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Von Hibbdebach nach Dribbdebach

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FR-Fotograf Georg Kumpfmüller gab alles, um die FR-Belegschaft beim Betreten des Schiffes ins rechte Bild zu rücken. Keine leichte Aufgabe...
FR-Fotograf Georg Kumpfmüller gab alles, um die FR-Belegschaft beim Betreten des Schiffes ins rechte Bild zu rücken. Keine leichte Aufgabe... © Porrmann

Die FR-Belegschaft besucht ihr neues Domizil / Ab Sonntag führt ein anderer Weg zur Arbeit / Zwischen Abschiedsschmerz und VorfreudeEiner gibt alles in der glühend heißen Mittagsstunde. FR-Fotograf Georg Kumpfmüller kauert im Zwischendeck der "Nautilus", die Kamera vorm Gesicht, wild winkend: "Jetzt kommt doch mal näher - avanti, avanti", ruft er den Kollegen am Eisernen Steg zu. Es ist das Hibbdebacher Abschiedsfoto.

Einer gibt alles in der glühend heißen Mittagsstunde. FR-Fotograf Georg Kumpfmüller kauert im Zwischendeck der "Nautilus", die Kamera vorm Gesicht, wild winkend: "Jetzt kommt doch mal näher - avanti, avanti", ruft er den Kollegen am Eisernen Steg zu. Es ist das Hibbdebacher Abschiedsfoto. Beinahe die gesamte Belegschaft hat an diesem Freitagmittag das Rundschau-Haus am Eschenheimer Turm verlassen und ist zu Fuß zum Main gelaufen. Am Ufer wartet das Passagierschiff mit Kurs auf das Deutschherrnviertel, wo die Frankfurter Rundschau nach 51 Jahren in der Innenstadt ihr neues Domizil im "Colosseo" bezieht.

Der akrobatische Kumpfmüller hat seine liebe Mühe mit der Meute. Viel war in den vergangenen Tagen vor allem unter den älteren Mitarbeitern von Abschiedsschmerz gesprochen worden - nach so vielen Jahren. Vielleicht zieren sie sich deshalb einige Minuten lang, den schmalen Holzplanken zur "Nautilus" auch nur nahe zu kommen. Doch die Vorfreude auf das "Colosseo" überwiegt: "Dieser Umzug ist auch ein Aufbruch", sagt Volontär Peter Steinke, während Redakteur Jürgen Schultheis mit seiner kleinen Kamera die wahrscheinlich tausendste Videominute aufzeichnet. Dann geht alles ganz schnell: Das Abschiedsbild ist im Kasten, die FR an Bord. Sieben Minuten nach zwölf Uhr legt die Nautilus ab. Nur eine Minute später steht der flinke Fotograf schon auf der nächsten Brücke - und winkt.

Der schnelle Uferwechsel wird in der laufenden Produktion für diese Samstagausgabe vollzogen. Manche haben eben noch an ihren Texten geschrieben oder an den Seiten gearbeitet, vielen stehen während der Überfahrt die Schweißperlen auf der Stirn. Als das "Colosseo" schon in Sicht ist, meldet sich "Nautilus"-Kapitän Robert Bohm via Lautsprecher und wünscht "viel Erfolg im neuen Haus". Dann dockt das Schiff an, allerdings nicht am Deutschherrnufer. Dort gibt es noch keinen Anleger, also führen die letzten Meter zum neuen Ufer über die Flößerbrücke - begleitet von sechs Trommlern der Gruppe "Riddim in Combos" aus der Waldorfschule Bad-Nauheim.

Am Portal des "Colosseo" wartet der Bürgermeister. Achim Vandreike (SPD) hält mit beiden Händen einen großen goldenen Schlüssel vor dem Bauch. Er beglückwünscht die FR zu ihrem neuen Standort, der ja immer noch sehr zentral in der Innenstadt liege. "Es ist ein wirklich schönes Viertel, das Sie sich ausgesucht haben", sagt er, auch wenn sich die Belegschaft nun "die eine oder andere neue Kneipe" suchen müsse. Da könne er helfen, "da vorne rechts um die Ecke kenne ich ein schönes Apfelweinlokal", erklärt er Redakteur Wolfgang Schubert. Den goldenen Schlüssel übernimmt Druck- und Verlagshaus-Geschäftsführer Hans Peter Volz. Dann ist die Tür offen.

"Ich bin so gespannt auf die neuen Räume", sagt Redakteurin Judith Gratza. Rein darf sie wie alle anderen aber noch nicht. Das könnte den Umzug behindern, was einer Katastrophe gleich käme. Denn die Montagsausgabe soll am Sonntag schon im "Colosseo" produziert werden.

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