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Ski-Star Shiffrin spricht sensibles Frauen-Thema auf Englisch an - Ösi-Übersetzer blamiert sich

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Von: Marius Epp

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Peinlicher Übersetzungsfehler im ORF: Mikaela Shiffrin spricht auf Englisch über ihre Periode - bei den Zuschauern kommt aber etwas ganz anderes an.

Kronplatz - Mikaela Shiffrin ist in dieser Saison endgültig zu den Größten der Geschichte des Skisports aufgestiegen. Beim Riesenslalom am Kronplatz in Südtirol holte sie ihren 84. Weltcupsieg und überholte damit die bisherige Rekordhalterin Lindsey Vonn. Einzig Ingemar Stenmark (86 Siege) liegt noch vor ihr.

Mikaela Pauline Shiffrin
Geboren: 13. März 1995 (Alter 27 Jahre), Vail, Colorado, Vereinigte Staaten
Erfolge: 2x Olympia-Gold, 6 WM-Titel, 84 Weltcupsiege
Partner: Aleksander Aamodt Kilde
Spezialdisziplinen: Slalom, Riesenslalom

Ski-alpin-Star Mikaela Shiffrin spricht über ihre Periode - ORF-Übersetzer über Radfahren

Im ORF-Interview nach dem Rennen kam es dann zu einem peinlichen Fauxpas. Nicht die US-Amerikanerin beging ihn, sondern der österreichische TV-Sender. Shiffrin wurde gefragt, ob sie noch genug Energie habe, die beiden kommenden Slaloms am Wochenende zu gewinnen und damit Stenmarks Rekord einzustellen.

Die Ski-Königin brach dann mit einem Tabu, das keines sein sollte, aber trotzdem (noch) eines ist: Sie sprach offen über ihren Zyklus, wie auch merkur.de berichtet. „Ich bin gerade in einem ungünstigen Zeitpunkt meines monatlichen Zyklus“, sagte sie auf Englisch. Der ORF-Reporter übersetzte: „Ich komme nicht einmal zum Radfahren, was ich sonst immer mache jeden Monat.“

Mikaela Shiffrin offenbart sich im ORF - und wird leider missverstanden.
Mikaela Shiffrin offenbart sich im ORF - und wird leider missverstanden. © Screenshot ORF

Mikaela Shiffrin von österreichischem Übersetzer missverstanden

Wie es zu diesem fatalen Übersetzungsfehler kommen konnte, liegt nahe: Im Englischen hat das Wort „cycle“ mehrere Bedeutungen. Es kann unter anderem „Radfahren“ oder „Zyklus“ bedeuten. Den restlichen Satz hatte der österreichische Kollege wohl nicht vollständig verstanden, sodass er sich seinen eigenen Reim darauf machte. Mit peinlichen Folgen.

Auswirkungen des Menstruationszyklus bei Frauen auf die sportliche Leistung

Die Leistungsfähigkeit von Frauen kann im Verlauf der Periode hormonell bedingt schwanken. In der ersten Zyklushälfte bzw. Follikelphase kann bspw. leichter Muskelkraft aufgebaut und sich schneller erholt werden. Rund um den Eisprung, also in der Zyklusmitte, verändert sich die Dehnbarkeit der Bänder und Sehnen, das Verletzungsrisiko steigt. Die Ausdauerleistung des Körpers ist in der zweiten Zyklushälfte, auch Lutealphase genannt, etwas geringer.

Mikaela Shiffrin spricht über Tabuthema Periode im Sport

Vor allem bei Twitter sorgte die fehlerhafte Übersetzung für Belustigung. Viele machten zurecht darauf aufmerksam, dass die Periode im Profisport immer noch tabuisiert wird. Shiffrin ging mit ihrem Interview einen Schritt, der Nachahmerinnen ermutigen könnte, über das Thema zu sprechen.

Neben Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde gibt es noch ein zweites Traumpaar im Ski-Zirkus - ein Reporter fürchtet sich schon (zurecht) vor dem möglichen Doppelnamen. (epp)

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