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Masken selbst nähen: Eine Frankfurter Expertin gibt Tipps

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Von: Helen Schindler

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In Hessen gilt ab Ende April eine Maskenpflicht. Wie das Maskennähen zu Hause gelingt, weiß Sibylle Zolles, Inhaberin des Nähbedarf-Geschäfts W. Wächtershäuser in Frankfurt.

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird beim Einkaufen und im Öffentlichen Nahverkehr zur Pflicht. Doch wegen der großen Nachfrage ist es schwierig, Masken zu erwerben. Im Alltag kann bereits eine einfache selbstgenähte Mund-Nasen-Bedeckung helfen, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Covid-19 in der Bevölkerung zu reduzieren. Selbst hergestellte Masken aus handelsüblichen Stoffen schützen nicht den Träger, aber dessen Umfeld vor einer Ansteckung.

Corona ist ein Tröpfchen-Virus - Mund-Masen-Maske fängt Tröpfchen ab

Das Prinzip ist simpel: Tröpfchen, die beim Spucken, Niesen oder Husten ausgestoßen werden, können durch die Maske abgefangen werden. Wer selbst eine Mund-Nasen-Maske nähen möchte, findet im Internet zahlreiche Anleitungen zum Nachmachen. Einige Aspekte gilt es aber in jedem Fall zu beachten.

„Am besten eignet sich reine Baumwolle, denn diese kann man heiß waschen“, sagt Sibylle Zolles, Inhaberin des Nähartikel-Geschäfts W. Wächtershäuser in Frankfurt. „Der Stoff sollte nicht zu dick sein, damit das Atmen nicht erschwert wird, aber dicht gewebt, sodass Tröpfchen nicht hindurchfliegen können.“ Seit Sibylle Zolles ihren Laden am Montag wieder geöffnet hat, „ist die Hölle los“. Die meisten Kunden wollen Materialien zum Nähen von Masken erwerben: Gummibänder, Rundgummis, Nähtbänder, Schrägbänder. Denn wer zu Hause nähen möchte, braucht neben dem richtigen Stoff noch circa 70 Zentimeter Gummiband und gegebenenfalls einen Nasenbügel.

Corona-Masken für Brillen-Träger - Eckige Form eignet sich am besten

Für Brillenträger eigne sich eine eckige Form mit Falten und Metallbügel am besten, erklärt Zolles. So werde verhindert, dass der Atem nach oben rausgeht und die Brille beschlägt. Wer keine Brille trägt, sei mit der „Papageienform“, die ohne Metallbügel auskommt, gut beraten. „Doch das Wichtigste ist das Geschick“, ist sich Zolles sicher. „Jeder der nähen kann, kann auch Masken nähen. Das ist kein Hexenwerk.“ Eine Nähmaschine bräuchte man allerdings schon. Zolles schätzt, dass Menschen mit Vorkenntnissen für die komplette Herstellung einer Maske inklusive Zuschneiden circa eine halbe Stunde benötigen. Einen Tipp, um die Haltbarkeit der Masken zu erhöhen, hat Sibylle Zolles noch: Näht man einen Tunnel, durch den der Gummi gezogen wird, statt ihn festzunähen, kann man diesen, wenn er nach einer gewissen Zeit spröde geworden ist, austauschen und die Maske weiterverwenden.

Um die Masken zu reinigen, empfiehlt Zolles, sie in eine Schüssel mit etwas Spül- oder Waschmittel zu geben und mit heißem Wasser zu übergießen. Anschließend müsse man sie gründlich abwaschen und dann zum Trocknen aufhängen. Auch wenn eine Maske pro Person genügen würde, sagt Zolles: „Auf lange Sicht kann ich mir vorstellen, dass die Maske zum modischen Accessoire wird und wir mehrere Farben, jeweils passend zum Outfit, besitzen werden.“

Corona-Masken selbst nähen - Zahlreiche Anleitungen im Internet

Auf Youtube gibt es zahlreiche Anleitungen, in denen erklärt wird, wie man einfache Masken selbst nähen kann. 

Hilfreich ist auch die Seite www.maskmaker.de, die Anleitungen und Schnittmuster zum Download anbietet. Maskmaker ist aus dem #WirVsVirus Hackathon der Bundesregierung entstanden, der sich des Mangels an medizinischen Masken angenommen hat. Dort kann man auch gleich etwas Gutes tun: Auf der Website können „Maskmaker“ ihre selbst genähten Masken direkt an Einrichtungen spenden. 

Auf der Internetseite www.cup2gether.com/mundschutz gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Auch dort kann das neu erlernte Wissen gleich für das Wohl der Allgemeinheit eingesetzt werden: Unter dem Motto „Mund-Nasen-Masken nähen für Organisationen, die für uns sorgen“ werden Hobby-Näher aus dem Rhein-Main-Gebiet gesucht. Ebenso gebraucht werden Stoff-Zuschneider, Vor-Bügler, Wäschereien und Fahrer.

Helen Schindler

An Gabenzäunen in Frankfurt hängen Tüten mit Kleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel für Hilfsbedürftige. Die Stadt lehnt die Spendenaktion jedoch ab.

In Frankfurt gilt Maskenpflicht in Bus und Bahn – aber nicht jeder hält sie ein. Schaffner und Zugbegleiter sind machtlos gegen Corona-Verstöße in öffentlichen Verkehrsmitteln.

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