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Gender-Pension-Gap: Warum Frauen weniger Rente bekommen

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Von: Victoria Krumbeck

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Frauen bekommen nicht nur im erwerbsfähigen Alter weniger Geld, sondern auch als Rentnerinnen. Die Gründe sind verschieden.

München - Am 8. März war der Internationale Frauentag, der wie jedes Jahr auf die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen soll. Auch wenn sich die Situation für Frauen in Deutschland im Vergleich zu den 1960er-Jahren erheblich verbessert hat, ist die volle Gleichberechtigung und Chancengleichheit für Frauen noch nicht erreicht. Die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen, auch Gender-Pay-Gap genannt, zieht sich bis in die Rente.

Gender Pension Gap: Frauen bekommen fast ein Drittel weniger Rente als Männer

Der sogenannte „Gender Pension Gap“ lag im Jahr 2021 bei 29,9 Prozent, wie aus den veröffentlichen Daten des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden hervorgeht. Frauen bekamen also fast ein Drittel weniger Rente als Männer. In absoluten Zahlen ausgedrückt, erhielt eine 65-jährige Frau durchschnittlich 17.814 Euro im Jahr, während ein Mann 25.407 Euro erhielt. Ermittel wurde der Unterschied in den Alterseinkünften aus Alters- und Hinterbliebenenrenten, Pensionen sowie Renten aus individueller privater Vorsorge. Für die Ungleichheit gibt es gleich mehrere Gründe.

Frauen bekommen im Schnitt weniger Rente als Männer. Der Gender-Pension-Gap hat vielfältige Gründe.
Eine Frau sitzt am Tisch und kümmert sich um ihre Rente (Symbolbild). © Christin Klose/dpa

Frauen arbeiten häufiger als Männer in unbezahlten Jobs. So kümmern sich Frauen häufiger um die Kinder und um den Haushalt, während der Mann für seine Arbeit außerhalb des Hauses bezahlt wird. Frauen arbeiten auch öfter in Teilzeit als Männer. Wenn Kinder im Spiel sind, lohnt es sich wirtschaftlich für Familien mehr, wenn der Mann Vollzeit arbeiten geht, da er im Schnitt besser bezahlt wird als eine Frau. So lag der unbereinigte Gender-Pay-Gap 2022 bei 18 Prozent. Der unbereinigte Gender-Pay-Gap gibt die gesamtwirtschaftliche Entgeltlücke im Durchschnitt zwischen Frauen und Männern an.

Gender-Pension-Gap: Frauen arbeiten oftmals in schlechter bezahlten Berufen

Zusätzlich ergreifen Frauen öfters Berufe, die grundsätzlich schlechter bezahlt werden, wie etwa als Erzieherin oder Pflegerin. Sie nehmen häufiger und längere Auszeiten für die Kinderbetreuung oder für die Pflege von Angehörigen und sind seltener in einer Führungsposition tätig.

Würde die Hinterbliebenenrente in der Statistik nicht berücksichtigt werden, wäre das Rentengefälle noch größer. Der Gender-Pension-Gap würde dann bei 42,6 Prozent liegen. Jede fünfte Frau ab 65 Jahren gilt laut der Statistik als armutsgefährdet. Die Quote lag im Jahr 2021 bei 20,9 Prozent und damit deutlich über der Armutsgefährdungsquote der Männer, die bei 17,5 Prozent lag. (vk/afp)

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