Theodore vergibt für Skyliners beim letzten Wurf

Frankfurt Skyliners verlieren dramatisch 83:84 in Crailsheim und stehen vor Abstieg.
Es war angerichtet für Jordan Theodore. Bei nur 10,4 Sekunden zu spielen hatte der überragende Spielmacher der Frankfurt Skyliners die Chance, beim Stand von 83:84 in Crailsheim im letzten Angriff sein Team zum Sieg zu führen. Stattdessen wurde der für die letzten Spiele geholte 33-jährige US-Amerikaner zum tragischen Helden. Erst vergab er seinen Korbversuch, der Ball titschte nochmal zu ihm zurück. Dabei wurde ihm klar in den Arm gegriffen, doch die Schiedsrichter zeigten an, dass die Uhr bereits abgelaufen war. Tatsächlich kam das Foul bei etwa 1,2 Sekunden vor Ultimo. Gecheckt wurde das Ganze unverständlicherweise nicht mehr. Dabei ging es in dieser Partie um so viel. Der ausgebliebene Pfiff, der zwei Freiwürfe bedeutet hätte, könnte nun den Abstieg für den deutschen Meister von 2004 bedeuten.
Das bedeutet für den Tabellen-17. der Basketball-Bundesliga nun, dass sie am letzten Spieltag am Sonntag (15 Uhr) beim Tabellenfünften in Göttingen gewinnen müssen. Gleichzeitig darf der Mitteldeutsche BC sein parallel stattfindendes Heimspiel gegen Crailsheim nicht gewinnen. „Das sind Würfe, die ich normalerweise mache“, sagte Theodore am Mikrofon von Magentasport zerknrischt. „Ich bin geholt worden, damit wir in der Liga bleiben. Ich bin enttäuscht, dass ich das Team habe hängen lassen.“
Die Skyliners haben das Spiel über weitere Strecken gut im Griff gehabt und so gespielt, wie sie das wollten. Center Derek Cooke Jr. hatte vor dem Spiel gesagt: „Wir haben alle Fähigkeiten, um das zu gewinnen.“ Als Schlüssel zum Spiel nannte der beste Rebounder der BBL das Tempo zu kontrollieren. Das gelang den Frankfurtern gut.
Schützenhilfe nötig
Klaus Perwas hatte das gleiche Team, wie beim erfolgreichen Spiel gegen Würzburg aufgestellt. Verzichten musste der Cheftrainer auf die verletzten Laurynas Beliauskas, Quantez Robertson, Joshua Obiesie und Lorenz Brenneke. Auf Einaras Tubutis verzichtete er als siebten Ausländer freiwillig. Dank einer guten Wurfauswahl und einem gut aufgelegten Theodore führten die Skyliners nach zehn Minuten mit 23:17, elf Punkte kamen dabei von Theodore. Youngster Nolan Adekunle erhöhte auf 28:20, ehe die Gastgeber wieder rankamen. Vor allem dank zweiter Chancen und vieler offensiven Rebounds.
Nach der Halbzeit waren die Merlins drauf und dran das Momentum auf ihre Seite zu drehen, doch die Skyliners trafen vier Dreier in Folge und erhöhten sogar auf 65:55 - die höchste Führung der Partie. Die Freude darüber hielt jedoch nicht lange. Den Skyliners fehlten in der Phase danach die Scoringoptionen und ließen zu viele Dreier der Gastgeber zu, die am Ende 18 von 44 Versuchen trafen.
Jordan Theodore hatte es dann in einer unfassbar spannenden Schlussphase in den eigenen Händen. Und danach fehlte den Skyliners noch ein Pfiff der Schiedsrichter, um einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.
Stattdessen müssen sie nun zu einem Top-Team der Liga reisen und müssen nun auf Crailsheimer Schützenhilfe hoffen.