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Porto-Erhöhung bei der Post: So viel könnten Briefe bald kosten

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Von: Robin Dittrich

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Das Verschicken von Briefen könnte schon früher teurer werden als zunächst geplant. Die Post reichte einen entsprechenden Antrag ein.

Frankfurt – Die Preise für Porto werden in Deutschland nicht von der Deutschen Post festgelegt. Zuständig ist dafür die Bundesnetzagentur, bei der die Post einen Antrag zur Preiserhöhung für Briefporto einreichen muss. Die nächste Erhöhung könnte früher kommen als geplant.

Porto-Erhöhung bei der Post: Deutsche Post plant verfrühte Preiserhöhungen für Briefe

Der Preis für ein Briefporto im Inland liegt in Deutschland seit 2022 bei 85 Cent. Festgelegt wurde dieser Preis von der Bundesnetzagentur eigentlich bis Ende 2024. Aufgrund gestiegener Kosten will die Deutsche Post das Briefporto jedoch schon im Laufe des Jahres 2024 erhöhen. „Eine Erhöhung der Preise fällt uns im Hinblick auf die berechtigten Interessen unserer Kundinnen und Kunden nicht leicht“, sagte Post-Managerin Nikola Hagleiter dazu. Aufgrund der hohen Inflation sowie höherer Energiepreise führt an diesem Schritt allerdings kein Weg vorbei, heißt es. Das Filialnetz der Post in Deutschland steht zudem kurz vor einem Umbruch.

Der Porto-Preis für einen Standardbrief soll laut Plänen der Deutschen Post bereits im Jahr 2024 erhöht werden.
Der Porto-Preis für einen Standardbrief soll laut Plänen der Deutschen Post bereits im Jahr 2024 erhöht werden. © Steinach/Imago (Symbolbild)

Die Deutsche Post könnte eine deutlich drastischere Preiserhöhung als zuletzt planen. 2022 erhöhten sich die Kosten für ein Briefporto von 80 auf 85 Cent. Ab 2024 könnte dieser Preis auf 90 oder sogar 95 Cent steigen. Für die Post problematisch scheinen die 2022 geschätzten Kosten zu sein. Es wurde ein Spielraum für Preiserhöhungen von 4,6 Prozent bis 2024 eingeplant. Da die Verbraucherpreise deutlich stärker stiegen als erwartet, soll die Preiserhöhung notwendig jetzt geworden sein. Auch der von der Gewerkschaft Verdi verhandelte Tarifabschluss belastet die Deutsche Post mit knapp 400 Millionen Euro Mehrkosten, wie es vom Unternehmen heißt.

Deutsche Post: Briefporto in Deutschland liegt deutlich unter europäischem Durchschnitt

Wie die Deutsche Post weiter angibt, liegt der Preis für einen Standardbrief weit unter dem europäischen Durchschnittspreis von 1,33 Euro. In einer Studie der Deutschen Post wurden die Preise für Briefporto im Jahr 2022 verglichen. Deutschland lag bei diesem Vergleich nur auf Platz 20, der Preis für ein Briefporto war also vergleichsweise günstig. Trotzdem lag die Zahl der Beschwerden bei der Deutschen Post im vergangenen Jahr besonders hoch.

Am teuersten war das Porto 2022 in Dänemark – dort kostete das Verschicken eines Briefes 3,90 Euro. Auch Finnland (3,45 Euro) und Italien (2,80 Euro) zogen den Durchschnittspreis in Europa deutlich nach oben.

So entwickelte sich der Preis für die Beförderung eines Standardbriefes in Deutschland:

JahrPreis für Briefporto
194930 Pfennig
1997110 Pfennig
200255 Cent
201358 Cent
201460 Cent
201562 Cent
201670 Cent
201980 Cent
202285 Cent

Bereits beschlossen ist die Erhöhung des Preises für das Versenden eines 10-Kilo-Pakets. Ab dem 1. Juli 2023 steigt dieser von 9,49 auf 10,49 Euro, wird also um einen Euro teurer. Die Preiserhöhung betrifft jedoch nicht nur den nationalen Versand: „Aufgrund der drastisch gestiegenen internationalen Transport- und Zustellkosten erhöht DHL auch die Preise für Pakete und Päckchen im internationalen Versand“, schreibt die Post. Ob die Bundesnetzagentur der geplanten Preiserhöhung für Briefporto bei der Deutschen Post zustimmt, ist noch offen. Ohne Zustimmung kann der Preis erst für das Jahr 2025 erhöht werden.

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