Energiepreisbremse: Kosten für Gas, Strom & Co. gesunken
Zunächst kamen Strom- und Gaspreisbremse nicht in den Haushalten an. Doch jetzt zeigt das Instrument Wirkung. Die Energiekosten sind im Sinkflug.
Heidelberg – Spätestens seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs kannten die Preise für Gas, Strom & Co. kein Halten mehr in Deutschland. Verschiedenste Instrumente wurden vonseiten der Regierung ausprobiert – bis hin zum Doppelwumms von Bundeskanzler Olaf Scholz, der nun endlich bei den Bürgerinnen und Bürgern in Form der Gas- und Strompreisbremse anzukommen scheint. Laut dem Vergleichsportal „Verivox“ aus Heidelberg, sind die Ausgaben für Gas, Strom und sogar Treibstoff von Verbraucherinnen und Verbrauchern im ersten Quartal 2023 deutlich zurückgegangen.
Energiepreisbremse wirkt: Verbraucher:innen zahlen weniger für Gas, Strom & Co.
Wie das Vergleichsportal am Samstag mitteilte, gingen die aufs Jahr hochgerechneten Ausgaben für Heizung, Strom und Kraftstoff von Januar bis März 2023 um durchschnittlich 18 Prozent zurück. Zum Vergleich: In den vorherigen acht Quartalen waren die Kosten stets gestiegen. Auch der ADAC hat jüngst von extrem gesunkenen Preisen für Benzin und Diesel berichtet.

Doch nicht nur die staatliche Strom- und Gaspreisbremse scheint inzwischen deutlich Wirkung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu zeigen, wie es heißt. Ebenfalls für den Rückgang der Energiekosten verantwortlich sei eine deutliche Entspannung auf den Rohstoffmärkten. Das sah zu Jahresbeginn noch völlig anders aus. Damals schienen die drastisch gesunkenen Energiepreise an den Börsen nicht bei den Verbrauchern anzukommen. Das ändert sich nun immer mehr.
Rohstoffmärkte entspannen sich: Ohne Strom- und Gaspreisbremse lägen Kosten 8 Prozent höher
Die Energiekosten eines Musterhaushalts lagen im 4. Quartal 2022 laut Verivox noch bei hochgerechnet 7163 Euro pro Jahr. In den ersten drei Monaten 2023 kostete die gleiche Menge Energie aufs Jahr gerechnet 5889 Euro. Der von Verivox angenommene Musterhaushalt hat einen jährlichen Wärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden, einen Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden und eine jährliche Fahrleistung von 13.300 Kilometern. Bei der Berechnung der Heizkosten wurde berücksichtigt, dass in Deutschland mehr Heizungen mit Gas als mit Öl beheizt werden.
„Mit der weichenden Angst vor Versorgungsengpässen sind die Großhandelspreise für Energie in den vergangenen Monaten kontinuierlich gesunken“, erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Viele Energieversorger hätten in der Folge ihre Preise gesenkt. Haushalte hätten auch von den staatlichen Energiepreisbremsen profitiert. Ohne die Gas- und Strompreisbremsen lägen die Energiekosten für einen Musterhaushalt laut Verivox im ersten Quartal 2023 aufs Jahr gerechnet bei 6604 Euro und damit 8 Prozent unter den Kosten im 4. Quartal 2022. (dpa/jon)