Severin Freund beendet seine Karriere - er war der letzte deutsche Gesamtweltcupsieger

Severin Freund beendet seine Karriere. Er war der letzte deutsche Sieger im Gesamtweltcup, zählte zuletzt aber nicht mehr zur Weltspitze.
Planica - Ein Großer des deutschen Skisprungsports hört auf: Der frühere Weltklasse-Skispringer Severin Freund beendet seine Karriere. „In den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass die Zeit als aktiver Sportler zu Ende geht“, sagte der 33-Jährige vom WSV-DJK Rastbüchl beim Weltcupfinale im slowenischen Planica am Sonntag.
Der in Freyung gebürtige Niederbayer Freund blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück: „Ich hatte wirklich schöne Jahre und habe viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen. Nach meinem Comeback mit den tollen Erfolgen in den letzten beiden Jahren, bin ich mit mir im Reinen und kann dieses Kapitel in meinem Leben so abschließen, wie ich es mir vorgestellt habe.“
Severin Freund |
Geburtstag: 11. Mai 1988 (Alter: 33 Jahre) |
Größe: 185 cm |
Gewicht: 67 kg |
Größte Erfolge: Olympia-Gold mit dem deutschen Team 2014, Gesamtweltcupsieger 2014/2015, 4xWM-Gold, 2xWM-Silber, 2xWM-Bronze, 9 deutsche Meisterschaften, 22 Weltcupsiege |
Freund war 2015 der letzte deutsche Gesamtweltcupsieger
Freund war mit seinem Erfolg in der Saison 2014/15 der bis dato letzte deutsche Gesamtweltcupsieger im Skispringen. Der Bayer gewann bei den Olympischen Spielen 2014 Gold mit der Mannschaft und durfte sich über insgesamt elf Medaillen bei Skisprung- und Flugweltmeisterschaften freuen. Im Weltcup feierte er 22 Siege im Einzel, den letzten davon im November 2016 in Finnland.
Immer wieder hatte Freund in seiner Karriere immer mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nach mehreren Verletzungen, darunter zwei Kreuzbandrisse, konnte er in den vergangenen Jahren nicht mehr an sein früheres Niveau anknüpfen. Zuletzt stabilisierte er sich allerdings. Bei der Skiflug-WM in Vikersund gewann er vor zwei Wochen mit dem Team die Silbermedaille.
„Wir bedauern, aber respektieren seine Entscheidung“
Der Skisprung-Routinier hinterlasse „sportlich und menschlich eine große Lücke in der Nationalmannschaft“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. „Wir bedauern, aber respektieren seine Entscheidung und werden alles daransetzen, um ihn auch zukünftig in unseren Reihen zu wissen.“
Dem Sport will Freund treu bleiben. Er hat International Management studiert. Er wolle sich jetzt um seine berufliche Zukunft kümmern, der Sport solle dabei immer eine Rolle spielen. „Skispringen ist meine große Leidenschaft und dafür schlägt mein Herz. Von daher werde ich mein Leben lang mit diesem Sport verbunden bleiben“, sagte Freund. (cg mit dpa)