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Zu viel Winter stoppt den Wintersport

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Kein Springen in Japan, kein Langlauf in Russland

Rybinsk/Sapporo/Chaux-Neuve. Erst überraschte der dick eingemummelte Franz Göring mit Platz vier im Sprint, dann ging bei minus 22 Grad im Kühlhaus von Rybinsk gar nichts mehr. Die erste kältebedingte Absage von Skilanglauf-Weltcuprennen seit sechs Jahren nutzte Bundestrainer Jochen Behle zur Nominierung seines 13-köpfigen Teams für die nordische Ski-WM in Liberec. An der Spitze stehen Titelverteidiger Axel Teichmann und der an der Wolga zum ersten Saisonsieg gestürmte Tobias Angerer. "Die Absage war bitter für uns, weil wir im Jagdrennen mit Teichmann oder Angerer gute Chancen aufs Podest gehabt hätten. Aber es war schon schrecklich kalt", meinte Behle. "Das wäre extrem gesundheitsgefährdend gewesen, die Grenze liegt bei minus 20 Grad. Die Rennen werden nicht nachgeholt", verkündete Fis-Renndirektor Jürg Capol.

Nicht besser ging es den Springern. Erst zog er bei der Wind-Lotterie von Sapporo eine Niete, dann durfte er gar nicht mehr ran: Im Land des Lächelns ist Michael Neumayer angesichts der ersten Weltcup-Absage in dieser Saison und dem 24 Stunden zuvor verpassten Podestplatz das Lachen vergangen. Während Martin Schmitt zu Hause entspannt die Füße hochlegte, kämpfte Neumayer am anderen Ende der Welt erfolglos gegen die Launen der Natur und trat frustriert die Heimreise an. "Wenn man eine so lange Reise hinter sich hat, ist es schade, dass es nach einem Tag wieder heimgeht", sagte der Berchtesgadener. Nach dreistündiger Wartezeit sagte die Jury am Sonntag bei Windgeschwindigkeiten von zehn Metern pro Sekunde erstmals seit 1980 einen Wettbewerb auf der WM-Schanze von 2007, wo Gregor Schlierenzauer (Österreich) tags zuvor mit dem siebten Saisonsieg seine Führung in der Weltcup-Gesamtwertung ausgebaut hatte, ab. "Das Wetter wechselte alle 20 Minuten. Die Sicherheit der Athleten steht im Vordergrund", sagte Renndirektor Walter Hofer.

Schon am Samstag hatte der Wind Neumayer übel mitgespielt. In Abwesenheit einer Reihe von Top-Springern lag der Berchtesgadener mit einem Sprung auf 118 Meter zur Halbzeit in Schlagdistanz zu einem Podestplatz, ehe er im zweiten Durchgang bei extrem schwierigen Windbedingungen regelrecht abstürzte. Erneut deklassierte der überragende Schlierenzauer die Konkurrenz mit Sprüngen von 133 und 120,5 Metern.

Der finnische Weltcup-Spitzenreiter Anssi Koivuranta hat das zweite Weltcuprennen in der Nordischem Kombination im französischen Chaux-Neuve gewonnen. Der Johanngeorgenstädter Björn Kircheisen, der tags zuvor Dritter geworden war beim Sieg von Magnus Moan, war als Fünfter bester deutscher Starter. sid/dpa

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