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In wenigen Jahren: Experte spricht von Wendepunkt bei Wärmepumpen-Kosten

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Wärmepumpen gelten als Highlight der Energiewende. Sie sind aktuell sehr gefragt, kosten aber auch viel. Das soll sich schon in zwei Jahren ändern.

München - Das neue Gebäudeenergiegesetz wird Heizöl und fossile Brennstoffe in ein paar Jahren vom Markt verbannen. Wenn die neue Ökodesign-Verordnung der EU in Kraft treten sollte, wird es noch schneller gehen. Das stellt viele Verbraucher:innen vor ein Kostenproblem, denn alternative Heizmethoden wie Wärmepumpen sind nicht günstig. Die gute Nachricht: Wärmepumpen sollen günstiger werden. Expert:innen sprechen von einem Wendepunkt in den Kosten für Heizmethoden mit erneuerbaren Energien. Dieser soll bereits 2025 kommen.

Alternatives Heizsystem:Wärmepumpe
Aktuelle Kosten:8.000 bis 15.000 Euro
Kostenwende erwartet:2025

Erneuerbare Energien werden Pflicht: Darum sind Wärmepumpen im Kommen und die Kosten hoch

Laut dem neuen Gebäudeenergiegesetz muss ab dem 1. Januar 2024 jede neu gebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Bis 2045 dürfen demnach auch andere Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen oder Heizöl genutzt werden, danach aber nicht mehr.

Das hat laut dem „Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker Bundesverband“ (GIH) die Folge, dass schon jetzt viele Hersteller ihre Produktion von Alternativen wie Wärmepumpen ausbauen. Für manche ist die Wärmepumpe überschätzt, andere glauben, dass es keine Alternative zur Wärmepumpe gibt. Fakt ist, sie ist gefragt und soll bald erschwinglicher werden. Benjamin Weismann, der Bundesgeschäftsführer des Verbands, erklärte der Funke Mediengruppe: „Viele Hersteller sollten 2025 ihre Kapazitäten ausgebaut haben und so sollten viel mehr Wärmepumpen zu günstigeren Preisen vom Band laufen.“

Eine Wärmepumpe ist an einem Einfamilienhaus zu sehen.
Wärmepumpen sollen in Zukunft günstiger werden. Expert:innen rechnen mit einer Kostenwende 2025. © Daniel Reinhardt/dpa

Laut dem Verband werden außerdem immer mehr Handwerker:innen auf die Wartung von Wärmepumpen umgeschult, was die Wartezeiten für Installationen und Wartungen verkürzen soll. Auch das wird sich laut E-Fahrer.com auf Dauer preissenkend für Kund:innen auswirken.

Angebot und Nachfrage: Warum Wärmepumpen aktuell viel kosten und schwer lieferbar sind

Wegen des neuen Gesetzes und der allgemeinen Bewegung, Energie sparen und nachhaltiger werden zu wollen, sind Wärmepumpen aktuell sehr gefragt. Die Produktion ist allerdings noch nicht so weit ausgebaut, um den steigenden Bedarf sofort zu decken. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Hausbesitzer:innen lange auf ihre Wärmepumpen warten müssen. Laut der Verbraucherzentrale Brandenburg warten Verbraucher:innen etwa ein halbes bis zu einem ganzen Jahr, bis die bestellte Wärmepumpe geliefert werden kann.

Die Nachfrage ist also hoch, das Angebot aber noch niedrig. Daraus ergibt sich ein stattlicher Preis, den nicht jeder Hausbesitzer:in zahlen kann oder will. Laut co2online GmbH, einer gemeinnützigen Beratungsgesellschaft für Energiethemen, kostet die Anschaffung einer Luftwärmepumpe aktuell zwischen 8.000 und 16.000 Euro, eine Erdwärmepumpe 12.000 bis 15.000 Euro und eine Grundwasser-Wärmepumpe liegt im Preis zwischen 9.000 und 12.000 Euro.

Wärmepumpe günstiger bekommen: So senken Förderungen die Kosten für Verbraucher:innen

Wer sich aktuell für eine noch recht teure Wärmepumpe entscheidet, kann deren Anschaffung aber von der Regierung fördern lassen. Durch das Förderprogramm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) wird von den Fördergebern BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Abfuhrkontrolle) und KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Geld für die Anschaffung von Wärmepumpen ausgezahlt.

Auch Privatpersonen, die ein Haus besitzen, können einen Antrag stellen und Fördermaßnahmen wie Zuschüsse, Kredite oder Steuervorteile in Anspruch nehmen. Bei dem Förderprogramm sind laut foerderdata.de bis zu 40 Prozent Förderung möglich.

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