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Platzprobleme mit der Wärmepumpe: Deutsche Forschende entwerfen kluge Alternative

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Von: Christoph Gschoßmann

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Wärmepumpen werden für die Energiewende immer wichtiger. Doch die Maschinen nehmen viel Platz weg. Könnten Fassaden-Elemente die Lösung sein?

München – Wärmepumpen sind ein wichtiges Puzzleteil im Energie-Plan von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Doch für viele gestaltet sich ein bestimmtes Problem: Die Maschinen benötigen besonders für ihre Wärmequelle einiges an Platz. Gerade in Mehrfamilienhäusern steht davon nicht immer genug zur Verfügung. Ein Team von Forschenden hat nun eine clevere Alternative zum klobigen Würfel ausgedacht.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat im Rahmen des Forschungsprojekts Tabsolar III die Fassade als eine weitere potenzielle Wärmequelle ausgemacht. „Unseren Simulationen zufolge können die verfügbaren Fassadenflächen bei Neubauten oder sanierten Bestandsgebäuden für diesen Zweck ausreichen“, erklärt Dr.-Ing. Michael Hermann, Koordinator des Verbundforschungsprojekts und Projektleiter am Fraunhofer ISE. (Wärmepumpen sollen übrigens ein Drittel günstiger als Erdgas sein.)

Fassaden-Elemente für Wärmepumpen: So könnte viel Platz gespart werden.
Fassaden-Elemente für Wärmepumpen: So könnte viel Platz gespart werden. © G.tecz Engineering

Fraunhofer entwickelt Fassadenelemente für Wärmepumpen aus Ultrahochleistungsbeton

Das ISE entwickelte Fassadenelemente aus Ultrahochleistungsbeton. Diese sind wie bei Blättern oder Blutbahnen in der Natur von kleinen verzweigten Kanälen durchzogen. Eine Flüssigkeit wird hindurchgeführt. Aufgenommene Wärme wird dann an das Heizungssystem abgegeben. Der Vorteil: Die Technologie kann man in nahezu beliebigen Formen anwenden. Durch das bionische Design kommt es zu einer gleichmäßigen Durchströmung bei geringerem Energieaufwand für die Pumpe. Dabei galt es, zwischen Größe und Handhabung abzuwägen. Je größer die Modelle, desto mehr Effizienz, aber desto weniger handlich lassen sie sich montieren. Vorgesehen sind die aktuell entwickelten Bauteile für hinterlüftete Fassaden. Laut Heise-Magazin sollen erste Tests in einem Zweifamilienhaus in Kassel starten.

Zwei Varianten haben sich die Forscher bisher überlegt: In einer Option ist das Bauteil verglast und beschichtet. So wird Infrarot-Licht am Austritt gehindert. Weil zwischen Fassade und Glas ein Treibhausfeffekt auftritt, können durch die Temperaturen die Warmwasser-Erzeugung oder die Heizung unterstützt werden. (cgsc)

Auf den ersten Blick überrascht es, dass Viessmann seine boomende Klimatechnik-Sparte verkauft. Doch für Verbraucher ist das ein gutes Zeichen.

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