Kaffee schmeckt zu bitter? Nicht nur Zucker, sondern auch Salz hilft
Viele Menschen trinken ihren Kaffee gerne mit Zucker, um den bitteren Geschmack zu überdecken. Dabei wirkt ein ganz ähnliches Hausmittel deutlich besser.
Frankfurt – Die ideale Wassertemperatur, der richtige Filter und der perfekte Mahlgrad – die Zubereitung von Kaffee wurde mittlerweile nahezu perfektioniert. Doch nicht immer hat man Zeit und Lust, jeden Morgen aufwendig das koffeinhaltige Getränk zuzubereiten. Dann kann das Heißgetränk schon mal etwas bitter schmecken.
Ist das Wasser zu heiß, lösen sich Bitterstoffe und das Aroma verflüchtigt sich. Auch bei zu fein gemahlenem Kaffeepulver kann der Geschmack des morgendlichen Wachmachers leiden. Ein simpler Tipp mit einem Hausmittel, dass sich nahezu jedem Haushalt befindet, soll dem entgegenwirken. So viel vorweg: Zucker ist es nicht.
Kaffee: Kleine Prise Salz hilft gegen bitteren Geschmack
Weiß und körnig ist das Hausmittel zwar, aber nicht süß. Statt dem deutlich gängigeren Zucker sollte man Salz in den Kaffee geben. Bereits eine kleine Prise könne demnach Abhilfe schaffen, indem einerseits die Aromen der gemahlenen Bohnen hervorgehoben wird. Gleichzeitig werden andererseits Bitterstoffe und Säure neutralisiert, heißt es in einer Mitteilung der Supermarkt-Kette Edeka. Das Unternehmen bezieht sich dabei auf Ernährungsexpertin Birthe Wulf.

Dazu können Kaffeetrinker:innen entweder eine Prise in den fertig aufgebrühten Kaffee geben oder direkt mit dem Pulver mischen. Angst, dass der Kaffee dann versalzen schmeckt, braucht man nicht zu haben. Halte man sich an die Mengenangabe von einer Prise, schmecke der Kaffee auch nicht salzig, gab die Expertin Entwarnung. „Denn während Zucker Bitterstoffe, aber auch Aromastoffe überdeckt und den Kaffee süß werden lässt, nimmt Salz dem Kaffee etwas Bitterkeit sowie Säure und hebt andere Aromen hervor“, so Wulf.
Salz im Kaffee: Was die Wissenschaft dazu sagt
Die Idee ist allerdings nicht neu. Bereits in den 90er-Jahren untersuchten Wissenschaftler:innen die Wirkung von Salz und fanden heraus, dass Salz (NaCl) Aromen verstärken kann, hieß es in einem Forschungsbericht in der Fachzeitschrift Nature. „Unsere Daten zeigen, dass Salz Bitterstoffe – und womöglich auch andere unerwünschte Aromen – unterdrückt und gleichzeitig schmackhafte Aromen wie Süße freisetzt“, so Gary K. Beauchamp, Forschungsleiter am US-amerikanischen Monell Chemical Senses Center.
Tipp von Fachleuten: Salz im Kaffee nur in Maßen genießen
Verbraucher:innen sollten aber nicht zu viel Salz zu sich nehmen. Rund sechs Gramm Salz pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das entspricht etwa einem Teelöffel. Allerdings übersteigt die Speisesalzzufuhr in Deutschland laut DGE den empfohlenen Tagesbedarf enorm:
- Bei Frauen liegt die Speisesalzzufuhr zirka 70 Prozent über der empfohlenen Menge
- Bei Männern liegt die Speisesalzzufuhr zirka 80 Prozent über der empfohlenen Menge
Zu viel Salz schadet auf Dauer der Gesundheit. Das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, steigt bei übermäßigem Salzkonsum, wies die DGE hin. „Aus diesem Grund steigt durch einen erhöhten Speisesalzkonsum indirekt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten“, hieß es. Auch Kaffee sollte in Maßen genossen werden. Denn: Kaffee kann das Sterberisiko erhöhen. (kas)