Immobilien-Experte warnt: Von welchen Käufer besser die Finger lassen sollten
Der Wohnungsmarkt entspannt sich auch im Jahr 2023 nicht. Ein Experte empfiehlt jetzt, bestimmte Immobilien auf keinen Fall zu kaufen.
München – Um den Preis einer Immobilie zu berechnen, müssen einige Faktoren betrachtet werden. Dazu zählen die Stadt, die dortige Lage, die Größe sowie ob es sich um ein Haus oder eine Wohnung handelt. Ein Immobilien-Experte rät jetzt vom Kauf bestimmter Immobilien ab.
Steigende Mieten – lohnt sich der Immobilienkauf?
Zunächst einmal eine gute Nachricht: Die Immobilienpreise sinken deutschlandweit. Nicht enorm, aber sie sinken. Laut des Immobilienpreisspiegels kostete eine 30 Quadratmeter große Wohnung in München im Jahr 2022 noch knapp über 10.000 Euro pro Quadratmeter, 2023 sind es nur noch 9650 Euro. Im Vergleich zu 2021 sind das noch immer knapp 500 Euro mehr, dort lag der Preis bei 9142 Euro pro Quadratmeter. Trotzdem denken viele Mieter:innen über den Kauf einer Immobilie nach.

Doch sollten Immobilien erworben werden, nur weil die Mietpreise vielerorts steigen? Nicht nur die werden teurer, auch ein Heizungstausch könnte Mieter:innen teuer zu stehen kommen. Überstürzen sollten Verbraucher:innen laut des Immobilien-Experten Sven Carstensen nichts. Im Handelsblatt-Interview erzählt der Vorstand eines Beratungsunternehmens für die Immobilienbranche: „Eine Wende mit wieder steigenden Preisen erwarte ich auf keinen Fall: Wir erleben derzeit lediglich eine gewisse Stabilisierung, weil Käufer davon ausgehen, dass wir den Großteil der Zinssteigerungen bereits hinter uns haben.“
Von welchen Immobilien Käufer lieber die Finger lassen sollten
Wer bei einer beworbenen Immobilie voreilig zugreift, droht enttäuscht zu werden: „Finger weg von unsanierten Eigentumswohnungen“, sagt Carstensen. Das Problem: „Wir kommen aus einer Phase, in der das Thema Energieeffizienz keine Rolle gespielt hat. Jetzt wird es für manche, vor allem private Investoren, schwierig. Sanierungen, nicht nur energetische, muss man in einer Eigentümergemeinschaft durchsetzen können. Es gibt aber immer Eigentümer, die klamm sind und sich wehren.“
Interessierte Wohnungskäufer:innen sollten sich genaustens mit dem Objekt auseinandersetzen, um wahrscheinliche Renovierungsarbeiten abschätzen zu können. Bei Neubauprojekten sollte zudem der Bauträger unter die Lupe genommen werden: „Wenn Sie Pech haben, geht der Bauträger pleite, die eine Hälfte der Wohnungen ist verkauft, die andere nicht – und Sie wohnen die nächsten 15 Jahre auf einer Baustelle.“ Verbraucher:innen, die sogar ein Grundstück erwerben möchten, sollten laut Carstens noch warten, ob die Preise weiter sinken. Auf sinkende Preise dürfen Mieter:innen wohl nicht hoffen.