahrungsmitteln und anderen Produkten zur Grundversorgung muss allen Menschen offenstehen, auch Ungeimpften.“
Ausgenommen die Supermärkte hält Lauterbach 2G im Einzelhandel jedoch für eine gute Idee: „Wenn Einzelhändler 2G durchsetzen, könnten sie Menschen ohne Maske ins Geschäft lassen. Das halte ich für sicher.“
2G im Supermarkt: Rewe, Lidl, Kaufland und Co. äußern sich
Die Umsetzung der 2G-Regel findet bei den Supermärkten jedoch bisher wenig Anklang. Rewe etwa betonte in Bezug auf die 2G-Regel im Supermarkt beim ZDF, dass sich die bekannten Corona-Regeln „in der Praxis sehr gut bewährt“ hätten. Daher würde die Möglichkeit einer 2G-Option von Rewe nicht genutzt werden.
Ähnliche Töne stimmte auch Lidl auf Anfrage von echo24.de* an. So verkündete Lidl zur 2G-Regel: „Als Lebensmitteleinzelhändler, der die Grundversorgung sicherstellt, sind wir von der 2G-Regel nicht betroffen. Wir werden diese weder in noch außerhalb Hessens umsetzen. In unseren Filialen gelten nach wie vor die bekannten Abstands- und Hygieneregeln sowie die Maskenpflicht.“
Eine Sprecherin von Kaufland erklärte gegenüber echo24.de, man werde die 2G-Regel „weder in noch außerhalb Hessens umsetzen“. Damit hat sich auch Kaufland klar gegen 2G in Supermärkten positioniert. Auch Aldi, Edeka und Netto äußerten sich zuletzt ähnlich. Weiterhin soll auch Ungeimpften der Zugang zum Supermarkt ermöglicht werden.
Corona-Regeln: Ist 2G in Supermärkten überhaupt rechtlich möglich?
Folgt NRW trotzdem Hessen und Niedersachsen zur 2G-Regelung? In der neuen Coronaschutzverordnung des Landes ist noch keine 2G-Option für den Einzelhandel verankert. Am 29. Oktober trat sie in Kraft. Lediglich Gastronomiebetriebe können selbst entscheiden, ob auch Corona-Ungeimpfte Zugang erhalten.
Doch was hätte eine Umsetzung der 2G-Regel in Supermärkten zur Folge? Klar ist: Ein Teil der Kundschaft würde ausgeschlossen werden. Finanzielle Einbußen wären die logische Konsequenz. Zudem muss in Deutschland die Grundversorgung für alle Menschen gewährleistet sein. Dazu zählen auch die Supermärkte. Insbesondere in ländlichen Regionen könnte 2G in Supermärkten dafür sorgen, dass einige Ortsansässige keine Einkaufsmöglichkeit mehr hätten. Günther Neufeldt, Justiz-Experte des ZDF, rechnet in diesem Fall mit einer Klagewelle. Diese könnte laut dem Experten vor Gericht auch durchaus Erfolg haben. (nc) *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.