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Was passiert, wenn man sich bei der GEZ zu spät angemeldet hat?

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Von: Anika Zuschke

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Rundfunkbeitrag zu zahlen, ist für die meisten Menschen in Deutschland Pflicht – der aber nicht alle nachkommen. Was passiert, wenn man sich zu spät bei der GEZ meldet?

Hamburg – Der Rundfunkbeitrag ist für fast alle Menschen in Deutschland verpflichtend zu zahlen. Denn mit den 18,36 Euro GEZ-Gebühr pro Monat sollen die Öffentlich-Rechtlichen eine unabhängige und neutrale Berichterstattung sichern, frei von wirtschaftlichen und politischen Interessen. Viele Verbraucher:innen halten die Höhe des Rundfunkbeitrags aber für unangemessen – und manch einer zieht es deswegen vor, sich bei einem Umzug nach oder innerhalb von Deutschland einfach nicht neu anzumelden. Was dann passieren kann.

Gemeinschaftseinrichtung:ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice
Gründung:1973
Gründer:ARD
Sitz:Köln

Wann muss man sich für die GEZ-Gebühren anmelden – und was passiert, wenn man sich zu spät meldet?

Um diese Frage zu beantworten, sollte vorweggenommen werden, dass es für den Rundfunkbeitrag theoretisch keine Anmeldefrist gibt, berichtet 24hamburg.de. Aber: Wer sich erst Monate nach dem Umzug für die GEZ-Gebühr anmeldet, muss den Rundfunkbeitrag anschließend nachzahlen. Gezählt wird dabei laut der Deutschen Post ab dem Tag des Einzugs. Es ergeben sich durch das spätere Anmelden also keine Vorteile für den Betroffenen, statt gestaffelt trudelt einfach nur eine höhere Rechnung ein. Es gibt übrigens auch Personengruppen, die von einer GEZ-Ermäßigung profitieren können.

In den meisten Fällen kommt es aber gar nicht so weit, dass Monate vergehen, bevor man Post von der GEZ erhält. Denn häufig flattert der Brief vom ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice bereits in den Briefkasten der Betroffenen, bevor diese sich überhaupt Gedanken ums An- oder Ummelden machen konnten. Da kommt die Frage auf: Woher kennt die GEZ immer als Allererste meine neue Anschrift?

Warum spricht man immer noch von GEZ-Gebühren?

Mit der Umstellung der Rundfunkfinanzierung vom bisherigen Gebühren- auf das neue Beitragsmodell zum 1. Januar 2013 wurde die GEZ (Gebühreneinzugszentrale) in „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“ umbenannt. Eigentlich sollte der Rundfunkbeitrag deswegen nicht mehr als GEZ-Gebühr bezeichnet werden. Da die Alternative aber deutlich bürokratischer klingt und weniger schnell über die Lippen geht, wird im Volksmund immer noch die Bezeichnung GEZ verwendet.

Post vom Beitragsservice nach dem Umzug: Woher kennt die GEZ meine Adresse?

Eine Antwort auf diese Frage weiß die DSN Group, eine Beratung für Datenschutz und Informationssicherheit. Demnach erhält der Beitragsservice im Zuge des sogenannten Meldedatenabgleichs Daten von Einwohnermeldeämtern. Bei einer anlassbezogenen Meldedatenübermittlung, welche unter anderem durch einen Umzug ausgelöst werden kann, erhält der Beitragsservice die neue Adresse. Findet die GEZ kein Beitragskonto, das zu dieser neuen Adresse passt, können Sie mit einem Schreiben rechnen. So rutscht niemand durch das GEZ-Raster.

Das Logo des TV-Senders ZDF am Landesstudio Düsseldorf und die Website rundfunkbeitrag.de wird auf einem Smartphone angezeigt.
Rundfunkbeitrag-Zahlungen: Was passiert, wenn ich mich für GEZ zu spät anmelde – folgen Strafzahlungen? (24hamburg.de-Montage) © Panama Pictures/photothek/Imago

GEZ anmelden: Wann wird der Rundfunkbeitrag fällig?

Auf dieses Schreiben sollten Sie auch in jedem Fall reagieren, denn wenn noch niemand in dem neuen Haushalt für den Rundfunkbeitrag aufkommt, wird dieser seit Ihrem Einzug fällig. Die Anfrage zur Beitragspflicht können Sie übrigens auch online beantworten. Dafür benötigen Sie das 10-stellige Aktenzeichen aus dem Schreiben und Ihre Postleitzahl.

Sobald Sie bei dem Beitragsservice angemeldet sind, ist der Rundfunkbeitrag innerhalb von vier Wochen nach der Fälligkeit zu zahlen. Den Zahlungsrhythmus sowie die Art der Zahlung können Sie selbst auswählen. Dabei können Sie sich zwischen der gesetzlichen Zahlungsweise in der Mitte von drei Monaten, einer vierteljährlichen, halbjährlichen oder jährlichen Zahlung entscheiden. Überweisen können Sie das Geld anhand einer SEPA-Lastschrift oder mittels Überweisung. Wer die Zahlung des GEZ-Beitrags verweigert oder länger nicht imstande ist, für diese aufzukommen, kann sogar im Gefängnis landen.

Was passiert, wenn man keine GEZ-Gebühren zahlt? Das kann teuer werden

Zu beachten ist derweil, dass die GEZ nicht dazu verpflichtet ist, eine gesonderte Zahlungserinnerung zu verschicken. Sie müssen demnach selber darauf achten, dass das Geld beim Beitragsservice ankommt – besonders wenn Sie das SEPA-Lastschriftverfahren nutzen. Wenn Sie per Über­weisung zahlen, informiert Sie der Beitrags­service indes schrift­lich über Höhe und Fällig­keit des zu zahlenden Betrags. Wird ein rückständiger Betrag nicht beglichen, verschickt der Beitragsservice einen Festsetzungsbescheid.

„Mit dem Fest­setzungs­bescheid wird ein Säumnis­zuschlag von 1 Prozent der rück­ständigen Beitrags­schuld fällig, mindestens aber 8 Euro“, heißt es auf der Website des ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservices. Gegen den Festsetzungsbescheid können Sie einen Monat lang schriftlich Wider­spruch einlegen. Nach Ablauf dieser Wider­spruchs­frist wird der Fest­setzungs­bescheid jedoch unanfecht­bar und voll­streck­bar. Grundsätzlich ist es möglich, Widerspruch gegen die Rundfunkgebühren einzulegen.

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