Aus dem Schnee in die Wüste

Bayern München und Werder Bremen starten gleich zum Trainingslager nach Dubai durch. Die Mannschaft von Hertha BSC entflieht auch den winterlichen Temperaturen und flüchtet nach Mallorca.
Ohne vier Abgänge und ohne Uli Hoeneß, dafür mit wiedergewonnenem Selbstvertrauen ist der FC Bayern München in die Vorbereitung auf die Rückrunde gestartet. Der Rekordmeister nahm am Sonntagnachmittag als letzter Bundesligist wieder den Dienst auf, Stunden später flog der ausgedünnte Bayern-Tross zum Trainingslager nach Dubai. Auf dem Flug LH638 nahmen nach den Ausleihen und Verkäufen von Luca Toni (AS Rom), Alexander Baumjohann (FC Schalke 04) sowie Andreas Ottl und Breno (beide 1. FC Nürnberg) nur noch 21 Profis plus die drei Amateure David Alaba, Mehmet Ekici und Diego Contento teil.
Werder Bremen testet Tunesier
Im Scheichtum wollen die Bayern bis zum kommenden Sonntag die Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde legen wollen. Selbiges Ziel am selbigen Ort verfolgt auch Pokalsieger Werder Bremen, der aus der verschneiten Hansestadt erstmals nach Dubai aufbrach. "Wenn man die Wetterlage sieht, kommt uns die Reise natürlich entgegen", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf, der den tunesischen Abwehrspieler Aymen Abdennour weiter testen und beobachten will. Nicht mit im Kader waren Jurica Vranjes und Dusko Tosic, die unbedingt noch verkauft werden sollen.
Nur zwei Wochen nach dem Ende der Hinrunde haben nunmehr alle 18 Erstligisten das Training wieder aufgenommen. Auch die TSG Hoffenheim und Hertha BSC üben seit Sonntag wieder. Hoffenheim allerdings ohne Cheftrainer Ralf Rangnick. "Aufgrund einer lebensbedrohlichen Erkrankung meines Vaters sehe ich mich momentan nicht in der Lage, meiner Tätigkeit als Chefcoach zu 100 Prozent nachgehen zu können", ließ der 51-jährige Rangnick mitteilen, "sobald es die Situation zulässt, werde ich meine Aufgaben wieder aufnehmen." Co-Trainer Peter Zeidler übernahm vorerst das Kommando und ärgerte sich gleich darüber, dass der Brasilianer Carlos Eduardo erst mit siebenstündiger Verspätung erschien.
Der Kader des Tabellenletzten Hertha BSC traf sich am Sonntag zunächst zu einem Laktattest, ehe am Nachmittag die erste Trainingseinheit unter Flutlicht auf dem Programm stand. Erstmals stellten sich die drei Neuzugänge Theofanis Gekas, Lewan Kobiaschwili und Roman Hubnik in Berlin vor. Gemeinsam mit dem nach einem Mittelfußbruch wieder genesenen Florian Kringe soll das Trio in der Rückrunde helfen, den Abstieg zu vermeiden. Vielleicht hilft dabei auch Andrej Woronin - es halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass der Ukrainer erneut vom FC Liverpool ausgeliehen werden soll. Bereits am Montag entflieht die Mannschaft für eine Woche den winterlichen Temperaturen und fliegt ins Trainingslager nach Palma de Mallorca. Untergebracht sind die Berliner in einem sündhaft teuren, prunkvollen Luxushotel, in dem schon die spanische Königsfamilie übernachtete.
Leverkusen bleibt daheim
Herbstmeister Bayer Leverkusen hingegen bereitet sich in der Heimat vor. Dabei konnte Trainer Jupp Heynckes am Samstag auch die zuletzt verletzten Simon Rolfes und Renato Augusto begrüßen. Damit hat der Coach wieder weitere hochkarätige personelle Alternativen zur Verfügung. "Wir haben durch die zurückgekehrten Spieler an Qualität dazugewonnen und somit gute Voraussetzungen, uns in der Spitzengruppe zu etablieren", sagte Heynckes entpsannt, der lediglich auf Lars Bender (Knieoperation) verzichten muss. (dpa/sid/hel)