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Neue Demenz-Studie: Begünstigt Fruktose eine Alzheimer-Erkrankung?

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Von: Michelle Mantey

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Eine neue Studie untersucht Risikofaktoren für Alzheimer. Dabei stellten sie einen Zusammenhang zwischen Fruktose und Gehirnentzündungen fest.

Frankfurt – Wer viel Obst isst und denkt, man tut dem Körper damit etwas Gutes, liegt nicht ganz so richtig. Denn in Früchten stecken nicht nur Vitamine, sondern auch jede Menge Fruchtzucker, Fruktose genannt. Isst man zu viel davon, kann das laut Verbraucherzentrale verschiedene Erkrankungen wie Gicht begünstigen. Eine aktuelle Studie der Universität in Colorado zeigt nun auch einen Zusammenhang zwischen Alzheimer und einem hohen Fruktosekonsum. So könnte laut Forschungen der Fruchtzucker Entzündungen im Gehirn und somit eine Alzheimer-Erkrankung begünstigen.

Ersten Anzeichen von Alzheimer können laut einer Studie Probleme beim Merken von Zahlen, Störung des Langzeitgedächtnisses oder Verlangsamung der Reaktionszeit sein. Es gibt jedoch auch versteckte Auslöser, wie stark anhaltende Kopfschmerzen, die oft nicht als Anzeichen für Demenz oder Alzheimer gedeutet werden. Immer wieder widmen sich Forscher:innen dieser Erkrankung und untersuchen mögliche Ursachen. So wie die Universität in Colorado.

Alzheimer und Fruktose: Neue Studie untersucht mögliche Risikofaktoren

Die Forscher:innen begründen ihre Annahme mit einem menschlichen Suchinstinkt nach Nahrung, der noch auf eine evolutionäre Überlebensstrategie zurückzuführen ist. Fruktose kann nicht nur gegessen, sondern auch selbst vom Körper produziert werden. Diese ist für den Blutfluss zur Großgehirnrinde wichtig und auch für den Suchinstinkt, der durch Fruktoseproduktion im Gehirn angetrieben wird. Für die Nahrungssuche muss der Stoffwechsel verschiedene Teile des Gehirns hemmen, damit der Mensch konzentrierter ist.

Ein Rentner sitzt in der Küche am Tisch und isst einen Apfel. (Symbolfoto)
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem natürlichen Fruchtzucker (Fruktose) und Gehirnerkrankungen? Eine US-amerikanische Studie untersucht das. © Ute Grabowsky/Imago

So soll der Mensch eine schnellere Einschätzung, Impulsivität, Erkundungsverhalten und Risikobereitschaft entwickeln. Die Produktion von Zucker hilft dabei, die anderen Teile des Gehirns zu dämpfen, damit sich der Mensch auf die Nahrungssuche konzentriert. Diese Überlebensreaktion führt zu einem übermäßigen Verzehr von fettigen, zuckerhaltigen und salzigen Speisen und zur übermäßigen Fruktoseproduktion.

Tests zeigten, dass Menschen mit Alzheimer hohe Fruktosewerte aufweisen. Auch Tiere, die vermehrt Fruktose bekamen, wiesen Gedächtnislücken und Protein-Ablagerungen im Gehirn auf. Die Forscher:innen empfehlen daher, eine weitere Studie durchzuführen. In dieser sollen die Proband:innen mit Medikamenten, die den Fruktosestoffwechsel blockieren, versorgt werden oder eine spezielle Diät befolgen, um festzustellen, ob diese Art der Prävention gegen Alzheimer wirkt. Hauptautor der Studie Professor Richard Johnson untermauert die Forschungsergebnisse mit der Aussage, dass eine Alzheimer-Erkrankung durch die Ernährung verursacht werden kann.

Alzheimer-Risiko: In welchen Lebensmittel steckt besonders viel Fruktose?

Fruktose steckt nicht nur in Obst, sondern auch in vielen Fertigprodukten wie Süßigkeiten oder Müsli. Da der Fruchtzucker im Darm viel schneller in Fett umgewandelt wird, begünstigen hohe Mengen eine Gewichtszunahme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Magen- und Darmbeschwerden können die Folge sein. Deshalb hat das Deutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (DEBInet) eine Liste mit dem Fruktosegehalt verschiedener Lebensmittel erstellt. In diesen Lebensmitteln steckt besonders viel Fruchtzucker:

Weiter Risikofaktoren für Alzheimer können Depressionen, enormer Stress, Verstopfung oder Hörverlust sein. (mm)

Hinweis aus der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

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