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Flickenteppich 49-Euro-Ticket: Was muss ich beachten? Vieles kurz vor Beginn noch ungeklärt

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Von: Felina Wellner

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Das Warten ist fast vorbei: Am 1. Mai startet die Gültigkeit des 49-Euro-Tickets. Offene Fragen gibt es allerdings noch reichlich.

München – Ab dem 1. Mai ist das Deutschlandticket für bundesweite Fahrten im öffentlichen Nahverkehr gültig. Es handelt sich um eine finanzielle Entlastung für Pendler, Vielfahrer und Reiselustige. Doch bereits in der Anschaffung zeigt sich – aber Tücken lauern und es besteht noch viel Handlungsbedarf.

Auch am Schalter möglich? Dort können Sie das 49-Euro-Ticket kaufen

49-Euro-Tickets werden nicht nur über die Deutschen Bahn, sondern auch über regionale Anbieter vertrieben. Verkehrsunternehmen auf dem Land und in kleinen Städten, die nicht zu einem größeren Verkehrsverbund gehören, können die Fahrkarten oftmals allerdings nicht anbieten – weder analog noch digital. Betroffen sind unter anderem die Stadtwerke Passau und Hof.

Flickenteppich auf dem Bahnsteig
Flickenteppich – Dieser Bahnsteig verbildlicht die regional unterschiedliche Ausgestaltung des Deutschlandtickets. © imago / bike

Anstelle der digitalen Version sind viele Menschen, darunter Senior:innen und Schüler:innen, an einer Chipkarte interessiert. Diese sollen alle Verkehrsverbünde anbieten können – das zumindest versuchte unter anderem der bayrische Verkehrsminister Christian Bernreiter bei den Verhandlungen mit dem Bundesverkehrsministerium durchzusetzen. Tatsächlich gestaltet es sich allerdings oft schwierig, eine physische Karte zu erwerben. Gründe der Verkehrsverbünde, die Chipkarte nicht anzubieten: die kurze Vorlaufzeit, der Aufwand und die Kosten für Produktion, Transport und Vertrieb.

Vor Beginn des 49-Euro-Tickets: Diese Probleme zeichnen sich bereits für Verkehrsunternehmen ab

Aus der dargestellten Anschaffungsschwierigkeit als Folge der eiligen Umsetzung des 49-Euro-Tickets ergeben sich Probleme für Unternehmen, die das Deutschlandticket nicht oder eingeschränkt vertreiben können. Denn: Wenn Fahrgäste ihr Ticket anderswo erwerben, fließen auch die Einnahmen dorthin. Zudem können wegen des niedrigen Preises des Tickets Defizite für Unternehmen entstehen.

Für dieses Jahr hat die Politik Ausgleichszahlungen für Verkehrsunternehmen versprochen, um größere Umsatzeinbußen zu verhindern. Ersten Berechnungen der Ausgleichszahlungen zufolge sei für ihren Betrieb dennoch mit Rekordverlusten zu rechnen, so eine Sprecherin der HofBus GmbH für das Stadtgebiet in Hof.

Das Wichtigste in Kürze: Diese Unklarheiten bestehen mit Blick auf das 49-Euro-Ticket noch immer

Der Rahmen ist gesetzt: Starttermin, Gültigkeit und Finanzierung des 49-Euro-Tickets wurden in einem mühsamen Prozess festgelegt. Noch nicht vollständig geklärt oder je nach Bundesland oder Ticketanbieter unterschiedlich sind hingegen folgende Aspekte:

Semester-, Sozial- und Job-Ticket: Kann das 49-Euro-Ticket günstiger erworben werden?

Die neue Fahrkarte heißt zwar Deutschlandticket, allerdings handelt es sich nur bei dem Grundgerüst um ein nationales Phänomen. Denn: Angelegenheiten im Nahverkehr sind Ländersache. In der Frage nach Vergünstigungen zeigen sich regionale Sonderregeln besonders eindrücklich. Wie die Tagesschau berichtet, legt das Saarland mit einem Junge-Leute-Ticket für Schülerinnen und Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende vor. Unter anderem Bayern und Niedersachsen planen, mit eigenen Vergünstigungen nachzuziehen. Und auch Mitnahmeregelungen und Übertragbarkeitsrechte planen einzelne Verbünde wie der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VSS) einzuführen. (Felina Wellner/dpa)

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