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Die Bürger müssen mit ins Boot

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Alle wollen Strom aus Windkraft. Aber keiner will einen großen Rotor vorm Haus. Drei Schüler der Kopernikusschule in Freigericht haben sich für den Wettbewerb „Präsentieren – Gewinnen – Präsentieren“ mit dem Thema Windenergie beschäftigt.

Gegen Windkraft ist keiner. Im Gegenteil: Alle Hände im Publikum schnellen in die Höhe, als Moderator und FR-Redakteur Peter Hanack fragt, wer sich für die Energiewende und den Ausbau der Windkraft ausspricht. „Im letzten Jahr wäre das noch kontroverser gewesen“, sagt Hanack.

Die Energiewende kommt, der Ausstieg aus der Atomkraft ist beschlossen. Alternative Energieformen beschäftigt deshalb Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Viel aktueller habe die Arbeit von Vincenzo Angrisano, Daniel Derr und Luca Franz von der Kopernikusschule in Freigericht also kaum sein können, sagte Jörg Friedrich. Friedrich ist Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Schule-Wirtschaft und organisiert den Wettbewerb „Präsentieren – Gewinnen – Präsentieren“. Die drei Schüler haben sich dafür mit dem Thema Windenergie beschäftigt und präsentieren auf dem ersten von drei Schülerforen ihre Ergebnisse vor einem Fachpublikum. Ihre These: Die Windenergie ist eine Chance für Hessen, solange der Bau neuer Anlagen nicht dadurch behindert wird, dass niemand die Rotoren vor seinem Haus haben will. Unternehmensvertreter und Politiker sind gekommen, um mit den Schülern zu diskutieren.

Bei den technischen Problemen, die im Vortrag angesprochen wurden, gehe es schon voran, sagt Siemens-Mitarbeiter Rüdiger Gaffal. An besseren Netzen und Speichern werde gearbeitet, das sei aber kostspielig. „Wir müssen mehr in Speichermöglichkeiten investieren“, stimmt ihm Michaela Schmidt-Schlaeger vom Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen zu. „Denn was ist, wenn der Wind mal nicht weht?“

Für eine längere Diskussion sorgt die nötige Zustimmung der Bürger zum Bau neuer Windkraft-Anlagen. Diese würden als unschön empfunden und machten Lärm, so die Schüler . Die hessische Regierung wolle deshalb gesetzlich festlegen, dass die Rotoren mindestens 1000 Meter Abstand zur nächsten Siedlung haben müssten, sagt Peter Seyffardt, Landtagsabgeordneter der CDU. Heinz Lotz von der SPD-Landtagsfraktion entgegnet, das könne dem Ziel widersprechen, zwei Prozent der Fläche Hessens für Windkraft zu nutzen. Man müsse daher auch über Rotoren in Waldgebieten nachdenken.

Ursula Hammann von den Grünen meint, man müsse „die Bürger mit ins Boot holen“, auch finanziell, etwa über kommunale oder genossenschaftliche Windanlagen. Umweltschützer Elmar Dietz nickt. „Nur wenn man die Bürger beteiligt, bekommt man auch die nötige Zustimmung.“

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