In Deutschland bald ab 67: Wann gehen Verbraucher in anderen Ländern in Rente?
Die Regelaltersrente steigt in Deutschland bis 2031 auf 67 Jahre an. In anderen Ländern können Verbraucher schon deutlich eher in Rente gehen. Aber wann?
Hamburg – Im Jahr 2023 kann die reguläre Regelaltersrente erst mit 66 Jahren erhalten werden. Bis zum Jahr 2031 steigt dieses Rentenalter auf 67 Jahre an. In anderen Ländern können Verbraucher teils deutlich früher in Rente gehen – wie viel Geld gibt es dort im Vergleich?
Regelaltersgrenze in Deutschland steigt an – wie sieht es in anderen Ländern aus?
Wenig wurde unter Verbrauchern in den letzten Monaten so viel diskutiert wie das aktuelle Rentenalter in Deutschland. Die Regelaltersgrenze steigt bis zum Jahr 2031 auf 67 Jahre an. Mit einigen Tricks kann die Rente jedoch früher bezogen werden. Die Regelaltersrente in anderen Ländern kann teils schon deutlich eher als in Deutschland erhalten werden. Einen Überblick schaffte die Industrieländerorganisation OECD – im Jahr 2020 lag Deutschland beim Renteneintrittsalter im Mittelfeld.

Laut der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, lag das durchschnittliche effektive Ausstiegsalter aus dem Arbeitsmarkt im Jahr 2020 bei 63,8 Jahren für Männer und 62,4 Jahren bei Frauen. Darunter wird dort das durchschnittliche Erwerbsaustrittsalter für Arbeitnehmer ab 40 Jahren verstanden. Dem gegenübergestellt wird das ordentliche Rentenalter, also der Erhalt der Regelaltersrente. Voraussetzungen sind dabei ein Arbeitsmarkteintritt im Alter von 22 Jahren sowie eine ununterbrochene Erwerbstätigkeit. In Deutschland lag das Renteneintrittsalter bei 65,7 Jahren.
Wann gehen Verbraucher in anderen Ländern in Rente – wie hoch ist diese?
Personen, die mit 22 eine Beschäftigung aufgenommen haben und seitdem ununterbrochen einem Erwerb nachgingen, erhalten die Regelaltersrente in Norwegen erst mit 67 Jahren. Das skandinavische Land liegt im europäischen Ranking damit auf dem ersten Platz. Knapp dahinter liegen die Niederlande mit 66,3 Jahren und Großbritannien mit 66 Jahren – darauf folgt schon Deutschland. Ein durchschnittlich geringes Rentenalter gilt in Frankreich: Dort ermittelte die OECD eine Regelrentengrenze von 63,5 Jahren. Beim theoretischen Rentenalter schneidet Deutschland also eher schlecht ab – beim effektiven Ausstiegsalter hingegen besser.
Land | Reguläres Renteneintrittsalter 2020 | Effektives Ausstiegsalter von Männern |
---|---|---|
Japan | 65 Jahre | 68,2 Jahre |
Neuseeland | 65 Jahre | 68,2 Jahre |
Schweden | 65 Jahre | 65,8 Jahre |
Schweiz | 65 Jahre | 65,4 Jahre |
Norwegen | 67 Jahre | 64,9 Jahre |
Niederlande | 66,3 Jahre | 63,9 Jahre |
Kanada | 65 Jahre | 63,9 Jahre |
Deutschland | 65,7 Jahre | 63,1 Jahre |
Spanien | 65 Jahre | 61 Jahre |
Frankreich | 63,5 Jahre | 60,4 Jahre |
Im weltweiten Vergleich der Industrienationen liegt Deutschland eher im Mittelfeld. Anders sieht es bei der Höhe der erhaltenen Regelaltersrente aus. Wer in Deutschland durchschnittlich verdient hat, erhält zu Beginn des Rentenbezugs nur rund 52,9 Prozent des vor der Rente bezogenen Gehalts. Damit liegt die Bundesrepublik weit abgeschlagen hinter anderen europäischen Nationen. In den Niederlanden sind es 89,2 Prozent, in Österreich 87,1 Prozent. Dort wird die Rente jedoch deutlich stärker durch Rentenbeiträge von Verbrauchern finanziert.