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Schubert ist sauer auf Krupp

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"Der Schock sitzt tief." Christoph Schubert (re.).
"Der Schock sitzt tief." Christoph Schubert (re.). © afp

Der Eishockey-Bundestrainer nominiert den NHL-Profi für die Winterspiele in Vancouver nur als Nachrücker.

NHL-Profi Christoph Schubert ist stocksauer auf Eishockey-Bundestrainer Uwe Krupp - und Florian Busch bangt um seine Olympiateilnahme. Der nur in den erweiterten Kader für die Winterspiele in Vancouver berufene Schubert hat mit Wut im Bauch auf Krupps Entscheidung reagiert, ihn in die Warteschleife zu schicken. Und auch Busch muss trotz annullierter Dopingsperre weiter um die Erfüllung seines Olympiatraums zittern.

"Natürlich bin ich riesig enttäuscht", sagte Schubert frustriert. "Die letzten - es sind glaube ich schon 14 Jahre - habe ich immer alles für den DEB gegeben, war immer einsatzbereit, habe bei jeder Weltmeisterschaft mitgespielt, wenn ich in der NHL die Playoffs nicht erreicht habe. Von daher sitzt der Schock tief", sagte der 27-jährige Verteidiger der Atlanta Thrashers.

Von den acht deutschen Spielern in der nordamerikanischen Profiliga NHL hatte Krupp sechs für seinen 23 Mann starken Kern-Kader nominiert. Neben Schubert zählt auch Angreifer Jochen Hecht (Buffalo Sabres) lediglich zu den zwölf möglichen Nachrückern. "Ich kann schon verstehen, dass er sagt, ich nehme die Jungs mit, die die Olympiaqualifikation geschafft haben. Aber dann soll er alle draußen lassen, die hier in der NHL spielen, und nicht bloß Hecht und mich", schimpfte der aus München stammende Schubert.

Er wolle seine Enttäuschung nun "erstmal ein paar Tage sacken lassen" und dann möglicherweise Sportdirektor Franz Reindl anrufen: "Denn mich würd´s halt doch interessieren, was ich gemacht habe, damit ich jetzt nicht dabei sein soll."

Marco Sturm, der am Mittwoch zum 4:0-Sieg der Boston Bruins gegen Schuberts Thrashers einen Treffer beisteuerte, sprach seinem Nationalteamkollegen Mut zu. "Christoph ist noch jung und hat noch einiges vor sich. Er sollte weiter hart an sich arbeiten und trotz der Enttäuschung den Kopf hochnehmen", so der 31-Jährige. Er sei aber überrascht, dass Schubert und Hecht auf Krupps Streichliste stehen.

Der Bundestrainer berief den Berliner Busch nicht einmal in das erweiterte 35-Mann-Aufgebot für Vancouver. Allerdings könnte der "Eisbär" bis zur zweiten Nominierungsrunde des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) am 22. Januar durchaus noch als Nachrücker in das 23-köpfige Olympiateam rutschen. "Die Tür ist nicht zu für Florian Busch", betonte Reindl.

Florian Busch illusionslos

"Ich habe meinen Teil dazu beigetragen. Es liegt nicht mehr an mir, da Druck zu machen. Wenn ich nicht zu Olympia fahre, gehe ich halt Ski fahren", sagte Busch. Er hatte am Dienstag die Athleten- Vereinbarung mit dem DEB unterzeichnet und damit die Vorgabe der Nationalen Antidopingagentur Nada erfüllt. "Wie immer in solchen Situationen gibt es Härtefälle, aber ich bin sicher, wir werden in Vancouver eine gute und schlagkräftige Mannschaft präsentieren", sagte Bundestrainer Krupp.

Busch hatte im März 2008 einen Dopingtest erst verweigert und dann nachgeholt. Der Internationale Sportgerichtshof CAS verhängte deshalb eine 22-monatige Dopingsperre gegen ihn. Im November annullierte das Schweizer Bundesgericht die Sperre jedoch. Nun hofft Busch auf eine Sondergenehmigung der Nada, weil er nicht die erforderlichen sechs Monate dem Sportler-Testpool angehörte. (dpa)

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