49-Euro-Ticket auch auf Papier? Verkehrsunternehmen äußern sich
Spätestens im Mai 2023 sollte das 49-Euro-Ticket starten. Jetzt gibt es auch erste Informationen zum möglichen Startdatum für den Verkauf.
- Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): Ticketverkauf beginnt vier Wochen vor Start des 49-Euro-Ticket
- Das „Deutschlandticket“ sollte ursprünglich im Januar 2023 kommen, doch selbst der späteste Termin am 1. Mai wackelt nun
- Das 49-Euro-Ticket soll eine Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket sein
- Dieser News-Ticker wird laufend aktualisiert.
Update vom 24. Januar 2023: Der Ticketverkauf soll bundesweit vier Wochen vor dem Start des 49-Euro-Tickets losgehen. Das teilte jetzt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit.
„Wir prognostizieren neben 11,3 Mio. „Umsteigern“ (Wechsel bestehender Abos ins D-Ticket) auch mit zunächst 5,6 Mio. Neueinsteigern“, schreibt der VDV via Twitter. Auch zur Frage, ob das Ticket komplett papierlos sein wird, äußerte sich der Verband: „Nach unserer Vorstellung wird es das Ticket zunächst überwiegend, aber nicht ausschließlich digital geben. Wir haben bw. eine sehr heterogene Tarif- & Vertriebslandschaft.“
Das Deutschlandticket könne damit zum 1. Mai kommen – zuletzt hatte es Zweifel daran gegeben, ob das bereits mehrfach verschobene Startdatum diesmal eingehalten werden könne. Der VDV relativiert entsprechend: „Aber es gibt politische Entscheidungen, die wir nicht beeinflussen können, die aber vor dem Ticketverkauf notwendig sind: bw. Tarifgenehmigung, positive Rückmeldung der EU-Kommission bzgl. beihilferechtlicher Prüfung, Anpassung des Regionalisierungsgesetzes!“
Erstmeldung vom 23. Januar 2023:
1. Mai wackelt: 49-Euro-Ticket kommt wohl noch später – wegen Wissing?
Köln – Zuerst Januar, dann April und jetzt Mai 2023: Das Startdatum für das 49-Euro-Ticket hat sich seit der Ankündigung bereits mehrmals verschoben. Wegen eines erneuten Streits zwischen Bund und Ländern droht jetzt eine weitere Verzögerung. Vor allem die Form des ÖPNV-Abos ist wieder ein Thema. Baden-Württemberg und Bayern sehen die Schuld bei Bundesverkehrsminister Volker Wissing.
49-Euro-Ticket nur digital oder doch im Papierform? Bund und Länder uneinig

Seit der Ankündigung des 49-Euro-Tickets ist klar, dass es vor allem digital angeboten werden soll. Unter anderem sollen so besser Daten für die Verbesserung des Angebots gesammelt werden können. Volker Wissing hatte immer wieder betont, dass an dieser „papierlosen“ Form nicht gerüttelt werden solle.
Sehr zum Ärger der Bundesländer. „An uns Ländern liegt es nicht, dass sich das 49-Euro-Ticket verzögert. Wir sind verwundert, dass der Bundesverkehrsminister mit den Vorbereitungen nicht vorankommt“, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann der Süddeutschen Zeitung am Montag (23. Januar). Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ergänzt er: „Die Länder und die Verkehrsverbünde sind zu einer raschen Einführung bereit“. Das Bundesverkehrsministerium müsse jetzt „den Weg für pragmatische Lösungen freimachen“. Darunter versteht der Grünen-Politiker, das Deutschlandticket eben auch in Papierform anzubieten. Unter anderem, da nicht alle Verkehrsunternehmen aus dem Stand die digitalen Abos verkaufen könnten.
Auch Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter lehnt Wissings Plan ab, das Ticket nur digital anzubieten. Wissing hatte das Papierticket auch mit der Begründung abgelehnt, dass das 49-Euro-Ticket neben Smartphone-App auch als analoge Plastikkarte im „Scheckkartenformat“ geben könne. Diese seien ebenfalls digital lesbar, aber könnte auch am Schalter gekauft werden.
Streit um 49-Euro-Ticket führt wohl zur weiteren Verspätung
Sowohl Baden-Württemberg als auch Bayern rechnen im Zuge dieser Debatte mit einer weiteren Verzögerung des 49-Euro-Tickets. Deutlich konkrete hatte sich am Samstag (21. Januar) Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer geäußert. Sie erklärt, dass der Start zum 1. Mai akut in Gefahr sei. Wenn die Gespräche und Verhandlungen weiter so schleppend verliefen, sehe sie schwarz für einen zeitnahen Start, teilte die Grünen-Politiker mit. Sie erwarte von Volker Wissing, dass er nicht ständig den Prozess ausbremse und dann die Bundesländer kritisiere. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hatte zuletzt erklärt, dass er einen Start des 49-Euro-Ticket für Mai realistisch halte.
Das Bundesverkehrsministerium hingegen hatte zuletzt erklärt, für die Umsetzung des Tickets seien in erster Linie die für den ÖPNV zuständigen Länder und Verkehrsunternehmen zuständig.
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(os mit dpa und AFP) Dieser Text wird laufend aktualisiert.