Zahlen und Fakten zur Schlappekicker-Aktion anno 2023

Seit 1951 hilft die Schlappekicker-Aktion der Frankfurter Rundschau unverschuldet in Not geratenen Sportler:innen und unterstützt Sportvereine und -initiativen, die sich in besonderer Weise gesellschaftlich engagieren.
Die Spendensumme der Weihnachtssammlung in nunmehr 72 Schlappekicker-Jahren liegt bei ca. 2,5 Millionen Euro. Sicher keine gigantische Summe im Vergleich zu heutigen TV-Spendengalas – und trotzdem ein beachtliches Ergebnis.
Denn die Schlappekicker-Aktion versteht sich von jeher als eine regionale Sammlung im Rhein-Main-Gebiet, die laut Satzung „unverschuldet in Not geratenen Sportler/innen hilft und Sportvereine und -initiativen unterstützt, die sich in besonderer Weise gesellschaftlich engagieren.“

Viele Jahre gezielt unterstützt wurde die 2017 im Alter von 61 Jahren verstorbene Kunstturnerin Christel Müller, die 1979 beim Training bei einem Überschlag mit Salto vorwärts beim Pferdsprung so unglücklich stürzte, dass sie zunächst einen Atemstillstand hatte. Seitdem war die mehrfache Hessenmeisterin des TV Vorwärts Frankfurt vom Hals abwärts gelähmt und musste permanent künstlich beatmet werden.

In den 90er Jahren verlor Rüdiger Böhm einen Tag vor seinem 27. Geburtstag beide Beine bei einem Verkehrsunfall in der Darmstädter Innenstadt, als ein Lastwagen den Radfahrer anfuhr.
Böhm, damals Jugendtrainer bei den „Lilien“, lag danach 30 Tage im Koma und im Krankenhaus. Ein Beitrag der Schlappekicker-Aktion: Nach Kontakten mit dem DFB konnte er seine Fußballlehrer-Prüfung an der Deutschen Sporthochschule in Köln abschließen. Anschließend war Böhm, der Prothesen an beiden Beinen trägt, Nachwuchs-Trainer beim Karlsruher SC und in der Schweiz. Heute ist er Motivations-Coach und Buchautor.
Mittlerweile seit fast 20 Jahren wird Johannes Hablik, der ehemalige Kunstturn-Hessenmeister und zweifache deutsche Mehrkampf-Meister, von der Schlappekicker-Aktion unterstützt. Seit einem Sturz im Jahr 2002 beim Salto am Boden bei einem Landesliga-Wettkampf in Eppertshausen ist Hablik querschnittgelähmt.

Ein besonderes Erlebnis wurde für Hablik ein Besuch beim Abend der Schlappekicker-Freunde im Eintracht-Museum 2019. Hablik wurde damals von Fredi Bobic zu einem Spiel eines Eintracht-Heimspiels eingeladen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte Hablik dann aber erst im Herbst 2021 beim Spiel gegen Hertha BSC im Stadion zugegen sein. Eintracht Vorstandssprecher Axel Hellmann und Kapitän Sebastian Rode überreichten Hablik zur Begrüßung ein Eintracht-Trikot mit der Nummer 10.
Hellmann war ein Jahr vor Bobic der prominente Gast beim Abend der Schlappekicker-Mitglieder und -Freunde gewesen. 2021 sorgten dann der Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer und der neue Sportvorstand Markus Krösche für ein interessantes Erlebnis mit ihren Interviews in gemütlicher Atmosphäre..
Viele Anekdoten erzählt wurden beim Abend der Schlappekicker-Freunde und Mitglieder im Eintracht-Museum im November 2022. Rudi Völler und Harald Stenger plauderten nicht nur aus dem Nähkästchen über ihre gemeinsame DFB-Zeit als Teamchef und Pressesprecher der Nationalmannschaft, sondern auch die über Entwicklung des internationalen Fußballs und der Bundesliga in den vergangenen Jahren sowie die bevorstehende WM. Im Gespräch mit FR-Eintracht-Experte und dem neuen Schlappekicker-Vorstandsmitglied Ingo Durstewitz erzählte außerdem „Fußball-Gott“ Alex Meier manch Interessantes von seinen Erlebnissen im Trikot der Adlerträger und seine ersten Schritte im Trainer-Metier.

Schlappekicker-Preis 1998 erstmals verliehen
Erstmals 1998 verliehen wurde der Schlappekicker-Preis, er ging damals an den TV 1860 Frankfurt für ein Mitternachts-Basketball-Projekt. Ein Meilenstein war die Preisverleihung 2017 an den FC Gudesding, dessen erste Mannschaft in der Fußball-Kreisliga A aktiv ist und ihre Heimspiele im Frankfurter Ostpark austrägt. Die Jury würdigte das Engagement des Vereins gegen Antisemitismus und sexuellen Missbrauch im Sport.

Es waren so viele Prominente und Schlappekicker-Freunde bei der Ehrung im Römer mit von der Partie, dass Oberbürgermeister Peter Feldmann die Gäste nicht wie sonst im Limpurgsaal, sondern erstmals im Kaisersaal begrüßte.

Mit dem Schlappekicker-Preis 2018 wurde, wiederum in Anwesenheit von vielen Prominenten aus dem Frankfurter Sport, der Judo-Verein Kim Chi Wiesbaden im Römer ausgezeichnet. Dank der Kooperation mit 24 Grundschulen und 15 Kindertagesstätten in Wiesbaden erhalten zwischen 1500 und 2000 Kindern die Möglichkeit, ohne großen finanziellen und logistischen Aufwand an Judokursen teilzunehmen. Besonders Kinder aus sozial benachteiligten Familien sowie Kinder mit Migrationshintergrund, die u. a. durch die aktuelle Flüchtlings-Situation auf der Suche nach neuen sozialen Kontakten sind, werden von dem Kim Chi-Angebot angesprochen.

Der Schlappekicker-Preis 2019 ging an die Turnerschaft Klein-Krotzenburg. Der Verein wurde für vielfältige innovative Ideen ausgezeichnet. Dadurch stieg die Zahl der Mitglieder in kurzer Zeit um 23 Prozent auf 1300, gleichzeitig sank der Altersdurchschnitt von 61 auf 38 Jahre. Unter dem Motto „Gib uns Dein Talent!" wurden besonders viele junge Frauen zuletzt für eine Mitarbeit im Vereinsalltag gewonnen, unter anderem als Trainerinnen. Bei Themen wie Digitalisierung, soziale Medien oder Messenger-Dienste tun die Klein-Krotzenburger ebenfalls alles dafür, um jüngere Menschen gezielt anzusprechen.
Keine Gäste waren leider bei den Ehrungen der Gewinner des Schlappekicker-Preises 2020 und 2021 im Kaisersaal des Römers. Aufgrund der Corona-Einschränkungen konnten jeweils nur kurze und kleine Feiern stattfinden. Roland Herzberger, der Vorsitzende des TSV Lämmerspiel, nahm den Preis 2020 aus den Händen von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann im Beisein des Schlappekicker-Vorsitzenden Arnd Festerling in Empfang. Die Lämmerspieler wurden dafür geehrt, dass sie trotz Corona-Krise mit einem exakt eingeteilten Arbeitsplan ihren Sportplatz umgestalteten. Rund 70 Vereinsmitglieder aller Altersgruppen packten an. Ein zuvor ausgeklügeltes Hygiene-Konzept ermöglichte den Einsatz in zehn Wochen in zwei Gruppen à 15 Personen. Je ein neuer Natur- und Kunstrasenplatz plus neue Kabinen mit modernen Duschräumen und neu gestaltete Stehränge sind dabei entstanden. OB Feldmann lobte die Gäste aus dem Kreis Offenbach: „Das ist ein hervorragendes Musterbeispiel für engagiertes Vereinsleben in Pandemiezeiten.“
2021 wurde die TG Jahn Trösel ebenfalls für ihr Corona-Engagement geehrt. Der Verein aus Südhessen, für den unter anderem das Inklusionsteam „Die Unglaublichen“ im Fußball-Alltag auf Torejagd geht, hat 660 Mitglieder in sieben Abteilungen und bietet folglich ein vielfältiges Angebot an. Dazu gehören auch etliche gesellschaftliche Aktionen in der 4000-Einwohner-Gemeinde. Während der Corona-Pandemie war vor allem ein Vereins- und Familienfest ein interessanter Anziehungspunkt für viele. Eine Attraktion war auch ein Spielenachmittag bei den Ferienspielen im Gorxheimer Tal, und beim Kerwe-Feeling herrschte ebenfalls reger Betreib auf dem Sportgelände. Trotz der Absage der Tal-Kerwe machte ein entsprechendes Hygiene-Konzept einen bunten Nachmittag möglich.


Nach zweijähriger Corona-Pause war der Kaisersaal wieder Treffpunkt der Schlappekicker-Preisverleihung 2022. Erstmals wurden zwei Vereine ausgezeichnet. Die Fußballer der SV Altenmittlau wurden dafür geehrt, dass sie sich in ihrer 2400 Einwohner:innen zählenden Gemeinde im Main-Kinzig-Preis vorbildlich für die Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen einsetzten. Einer von vielen positiven Aspekten: Inzwischen stehen in dem Verein viele einheimische Kinder und Jugendliche mit den durch einen sinnlosen Krieg aus ihrer Heimat vertriebenen jungen Menschen wie selbstverständlich gemeinsam in den Nachwuchsteams. Ein flankierendes Angebot: Wichtig sind auch die Netzwerktreffen mit Dolmetscher:innen für die Eltern aus zwei Welten.
Tuspo Nassau Beilstein wurde für sein Umwelt-Engagement ausgezeichnet. 650 Einwohner:innen der 1500-Seelen-Gemeinde im hohen Lahn-Dill-Kreis gehören dem Verein an. Unter dem Motto „Natur und Sport“ werden sie dazu eingeladen, bei vielfältigen Aktivitäten dabei zu sein. Neueste Initiative im Zeichen der Inklusion: Seit diesem Jahr können auch Menschen mit Behinderung bei speziellen Projekten mitmachen. Frankfurts Sportdezernent Mike Josef lobte beide Preisträger: „Durch ihre Basisarbeit leisten sie einen wichtigen Beitrag für ein positives Miteinander in unserer Gesellschaft!“
Am Ende des Abends im Kaisersaal des Frankfurter Römers, bei dem Schlappekicker- Schirmherr Karl-Heinz Körbel die Liste der prominenten Gäste anführte, hatte danach noch Eintracht-Vorstandssprecher gleich zwei Überraschungen parat. Erst hielt er mit einjähriger Verspätung eine Laudatio auf das 70jährige Bestehen des Schlappekickers, nachdem seine im Vorjahr geplante Rede bei der Jubiläums-Party aus Corona-Gründen ausfallen musste, und dann überreichte er für die Eintracht dem Schlappekicker-Vorstand einen Scheck von 50.000 Euro zur Unterstützung seiner Arbeit in den kommenden Jahren.
In nunmehr 25 Jahren profitieren vom jährlich mit 5000 Euro dotierten Schlappekicker-Preis unterschiedlichste Vereine und Einzelpersonen, die sich im Turnen, Handball, Boxen, Fußball, Schwimmen, Basketball oder bei einem Selbstverteidigungs-Projekt, der Fitness-Initiative „Frauen in Bewegung“ und einem Angebot für Menschen mit psychomotorischer Störung engagierten. Der Schlappekicker-Jury gehören u.a. die Olympiateilnehmer Cornelia Hanisch, Sylvia Schenk und Harald Schmid als Vorsitzender an.

Schlappekicker vergibt Inklusionspreise
Alljährlich ein weiterer Höhepunkt ist am ersten Novembersonntag das Spiel-und Sportfest der Stadt Frankfurt, bei dem drei Preisträger mit jeweils 3000 Euro ausgezeichnet werden, die Vorbildliches unter dem Stichwort „Inklusion“ leisten. Die Vielfalt der ausgezeichneten Initiativen ist beachtlich: Geehrt wurden bisher u.a. die Kletter-Gruppe „Hoch hinaus“ der Sektion Wiesbaden des Deutschen Alpensportvereins, die Darmstädter Tauchsport-Initiative „Die Wasserflöhe“ für geistig Behinderte, die Organisatoren des Triathlons der SG Nied für Kinder mit einem Handicap und die TG Schwalbach, die Menschen mit Behinderung die Möglichkeit gibt, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen oder beim Volkslauf „Sport gegen Armut“ mitzumachen.
Zum 70-jährigen Bestehen der Schlappekicker-Aktion wurden 2021 erstmals fünf Vereine ausgezeichnet. Der TSV Bonames, der sich gezielt in Sachen Inklusionssport engagiert, kauft für diesen Betrag beispielsweise Pezzi- und Zeitlupenbälle, Schalen für Drums alive und Sensorikmaterial. Die SG Bornheim/Grün-Weiss möchte mit der Summe die Fortbildung von Fußballtrainer:innen für Kinder mit Behinderung fördern. Der Kanuklub Fulda kauft Rennkanus für gehandicapte Kanut:innen. Die Offenbacher Rudergesellschaft Udine nutzt das Geld als Beitrag zum Kauf eines Betreuungsboots für Para-Ruder:innen. Und der SV 1894 Sachsenhausen finanziert davon Feriencamps für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung.

Wiederum fünf Vereine wurden beim Inklusions-Fest 2022 in der Fabrik-Sporthalle des Sportkreises Frankfurt ausgezeichnet. Das vorbildliche Engagement von Teutonia Köppern mit seinen Aktivitäten rund um das „Team United“, des TTC OE Bad Homburg für sein Ping-Pong-Parkinson-Angebot, des durch seine Rollstuhl-Fahrer:innen vertretene Frankfurter Inklusions-Sportverein und des FSV Hessen Wetzlar mit seinem Projekt „Bewegung macht Laune“ wurden ebenso gewürdigt wie die Initiative von Blau-Gelb Frankfurt mit seinen bei internationalen Wettkämpfen und in der Bundesliga startenden Showdown-Spieler:innen, die natürlich über ihren für viele unbekannten Sport auf einem rechteckigen Tisch mit Bande, Holzschlägern und klingelndem Ball erzählen mussten. Damit Blinde, Sehbehinderte und Sehende mit den gleichen Chancen gegeneinander spielen können, müssen alle immer eine Dunkelbrille aufziehen.
Die Schlappekicker-Inklusionspreise werden seit 1997 verliehen. Die Auswahl trifft der Vorstand. In 26 Jahren wurden dafür insgesamt für diese Preiskategorie 241.000 Euro an 120 Vereine ausgezahlt.
Interessante Förderprojekte
Seit 2017 werden vom Schlappekicker mit maximal 2000 Euro auch ausgewählte, interessante Förderprojekte ausgezeichnet. Bis August 2022 wurden dafür insgesamt 22.000 Euro zur finanziellen Unterstützung der Basisarbeit im sportlichen Vereinsalltag ausgezahlt.

So wurden Behinderten des kirchlichen Zentrums „Aumühle Wixhausen“ die Teilnahme an einem Fußball-Turnier finanziert, weil sie sich sonst Reise und Aufenthalt nicht leisten hätten können. Ebenfalls unterstützt wurden die Obdachlosen-Mannschaft der „Lilien-Kicker“ aus Wiesbaden, die vielfältige Brennpunkt-Arbeit des FC Heisenrath in Frankfurt-Goldstein, die Blindenfußball-Mannschaft „team united“ von Teutonia Köppern, die Bolzplatzliga Frankfurt, das Behinderten-Projekt „Wildcats“ des Golfclubs Oberursel, ein Angebot von der Diakonie Hessen, bei dem geflüchtete Frauen in Darmstadt-Kranichstein das Radfahren lernen konnten, um somit in ihrem Alltag mobiler zu sein, die Homburger TG für ihr beeindruckendes Corona-Krisenmanagement für alle aktiven Mitglieder, der TTC Ober-Erlenbach Bad Homburg für die Organisation der German Open für an Parkinson erkrankte Tischtennis-Spieler:innen, ein vom Diakonischen Werk koordinierter und von einer Hanauer Vereinstrainerin geleiteter Schwimmkurs für Kinder und Jugendliche der Hanauer Tafel sowie eine Natur- und Ökologie-Initiative von Tus Beilstein.
Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg beschloss der Schlappekicker-Vorstand im Frühjahr eine „Sonderförderung für Vereine, die mit ihrem sportlichen Angebot für Flüchtlinge“ schnell auf viel Not und Elend reagierten. Davon profitierten durch eine Spende von insgesamt 5000 Euro zuerst TuS Makkabi und die SG Bornheim/Grün-Weiss, die mit ihrem sozialen Engagement in der Frankfurter Sport-Szene ja wahrlich keine Unbekannten sind.

Erfolgreiches Pilotprojekt
Ein aktuelles Pilotprojekt ist außerdem die Förderung der Jung-Schiedsrichter/innen der Fußballkreise Frankfurt und Offenbach in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Fußball-Verband. Bei der Premiere 2018 waren beim Seminar in der Sportschule des LSB Hessen der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner, heute DFB-Bundeslehrwart, Thorsten Schenk als Spezialist für Körpersprache und Ex-Eintracht-Nationalspieler Ronald Borchers prominente Besucher. Als Überraschungsgäste brachte Wagner 2019 den Fifa- und DFB-Schiedsrichter Daniel Siebert und seinen Assistenten Lasse Kosloswki mit. 39 Jungschiedsrichter und eine Jungschiedsrichterin waren begeistert vom Frage-und-Antwort-Spiel mit Siebert und Koslowski sowie den aktuellen Videosequenzen, die Wagner einspielte.
Lebhafte Diskussionen gab es bei dem „Tag für Jung-Schiedsrichter*innen im Rhein-Main-Gebiet“ im Jahr 2022. Nach der Corona-bedingten Zwangspause 2020 und 2021 waren drei Mädchen und knapp 40 Jungs in der alten Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes, heute Sitz des Organisationskomitees für die EURO 2024 in Deutschland, zu Gast. Inhaltlich boten Rudi Bommer, Ex-Nationalspieler, u. a. für Eintracht Frankfurter spielender Bundesliga-Profi mit über 400 Einsätzen und erfolgreicher Trainer von der Bundesliga bis in die 3. Liga, Ex-Bundesliga-Schiedsrichter und DFB-Lehrwart Lutz Wagner sowie Thorsten Schenk, beim Hessischen Fußball-Verband im Lehrstab Schiedsrichter-Ausbildung aktiv, interessante Denkanstöße. Die jüngsten Teilnehmer unter den Nachwuchs-Schiedsrichter:innen der Kreise Frankfurt, Offenbach und Maintaunus waren 14 Jahre.

Schlappekicker-Benefizspiele
Fredi Bobic war der Überraschungs-Gast am 9. Mai 2018 beim vom Gastgeber SV Gronau perfekt organisierten Schlappekicker-Benefizspiel der von Charly Körbel angeführten Eintracht-Traditionsmannschaft gegen ein Journalisten-Team, das sich aus Spielern der Frankfurter Rundschau und von Hitradio FFH zusammensetzte.
Die Eintracht, für die neben Kapitän Körbel und dem zweifachen Torschützen Bobic auch die Ex-Profis Borchers, Binz, Schur, Bindewald, Preuß, Nachtweih, Sippel, Lasser, Tobollik und Komljenovic am Ball waren, gewann vor 600 Zuschauern mit 10:3. Und am Ende klingelten 3500 Euro als Erlös in der Schlappekicker-Kasse. Charly Körbel, der als Nachfolger von Fritz Walter mittlerweile Schlappekicker-Schirmherr ist, freute sich danach: „Das war ein Benefizspiel, wie man es sich vorstellt.“
Ein genauso großer Erfolg war das Schlappekicker-Benefizspiel 2019 beim SV 1894 Sachsenhausen. Die Eintracht, bei der Bobic einen Tag nach dem Euro League-Halbfinale in Chelsea nicht dabei war und dafür Ex-Nationalspieler Rudi Bommer auflief, trat erneut in Bestbesetzung an und gewann 11:3 gegen das FFH- und FR-Team. Als Erlös für die Schlappekicker-Aktion klingelten 2500 Euro in der Kasse. Besonders begrüßt wurde. Eintacht-Vorstandsberater Rainer Falkenhain, der am Donnerstagabend noch in London weilte und dann mit dem aus Frankfurt eingeflogenen Karl-Heinz Körbel am Freitagmorgen schon wieder in Berlin präsent war, als der Bundesliga-Rekordspieler beim sogenannten „Cup handover“ den DFB-Pokal für Finale am 25. Mai offiziell übergab. Am Freitagabend stand dann Körbel auf dem Platz am Mainwasen und Falkenhain weilte unter den Zuschauern.
Ein besonders Erlebnis war das Schlappekicker-Benefizspiel auch für Daniel Riczu, der einer der vier Spieler des SV 1894 Sachsenhausen im Journalisten-Team war, ein Tor erzielte und danach schwärmte: „Das war ein obergeiles Gefühl.“ Doch nicht nur deshalb fiel die Bilanz des Gastgebers, der ganz im Sinne der Schlappekicker-Aktion in der Vereinsarbeit das Engagement für Inklusion groß schreibt und u.a. mit seiner Sondermannschaft unter Beteiligung von Spielern mit Handicap im Liga-Alltag aktiv ist, positiv aus. Für alle zog Karl-Heinz Körbel als Fazit: „Wichtig ist, dass bei diesem Spiel heute wieder ein schöner Betrag für die gute Sache des Schlappekickers rumgekommen ist.“

Ein großer Erfolg war nach der zweijährigen Corona-Pause das Benefizspiel beim VfR 1907 Limburg. Für die Eintracht-Traditionsmannschaft war es der erste Auftritt seit der Pandemie-Pause und das Aufeinandertreffen mit dem Team der „Hoechst Classique“, u. a deutscher Ü 40-Meister 2017 und zudem dreimal Vizemeister, war quasi ein hessisches Oldie-Spitzenspiel. Der Ehrgeiz der prominenten Akteure auf beiden Seiten war groß, am Ende gewann die Eintracht 4:3 in einem spannenden Spiel. Ronald Borchers stand beim Sieger als Trainer an der Seitenlinie und - wie immer - wurde die Bundesliga-Traditionsmannschaft von Karl-Heinz Körbel auf den Platz geführt.
Zwei Neue im Vorstand
Seit dem 26. April 2017 ist der frühere FR-Chefredakteur Arnd Festerling neuer Vorsitzender. Als stellvertretende Vorsitzende gewählt wurden Harald Stenger, in seiner FR-Zeit von 1996 bis 2001 Vorsitzender der Schlappekicker-Aktion, und Roland Frischkorn, Vorsitzender des Sportkreises Frankfurt. Beisitzer wurden u. a. die ehemalige DOSB-Pressesprecherin Ulrike Spitz und FR-Sportchef Jörg Hanau. Bei den Wahlen am 30. Mai 2022 wurde sie alle im Amt bestätigt.

Neu in den auf acht Personen erweiterten Vorstand wählte die Schlappekicker-Mitgliederversammlung am 30. Mai 2022 zwei weitere bekannte Gesichter: Nia Künzer, Fußball-Weltmeisterin 2003 mit der deutschen Nationalmannschaft und 111-fache Nationalspielerin, mit dem 1. FFC Frankfurt je sieben Mal deutsche Meisterin und DFB-Pokalsiegerin plus dreifache Gewinnerin des UEFA-Women Cup, heute als ARD-Frauenfußball-Expertin im Einsatz, und Ingo Durstewitz, stellvertretender FR-Sport-Ressortleiter und Eintracht-Experte. Schlappekicker-Geschäftsführer ist weiterhin Christian Stör.