Olympiasiegerin Witt hofft auf Zulassung für russische Sportler
In der Debatte um die Wiederzulassung russischer Athleten wird heiß diskutiert. Die frühere Eiskunstläuferin Witt hat sich kürzlich klar positioniert.
Frankfurt – Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurden russische Sportler und Sportlerinnen von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. IOC-Präsident Thomas Bach machte sich auch mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris jetzt dafür stark, dass russische Athleten und Athletinnen wieder teilnehmen dürfen. Das sorgte für großen Widerstand. Katarina Witt unterstützt die Forderung jedoch.
Katarina Witt | |
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Geboren: | 3. Dezember 1965 in Falkensee |
Sportart: | Eiskunstlauf |
Erfolge: | zweimaliger Olypiasieg |
Olympiasiegerin Katarina Witt hofft mit Wiederzulassung auf verbindenden Charakter
„Schrecklicherweise haben Russlands Kriegstreiber die Ukraine überfallen“, verurteilt die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin die Geschehnisse. Doch dem Sport traut sie einen verbindenden Charakter zu und findet eine Zulassung der russischen und belarussischen deshalb um so wichtiger.
„Wenn nicht auf ziviler, menschlicher Basis ein Band der Kommunikation geknüpft wird, befürchte ich langfristige neu errichtete Mauern in zu vielen Köpfen. Es ist doch existenziell, dass sich die Menschen ihre Hände reichen, egal auf welcher Ebene“, sagte Witt der Welt am Sonntag.

Eiskunstlauf-Weltverband hat noch keine Entscheidung über russische Athleten getroffen
Der Eiskunstlauf-Weltverband ist der umstrittenen IOC-Empfehlung bislang nicht gefolgt. Vom 9. bis 11. Juni könnte das ISU-Council bei einem Meeting in Budapest für eine Wiederzulassung entscheiden.
Nach IOC-Vorgaben müssen Sportler und Sportlerinnen nachweisen, dass sie den Krieg nicht aktiv unterstützen, um wieder für die Wettbewerbe zugelassen zu werden. Außerdem dürfen sie nicht für Russland, sondern als neutrale Athleten antreten. Teamwettbewerbe soll es weiterhin für Russen und Belarussen nicht geben. Außerdem dürfen keine Angehörige des Militärs an den Wettbewerben teilnehmen.
Russische Sportler bei Olympia? Kritiker stellen sich klar gegen IOC-Empfehlung
Kritikern geht das nicht weit genug. Sie argumentieren, dass ein sportlicher Wettkampf zwischen Ukrainern und Russen nicht möglich sei, während zeitgleich unschuldige Menschen in einem Krieg sterben. Zudem seien die Trainingsbedingungen für Ukrainer wegen des Krieges aktuell besonders eingeschränkt. Russen können hingegen unter besten Bedingungen üben.
Das deutsche Bundesinnenministerium um Ministerin Nancy Faeser schloss sich den Kritikern an. „Die Entscheidung des IOC ist ein Schlag ins Gesicht der ukrainischen Sportlerinnen und Sportler. Sie haben die Solidarität des internationalen Sports verdient“, sagte die SPD-Politikerin. Das IOC stellt sich gegen die Kritik. (jo/sid)