Das 49-Euro-Ticket kommt: Startdatum steht – Alle Infos zum Deutschlandticket
Der Starttermin für das 49-Euro-Ticket steht fest, noch vor dem Sommer soll es kommen. Es kann sogar schon vorbestellt werden. Alles Wichtige im Überblick.
Kassel – Dass es einen Nachfolger für das beliebte Neun-Euro-Ticket geben soll, stand schnell fest. Es ist eine von vielen Maßnahmen, um die Bevölkerung zu entlasten. Seitdem wurden immer wieder neue Details bekannt gegeben, doch wann das Ticket kommt, stand lange nicht fest. Jetzt haben Bund und Länder ein offizielles Startdatum angekündigt – und man kann bereits Tickets vorbestellen.
Das 49-Euro-Ticket soll das Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln für Millionen Personen in Deutschland attraktiver machen. Ein großer Schritt in Richtung Verkehrswende.
Das 49-Euro-Ticket kommt: Das ist der offizielle Starttermin
Jetzt ist ein offizieller Starttermin bekannt: Am 1. Mai wird das Ticket kommen. Das bestätigte Oliver Krischer (Grüne), NRW-Verkehrsminister als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz am 27. Januar nach der Sitzung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe. Der Verkauf für das neue, bundesweite Ticket soll sogar bereits früher beginnen, am 3. April.
Ursprünglich war geplant, dass das Ticket zum 1. Januar eingeführt werden soll. Später war der 1. April als mögliches Datum im Gespräch. Zu den Verzögerungen kommt es laut Winfried Hermann (Grüne), Verkehrsminister in Baden-Württemberg, aufgrund der aufwändigen Umsetzung, wie er gegenüber der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (NBR) erklärte. Dem aktuell bekanntgemachten Starttermin muss zuerst noch die EU-Kommission zustimmen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits erklärt, dass das Ticket digital eingeführt wird. In einer verkehrspolitischen Konferenz am 13. Dezember des vergangenen Jahres teilte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) mit, dass man trotz des digitalen Tickets kein Smartphone benötige. Stattdessen soll es laut Wissing eine Chipkarte geben. Das neue Deutschlandticket soll zudem Informationen darüber geben können, welche Menschen welche Verbindungen nehmen. „Das ist eine ganz wichtige Information für die präzise Planung des Angebots“, sagte Wissing.
49-Euro-Ticket | |
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Einführung ursprünglich | 1. Januar 2023 |
Tatsächliche Einführung | 1. Mai 2023 |
Gültigkeit | Deutschlandweit |
Kosten | Drei Milliarden Euro |
Finanzierung | Bund und Länder |
49-Euro-Ticket: Wo es genutzt werden kann und wie lange es gilt
Das neue Ticket orientiert sich am 9-Euro-Ticket und soll genau wie der Vorgänger im ganzen öffentlichen Nahverkehr in Deutschland gültig sein. Auch wenn es mit 49 Euro fast fünfmal so teuer wie das 9-Euro-Ticket ist, liegt es deutlich unter den aktuellen regionalen Angeboten. Vorbestellen kann man das 49-Euro-Ticket über die offizielle Website der Fahrkarte. Das Ticket soll aber auch bei regionalen Verkehrsverbünden zu kaufen sein.
In einem Formular werden die persönlichen Daten erfasst, anschließend erhalten die Kund:innen per E-Mail einen Barcode, der als Fahrkarte dient und ab dem 1. Mai gültig ist. Sollte das Deutschlandticket doch, anders als geplant, nochmal später eingeführt werden, soll sich nichts weiter am Ticket ändern.
Gültig ist das neue Ticket erstmal für zwei Jahre. Während dieser Zeit können die Nutzenden sich per App ein Abonnement holen. Das Abo kann jeden Monat gekündigt werden und soll, wie der Name schon sagt, 49 Euro kosten. Nach einem Jahr könnten sich die Kosten jedoch erhöhen, um es der Inflation anzupassen.
Das 49-Euro-Ticket kommt: Was ist mit Tickets, die schon gekauft wurden?
Bereits erworbene Tickets werden dem neuen Angebot voraussichtlich angeglichen. Allerdings sind dazu noch keine Einzelheiten bekannt gegeben worden. Beim 9-Euro-Ticket war es beispielsweise so, dass Fahrkosten für Studierende mit dem Semesterbeitrag verrechnet werden konnten.

Ein weiterer Vorteil des neuen Tickets ist, dass es komplizierte Tarifmodelle für Fahrkarten ersetzt, berichtet der ADAC. Für Auszubildende, Schüler:innen und Studierende ist zudem geplant ein günstigeres Angebot zu schaffen und ein Sozialticket einzuführen.
Für Pendler:innen soll das Ticket vom Arbeitgeber als Jobticket mit einem fünfprozentigen Abschlag erhältlich sein. Voraussetzung ist, dass diese es wiederum mit einem Abschlag von mindestens 25 Prozent an ihre Beschäftigten weiterreichen.
Wie wird das 49-Euro-Ticket finanziert?
Bund und Länder haben sich auf eine gemeinsame Finanzierung geeinigt. Die Kosten tragen beide zur Hälfte. Anfallende zusätzliche Kosten sollen ebenfalls geteilt werden. „Jetzt hat die Branche die nötige Finanzierungssicherheit, um das Deutschland-Ticket so schnell wie möglich umzusetzen“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff zu der Finanzierung.
Für die Menschen in Deutschland ist es laut Wissing noch nie so leicht gewesen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Mit diesem Beitrag werde die Mobilität ausgebaut und das Klima geschützt. (Kilian Bäuml/Alina Schröder/dpa)