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Heizung auf Wärmepumpe umrüsten – Das müssen Sie beachten

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Von: Helena Gries

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Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energie und werden immer beliebter. Doch beim Umrüsten der Heizung in bestehenden Gebäuden gibt es einiges zu beachten.

Frankfurt – Wärmepumpen gelten als umweltfreundliche und effiziente Alternative zu Öl- oder Gasheizungen, denn sie nutzen als Heizung erneuerbare Energie. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden in Deutschland in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 knapp 243.200 Wärmepumpen produziert. Das entsprach einer Steigerung von 48,9 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will ein generelles Verbot von neuen Öl- und Gasheizungen schon ab 2024 einführen. Derzeit werden nicht nur in Neubauten Wärmepumpen als Heizoption zunehmend beliebter. Auch Altbauten und andere Bestandsgebäude lassen sich auf Wärmepumpen umrüsten. Dafür sind jedoch einige Voraussetzungen wichtig.

Heizung auf Wärmepumpe umrüsten: Energetische Sanierung von Gebäuden nötig

Nach der Habeck-Aussage stellt sich für viele Menschen die Frage, wie sinnvoll es wäre, sofort ihr Heizsystem auszutauschen. Eine Wärmepumpe ist besonders für Häuser mit gutem Wärmeschutz und einer Flächenheizung, beispielsweise eine Fußbodenheizung, geeignet. Viele Gebäude müssen deshalb vor dem Umstieg erst energetisch saniert werden. Laut Verbraucherzentrale müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:

Des Weiteren ist eine hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) wichtig für die Effizienz der Wärmepumpe. Die JAZ beschreibt, wie viele Einheiten Wärme die Heizung im Jahresschnitt mit einer eingesetzten Einheit Energie gewinnt.

Wärmepumpe als Heizung nutzen: Wärmemengenzähler empfohlen

Die Verbraucherzentrale rät außerdem dazu, unbedingt einen Wärmemengenzähler – sofern noch nicht vorhanden – für die Wärmpumpe einbauen zu lassen. Dadurch kann kontrolliert werden, wie viel Wärme in Kilowattstunden die Wärmepumpe an das Haus abgegeben hat.

So funktioniert eine Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe enthält - ähnlich wie ein Kühlschrank - ein Kältemittel in einem geschlossenen Kreislaufsystem. Bei der Verdampfung des Kältemittels in einem Verdampfer auf niedriger Temperatur wird Wärme aus der Umgebung (zum Beispiel aus der Luft, dem Erdreich oder Wasser) aufgenommen.

Das dampfförmige Kältemittel wird anschließend durch einen Kompressor auf höhere Temperatur und Druck gebracht und wieder verflüssigt. Dabei wird die aufgenommene Wärme an das Heizsystem abgegeben. Der Strom, der für den Betrieb der Wärmepumpe benötigt wird, wird nicht direkt zum Aufheizen verwendet, wodurch mehr Wärmeenergie erzeugt wird, als elektrische Energie aufgewendet wurde.

Wärmepumpe: Wartungskosten geringer als bei anderen Heizungen

Die richtige Planung der Wärmepumpe ist wichtig, denn sie steigert die Effizienz und macht sie klimafreundlicher. Für eine Luftwärmpumpe wird laut Verbraucherzentrale keine Genehmigung benötigt. Wird jedoch Grundwasser oder Erdreich als Wärmequelle genutzt, sollte vorab geprüft werden, wo und wie Genehmigungen einzuholen sind. Ansprechpartner sind hierbei die Unteren Wasserbehörden, die auf Kreisebene angesiedelt sind.

Ein Mann bedient eine Luftwärmepumpe, die im Keller eines Wohnhauses steht.
Wärmepumpen nutzen als Heizung erneuerbare Energie und werden immer beliebter. Auch bestehende Gebäude können umgerüstet werden. (Symbolbild) © Silas Stein/dpa

Im Vergleich zu anderen Heizungssystemen, vor allem der konservativen, sind die Wartungskosten bei reinen Wärmepumpen geringer. Die Verbraucherzentrale empfiehlt für alle Wärmepumpen jährlich bis alle zwei Jahre eine Kontrolle der mechanischen Bauteile und die Überprüfung von Dichtheit, Druck und Temperatur. (hg)

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