Bus und Bahn streiken heute – wann es bei Verspätungen Geld zurückgibt
Bus und Bahn werden am Freitag in vielen Bundesländern wegen des Verdi-Streikes stehen bleiben. Wann Sie bei Verspätungen Geld für Ihre Tickets zurückbekommen.
Frankfurt – Verdi ruft auch diesen Freitag, 3. März 2023, wieder in mehreren Bundesländern zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf – was sich besonders auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auswirken wird. In zahlreichen Städten müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer also mit Einschränkungen bei Bus und Bahn rechnen.
Zu spät ins Büro kommen dürfen sie deswegen aber nicht, denn der Weg zur Arbeit liegt grundsätzlich in der Verantwortung der Arbeitnehmenden. Kriegen diese bei Verspätungen aber immerhin ihr Geld für gekaufte Tickets zurück?
Streik in Bus und Bahn heute: München, Dresden und Frankfurt betroffen
Von dem Verdi-Streik im öffentlichen Nahverkehr sind am Freitag, 3. März 2023, einige Städte in mehreren Bundesländern betroffen. Da zeitgleich auch noch ein globaler Klimastreik von Fridays for Future stattfindet, müssen sich Reisende auf merkliches Chaos auf den Straßen einstellen. In folgenden Städten wird der öffentliche Nahverkehr bestreikt:
- Baden-Württemberg (Stuttgart, Freiburg, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Esslingen, Konstanz und Baden-Baden)
- Bayern (München seit Donnerstagmorgen, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt, Bamberg, Landshut und Bayreuth)
- Hessen (Frankfurt, Wiesbaden, Kassel)
- Niedersachsen (Hannover, Braunschweig, Göttingen, Salzgitter, Bad Harzburg, Wolfenbüttel, Helmstedt, Goslar, Lüneburg, Stade, Cuxhaven, Buxtehude, Winsen/Luhe, Hoya, Verden, Zeven, Bentheim, Hildesheim, Hameln-Pyrmont, Stadt- und Landkreis Celle)
- Nordrhein-Westfalen (Ruhrgebiet von Duisburg bis Dortmund, Rheinland, Bonn, Aachen, Essen, Bochum, Gelsenkirchen und Oberhausen)
- Rheinland-Pfalz (Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier)
- Sachsen (Leipzig, Chemnitz, Dresden, Zwickau)
- Quelle: Süddeutsche Zeitung
In Hamburg beispielsweise hat bereits eine Einigung mit Verdi stattgefunden, ein Streik sollte die Hansestadt deswegen eigentlich nicht treffen – und trotzdem müssen Hamburgerinnen und Hamburger am Freitag mit Stress im Verkehr rechnen.
Verdi-Streik am Freitag: Bus und Bahn fahren nicht – doch Deutsche Bahn (DB) ist nicht betroffen
Trotz der Streikes und den damit einhergehenden Einschränkungen im ÖPNV müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selber dafür sorgen, dass sie pünktlich im Büro erscheinen – denn sie tragen das sogenannte Wegerisiko. Wie der MDR berichtet, sind Betroffene deswegen auch dazu verpflichtet, bei Verspätungen die gesamte Arbeitszeit nachzuholen.

Dazu kommt, dass Nutzerinnen und Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln bei einem Streik normalerweise auch keinen Anspruch auf eine Fahrpreis-Erstattung haben. Diese steht nur Reisenden mit der Deutschen Bahn (DB) zu, die sich mit deutlichen Verspätungen oder Zugausfällen konfrontiert sehen – doch sind Züge der Deutschen Bahn am Freitag nicht von dem Streik betroffen. Die S-Bahn gehört übrigens auch zur Deutschen Bahn und wird deswegen am 3. März 2023 nicht bestreikt.
Verdi: Heute streiken Bus und Bahn – wie Sie bei Verspätungen Geld zurückbekommen
Doch können Nutzerinnen und Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln bei starken Verspätungen trotzdem kleine Summen zum Ausgleich herausschlagen. Denn wie Melanie Schliebener von der Verbraucherzentrale NRW dem Nachrichtenportal Der Westen erklärte, sei es de facto so, dass man eine Erstattung von 1,50 Euro pro Fahrt erhalte, wenn der Bus, die Tram oder die Straßenbahn mindestens eine Stunde Verspätung hätte.
Schliebener zufolge könne man sich diese Summe allerdings erst bei mindestens drei Verspätungen erstatten lassen – dann erhält man 4,50 Euro zurück. Grund dafür ist, dass Entschädigungsbeträge von weniger als vier Euro nicht ausgezahlt werden. Deswegen rät die Bahn bei Wochen- und Monatskarten dazu, Verspätungsfälle nach Ablauf der Geltungsdauer des Tickets gesammelt beim Servicecenter einzureichen.