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Kindergeld, Grundrente und Kreditkarte: Die Änderungen im Jahr 2021 im Überblick

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Von: Karolin Schäfer

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2021 stehen in Deutschland viele Änderungen an: Betroffen sind neben Grundrente, Kindergeld und Kreditkarte auch Personalausweis, Mehrwertsteuer und Mindestlohn.

Kassel - Das Jahr der Corona*-Pandemie neigt sich dem Ende zu - noch immer befindet sich die Welt im Ausnahmezustand. Das geht mit vielen neuen Regeln und Gesetzen einher. Unter anderem sind Autobesitzer, Kindergeld und Mindestlohn betroffen. Die wichtigsten Änderungen für das kommende Jahr 2021 im Überblick.

Besonders Eltern können sich freuen, denn das Kindergeld wird monatlich um 15 Euro aufgestockt. Damit erhalten Familien folgende Beiträge:

Änderungen 2021: Familien erhalten mehr Kindergeld

Auch der Kinderfreibetrag erhöht sich auf 8388 Euro*. Wie fr.de berichtet, bleibt der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende bei 4008 Euro - und wird sich aufgrund der Corona-Pandemie auch nicht ändern.

Die Änderungen ab dem Jahr 2021 betreffen auch den Solidaritätszuschlag (Soli). So müssen 90 Prozent der Steuerzahler weniger Steuern zahlen, denn der Soli von 5,5 Prozent der Einkommenssteuer entfällt. Wer auf bis zu 62.127 Euro (Ehepaare: 124.254 Euro) zu versteuerndes Einkommen kommt, muss keinen Soli mehr zahlen. Der Grundfreibetrag hingegen steigt um 336 Euro auf 9744 Euro. Bis zu diesem Einkommen bleibt der Betrag steuerfrei, wie Stiftung Warentest mitteilt.

Schnuller mit Geldscheinen
Das Jahr 2021 bringt einige Änderungen mit sich. Unter anderem gibt es mehr Kindergeld. Doch nicht alle Änderungen sind so erfreulich. (Symbolbild) © Patrick Pleul/dpa

Mit diesen Änderungen muss 2021 gerechnet werden - CO2-Steuer kommt

Teurer allerdings wird es für neue Autos mit hohem Spritverbrauch und CO2-Ausstoß. Künftig müssen Besitzer von Neuwagen, die ab Januar 2021 erstmalig zugelassen werden, einen doppelt so hohen Kfz-Steuer-Zuschlag zahlen. Für emissionsarme Autos bis 95 Gramm Kohlendioxidausstoß gibt es pro Kilometer einen neuen Freibetrag. Dieser beträgt jährlich 30 Euro.

Um den Ausstoß von CO2 insgesamt zu verringern, wird ab 2021 dessen Ausstoß kostenpflichtig. Dann müssen Unternehmen, die beispielsweise Heizöl, Kohle oder Benzin verkaufen, für jede Tonne CO2 ein Zertifikat kaufen. Wie Stiftung Warentest erklärt, kostet der Ausstoß einer Tonne dann 25 Euro. Danach steige der Preis jährlich in Fünf-Euro-Schritten. Aber auch Haushalte, die Heizöl verwenden oder älteren Gasheizungen haben, müssen mit Mehrkosten rechnen. Im Gegen­zug fördert der Bund klimafreundliches Verhalten, wie den Kauf von Elektroautos.

Änderungen im kommenden Jahr: Ab 2021 gibt es die Grundrente

Bei dieser Änderungen können sich Rentner allerdings freuen: Ab 2021 tritt die Grundrente in Kraft. Menschen, die zwar lange gearbeitet, aber nur unterdurchschnittlich verdient haben, sollen damit aufgestockt werden. Rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sollen davon profitieren.

Auch Hartz-Vier-Sätze steigen im kommenden Jahr monatlich um 14 Euro auf 446 Euro (Alleinstehende). Kinder erhalten ebenfalls einen höheren Satz:

Ab 2021: Neue Änderungen betreffen Mehrwertsteuer und Kreditkarte

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent gesenkt. Ab dem 01.01.2021 gelten dann wieder die alten Regelungen.

Für die Nutzung der Kreditkarte gibt es ebenfalls Neuerungen. Wer mit seiner Karte im Internet bezahlen möchte, muss die „Zahlung mit dem 3D-Secure-Verfahren frei­geben“. Dadurch soll verhindert werden, dass Dritte fremde Kreditkarten abrufen und ungehindert shoppen können. Ab 2021 reichen dann Kartennummer, Prüfnummer und Ablaufdatum nicht mehr aus.

Frau bezahlt mit Kreditkarte im Internet
Für das Bezahlen im Internet mit der Kreditkarte wird es im Jahr 2021 eine gravierende Änderung geben. (Symbolbild) © Christin Klose/dpa

Änderungen 2021: Neue Regeln betreffen auch den Personalausweis

Die Kosten für einen neuen Personalausweis steigen - um 30 Prozent. Ab 24 Jahren kostet der Ausweis dann gut acht Euro mehr, also 37 Euro. Wer jünger als 24 Jahre ist, bezahlt weiterhin 22,80 Euro. Damit sollen aber im Gegenzug keine Extrakosten anfallen. Alle alten Personal­ausweise behalten ihre Gültig­keit bis zu ihrem Ablaufdatum. Eine weitere Neuerung: Ab dem 01.08.2021 werden zwei Fingerabdrücke auf dem Personalausweis* gespeichert.

Auch in Sachen Persönlichkeitsschutz gibt es Änderungen für das Jahr 2021. Ab Januar ist das heimliche Fotografieren unter den Rock, sogenanntes Upskirting, und ins Dekolleté strafbar. Das haben mit einer Petition mehr als 100.000 Menschen gefordert. Auch Gaffer, die beispielsweise Unfallopfer fotografieren, werden es im kommenden Jahr nicht leicht haben. Wer unbefugt von einer verstorbenen Person Fotos macht, begeht eine Straftat. Die Straftatbestände können bis zu zwei Jahren Haft oder eine Geldstrafe nach sich ziehen.

Diese Änderungen gibt es 2021 beim Online-Glücksspiel

Künftig werden einige Änderungen das Online-Glücksspiel betreffen. Spieler von Online-Casinos bewegten sich derzeit in einer rechtlichen Grauzone, so Stiftung Warentest. Das wird sich ab 2021 ändern, denn das Online-Glücksspiel wird legalisiert. Dafür benötigen Anbieter, auch aus dem Ausland, eine Lizenz. Insgesamt soll aber die Werbung für derartige Glücksspiele eingeschränkt werden.

Um gefährdete Spieler zu schützen, will eine neue zentrale Glücksspielbehörde der Länder eine Sperrdatei einrichten. Zudem dürfen Spieler nur noch 1000 Euro im Monat auf ihr Spielerkonto einzahlen, statt eigene Limits zu setzen.

Änderungen im Jahr 2021: Mindestlohn steigt

Wer bisher den gesetzlichen Mindestlohn von 9,35 Euro verdient hat, kann sich freuen. Zum neuen Jahr 2021 steigt dieser auf 9,50 Euro brutto pro Stunde. Anfang Juli wird es dann eine weitere Steigerung auf 9,60 Euro geben. In diesen Bereichen steigen ebenfalls die Mindestlöhne:

Zahlreiche Änderungen für 2021: Einwegplastik künftig verboten

Eine weitere Änderung betrifft in 2021 die Umwelt. Um Plastikmüll einzusparen, dürfen ab dem 03.07.2021 keine Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen, Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Behälter aus Styropor verkauft werden. Das Herstellen von Einwegplastik sei dann EU-weit verboten. (Karolin Schaefer) *hna.de und fr.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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