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Gaspreise explodieren: Diese Kosten kommen auf Verbraucher zu

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Von: Luisa Weckesser

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Derzeit steigen die Preise für Strom und Gas in Deutschland rasant an. Eine Beispielrechnung zeigt, welche Kosten drohen.

Kassel – Dass deutsche Verbraucher wegen der steigenden Gaspreise mit deutlich höheren Heizkosten rechnen müssen, ist schon länger bekannt. In Europa sind Strom und Gas so teuer wie lange nicht*. Seit Anfang des Jahres steigen die Energiepreise bereits rasant an.

Nun, mit Corona* und dem bevorstehenden Winter, wird befürchtet, dass viele Haushalte ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Auf das Jahr 2021 gerechnet, soll ein Familienhaushalt in einem 120 Quadratmeter großen Einfamilienhaus voraussichtlich 1260 Euro für Heizung und Warmwasser zahlen müssen. Im Jahr 2020 waren es noch 990 Euro.

Dieses Ergebnis geht aus einer Beispielrechnung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) für die Welt am Sonntag hervor. Die Jahreskosten für Wärme in einer 100 Quadratmeter großen Wohnung steigen demnach von durchschnittlich 770 auf 980 Euro.

 In Europa sind Strom und Gas so teuer wie lange nicht*. Seit Anfang des Jahres steigen die Energiepreise bereits rasant an.
In Europa sind Strom und Gas so teuer wie lange nicht. Seit Anfang des Jahres steigen die Energiepreise bereits rasant an. © Jens Büttner/dpa

Heizkosten: Minister führt hohe Preise auf langsamen Ausbau erneuerbarer Energien zurück

Der vzbv gab an, für die Jahresrechnung jeweils das Preisniveau von Oktober 2020 und Oktober 2021 laut Heizkostenspiegel genutzt zu haben. Angenommen wurde auch ein durchschnittlicher Effizienzstandard der betreffenden Immobilien sowie ein Gaspreis von sieben Cent pro Kilowattstunde. 

Als Verbrauchsmenge setzte die vzbv im Falle der Wohnung 14.000 Kilowattstunden Gas voraus, im Falle des Einfamilienhauses 18.000 Kilowattstunden. Sachsens Energieminister Wolfram Günther führt die gestiegenen Strom- und Gaspreise auch auf einen zu langsamen Ausbau der erneuerbaren Energien zurück.

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„Die gestiegenen Preise hätten wir nicht, wenn es ein entsprechendes Tempo gäbe“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag (14.10.2021) der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. CO2-freier Strom sei nicht nur sauberer, sondern auch wesentlich preiswerter als fossiler Strom.

Heiz- und Gaskosten steigen rasant an: Die Linke fordert die Politik zum Gegensteuern auf

Jahrelang sei der Ausbau der Erneuerbaren aber ausgebremst worden, „bundesweit genauso wie in Sachsen“. Die Linke forderte die Politik zum Gegensteuern auf und mahnte eine Deckelung an. Unterdessen müssen sich Verbraucher in Sachsen auf steigende Preise etwa für Heizkosten einstellen. 

So hat etwa SachsenEnergie seine Gaspreise zum 1. Oktober für Privatkunden und Kleingewerbe um 65 Cent pro Kilowattstunde angezogen, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit. Das entspreche etwa monatlichen Mehrkosten von 6,50 Euro bei einem Verbrauch von rund 12.000 Kilowattstunden pro Jahr.

SachsenEnergie versorgt etwa Kunden in Dresden und Ostsachsen. „Eine Preisentwicklung auf dem Energiemarkt wie sie im Moment zu beobachten ist, gab es in diesem Maß noch nie“, sagte eine Sprecherin. (Luisa Weckesser mit dpa) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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