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Streik-Marathon abgesagt: Doch es gibt trotzdem zahlreiche Ausfälle im ÖPNV

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Von: Johannes Nuß

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Ab Sonntag um Punkt 22 Uhr wollte die EVG in den Streik treten. Der wurde doch noch abgewendet, trotzdem kann es Zugausfälle geben.

Update vom 15. Mai: Zugreisende und Pendler müssen sich trotz der Absage des Warnstreiks zum Wochenbeginn bundesweit auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Wie die Deutsche Bahn am Sonntag (14. Mai) mitgeteilt hatte, fallen in ganz Deutschland Züge im Fern- und Regionalverkehr aus, im Fernverkehr fahren rund zwei Drittel der ICE- und IC-Züge. Auch im Regionalverkehr sei mit regionalen Einschränkungen und Zugausfällen zu rechnen. Voraussichtlich am Dienstag werde der Fernverkehr wieder planmäßig unterwegs sein.

Erstmeldung vom 13. Mai: Kassel/Berlin – Millionen Menschen in Deutschland müssen wegen des angekündigten Warnstreiks im Bahnverkehr umplanen. 19 Prozent der Bürger sind nach einer Yougov-Umfrage von dem geplanten Ausstand am Montag und Dienstag betroffen. Unter den 18- bis 24-Jährigen sind es demnach sogar 35 Prozent. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hatte die Beschäftigten am Donnerstag zum dritten Warnstreik in der laufenden Tarifrunde aufgerufen.

Der Ausstand soll von Sonntagabend (14. Mai), 22.00 Uhr, bis Dienstagabend (16. Mai), 24.00 Uhr, dauern. Der Streik betrifft ganz Deutschland, es ist der größte Bahn-Streik seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1994. Es wird laut ADAC mit Staus auf allen Autobahnen gerechnet – auch wenn die Bahn noch in letzter Minute versucht, gegen den geplanten Streik gerichtlich vorzugehen.

Streik-Marathon ab Sonntag: In diesen Städten steht der ÖPNV still

Ein leerer Bahnsteig im Kölner Hauptbahnhof
Der Warnstreik wurde in letzter Sekunde abgesagt. Trotzdem kommt es zu Zugausfällen. © Oliver Berg/dpa/Archivbild

„Wir gehen natürlich von massiven Auswirkungen auch im Regionalverkehr aus“, sagte eine Bahnsprecherin in Frankfurt am Freitag (12. Mai). Es sei damit zu rechnen, dass es auf Teilnetzen am Sonntag bereits ab 18:00 Uhr zu Auswirkungen kommen könne. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte die Beschäftigten am Donnerstag (11. Mai) zum dritten Warnstreik in der laufenden Tarifrunde aufgerufen. Die Bahn entschied, von Sonntagabend bis Dienstagnacht den Fernverkehr komplett einzustellen. Auch bei DB Regio wird demnach kaum ein Zug fahren. Bus und S-Bahn sind ebenfalls betroffen. Der Güterverkehr dürfte ebenfalls weitgehend stillstehen.

50-Stunden-Streik bei der Bahn: EVG will Bahn im Güterverkehr treffen – wirtschaftliche Folgen spürbar

Genau dort will die EVG die Bahn auch treffen, wie der stellvertretende Vorsitzende der EVG, Kristian Loroch, bestätigte, damit die wirtschaftlichen Folgen spürbarer werden. „Aus eigener Überzeugung scheint die Deutsche Bahn kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen zu wollen, offensichtlich ist dazu erheblicher Druck nötig. Deshalb setzen wir jetzt einen neuen Akzent“, so Loroch.

Mit diesen Unternehmen verhandelt die EVG:

Die EVG verhandelt seit Ende Februar mit 50 Bahn-Unternehmen über neue Tarifverträge für 230.000 Beschäftigte, 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn. Die Verhandlungen mit den meisten Arbeitgeber:innen stocken. Mit dem nun dritten Warnstreik im laufenden Jahr will die Gewerkschaft den Druck deutlich erhöhen. Konkret setzt die EVG auf Auswirkungen für die Wirtschaft, damit von dort wiederum Druck auf die Verhandler der Bahn-Unternehmen ausgeübt wird.

Außerdem verhandelt die EVG mit diesen weiteren Unternehmen:

Deutsche Bahn und EVG streiten aktuell noch um den gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro, den die Gewerkschaft in die Tariftabellen aufnehmen will, damit alle weiteren Verhandlungsergebnisse auf diesen Wert berechnet werden. Die Bahn hat das inzwischen zugesagt, will aber erst später in den Verhandlungen klären, ob sämtliche Tarifergebnisse dann bei diesen Beschäftigten ebenfalls als Erhöhungen in die Tabellen kommen oder etwa über Zulagen gezahlt werden. (jon/dpa)

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