Vodafone-Preiserhöhung: Verbraucherschutz will klagen – was Sie jetzt tun sollten
Vodafone erhöht die Festnetz-Tarife für Bestandskund:innen deutlich. Der Verbraucherzentrale Bundesverband hält das für rechtswidrig und prüft nun eine Sammelklage.
München – Schon seit März informiert der Telekommunikationsanbieter Vodafone Deutschland seine Kabel- und DSL-Kunden über Preiserhöhungen. Vodafone erhöht die Tarife: Bestandskunden und Kundinnen, die ihren Vertrag vor dem 15. November 2022 abgeschlossen haben, müssen seit Mai nun deutlich höhere Tarife bezahlen – bis zu 60 Euro mehr im Jahr. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält diese Erhöhungen für unzulässig und prüft die Optionen für eine Sammelklage.

Verbraucherzentrale will Vodafone-Preiserhöhung anfechten: Was Kund:innen tun sollten
Der vzbv fordert in einem Aufruf auf seiner Website betroffene Kunden und Kundinnen auf, sich zu melden und ihre Erfahrungen mitzuteilen. Die Verbraucherschützer prüfen gerade auch eine vergleichbare Klage gegen Eon. Das Unternehmen hatte zuletzt die Preise seiner Fernwärmetarife kräftig angezogen. Nun also Vodafone.
Laut dem Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzbv) berichten Betroffene von Preissteigerungen von 27,99 Euro auf 32,99 Euro und von 32,99 Euro auf 37,99 Euro pro Monat, das sind knappe zwölf Prozent. In Einzelfällen, so die vzbv, bedeute das für die Verbraucher und Verbraucherinnen Mehrkosten von bis zu 60 Euro pro Jahr.
Preiserhöhungen bei Vodafone: vzbv prüft Klage – Betroffene sollen sich melden
Vodafone begründet die Preiserhöhung unter anderem mit gestiegenen Energiepreisen für den Netzbetrieb und verweist auf das Sonderkündigungsrecht von Kundinnen und Kunden, die die Preiserhöhung nicht akzeptieren möchten. Im Rahmen einer Neuausrichtung hatte das Tochterunternehmen der britischen Mobilfunkgesellschaft Vodafone Group mit Sitz in Düsseldorf bereits einen harten Sparkurs mit Streichung von 1300 Stellen angekündigt.
Der Telekommunikationsanbieter plant im Gegenzug weitere Investitionen für den Netzausbau und die Entwicklung neuer Technologien bereitzustellen. Die Genehmigung der EU-Kommission zu Vodafones Milliardenvorhaben zum Glasfaser-Ausbau liegt bereits vor.
Vodafone kommt nicht aus Negativ-Schlagzeilen heraus: Sammelklage droht
Im dritten Quartal konnte das Unternehmen lediglich 8.000 neue Mobilfunkverträge abschließen. Gleichzeitig verzeichnet Vodafone Deutschland einen kontinuierlichen Schwund an Kundinnen und Kunden im Bereich DSL und Kabel. Kürzlich sorgte das Unternehmen bei seinen Bestandskundinnen und -kunden mit erhöhten Preisen, und im Raum München mit massiven Störungen für Verärgerung. Nun folgen mit dem Aufruf der vzbz und der drohenden Sammelklage die nächsten Negativ-Schlagzeilen.