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Leichtathletik-Heldin Krause gibt hochschwanger zu: „Habe Angst vor der Geburt“

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Von: Lina Krull

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Als Läuferin überquert Gesa Felicitas Krause seit Jahren erfolgreich die Hindernisse in den Stadien der Welt. Im Mai erwartet sie nun ihr erstes Kind. Ängste bleiben dabei nicht aus.

Dillenburg – Professionelle Läuferin und gleichzeitig Mama sein: Davon träumt Gesa Krause nach ihrer Schwangerschaft. Die 30-jährige Hindernisläuferin steht im zehnten Monat kurz vor der Entbindung ihres Kindes. In ihrer Kolumne bei web.de nimmt die Leichtathletin ihre Fans mit auf die Reise ihrer Schwangerschaft.

Gesa Felicitas Krause
Geboren:3. August 1992 in Ehringshausen
Disziplin:3000-Meter-Hindernislauf
Verein:Silvesterlauf Trier
Größte Erfolge:WM-Bronze 2015 und 2019; zweimalige Europameisterin

Leichtathletin Krause: „Warum soll meine Leidenschaft für den Sport es ausschließen, Mama zu werden“

Ganz ohne Zweifel ist Krause dabei nicht, wie sie zugibt: „Trotz allem hatte und habe ich auch Ängste. Ich habe Ängste, wie es sportlich weitergeht, wie sich mein Körper verändert, wie ich alles unter einen Hut bekomme. Ich habe auch Angst vor der Geburt, vor den Nachwehen, vor dem Wiedereinstieg.“

Anfang Dezember 2022 machte die Sympathieträgerin der deutschen Leichtathletik ihre Schwangerschaft öffentlich. Im fr-Interview im Januar dieses Jahres stellte Krause dabei klar: „Ich bin schwanger, nicht krank.“ Ihren gewohnten Trainingsumfang behielt Gesa Krause bei. Neun bis elf Einheiten stehen dabei auf dem Trainingsplan. Die Inhalte an sich sind zwar mit Crosstrainer und Aquajogging angepasst; trotzdem sieht man Europas Top-Langstreckenläuferin immer noch laufend im Home-Gym auf ihrem Instagram-Kanal.

„War während der Schwangerschaft aktiv“: Ehefrau von Krauses Trainer dient als großes Vorbild

Wichtig ist der Hessin, anderen werdenden Müttern und Leistungssportlerinnen Mut zu machen. Krause möchte andere Frauen ermutigen, „nicht mit Angst durch eine Schwangerschaft zu gehen. Wichtig ist mir aber auch zu sagen: Es sollte immer alles in Absprache mit Ärztin oder Arzt geschehen. Was mir guttut, muss noch lange nicht für alle passen.“

Mit Trainer Wolfgang Heinig geht Gesa Krause seit Jahren durch die Höhen und Tiefen ihrer Leistungssport-Karriere. Auch seine Frau Katrin Dörre-Heinig spielt in Krauses Schwangerschaft eine wichtige Rolle. „Sie war selbst Leistungssportlerin und ist nach der Geburt ihrer Tochter ihre Bestzeiten im Marathon gelaufen. Auch sie war während ihrer Schwangerschaft aktiv“, schreibt Gesa Krause in ihrer Kolumne. Dörre-Heinig ist ehemalige deutsche Spitzenläuferin mit einer Bestzeit von 2:24:35 Stunden im Marathon und gleichzeitig Mutter der Profi-Marathonläuferin und Olympiateilnehmerin Katharina Steinruck (geb. Heinig).

Hindernisläuferin Gesa Krause erwartet ihr erstes Kind.
Gesa Krause möchte an ihrem großen Traum festhalten: Die Olympischen Spiele 2024 in Paris. © AFLOSPORT/imago/Screenshot instagram (@gesa_krause)

„Mein Wunsch und Traum“: Krause möchte Mutterschaft und Leistungssport verbinden

Auch Gesa Krause würde sich freuen, werdenden Müttern als Vorbild zu dienen, Dinge einfach auszuprobieren. Und nach der Geburt in die Welt der Tempoläufe, Hindernisse und Erfolge zurückzukehren. Ihr großes Ziel: „Es ist einfach mein Wunsch und mein Traum, meine Leidenschaft für den Sport mit dem Mamasein zu verbinden.“ Dass dieser Wunsch nicht immer leicht zu erfüllen ist, macht die 30-Jährige auch anhand ihrer finanziellen Situation in der Schwangerschaft deutlich.

Dass Leichtathletinnen und Leichtathleten nicht von übergroßen Preisgeldern und Prämien überschüttet werden, ist immer wieder ein Diskussionsthema in der deutschen Leichtathletik. Nicht zuletzt Sprint-Superstar Gina Lückenkemper äußerte sich in der Vergangenheit über die mangelnde Sportförderung in Deutschland. Auch Gesa Krause macht sich über ihre finanzielle Situation in der wettkampffreien Zeit Gedanken.

Sponsoren stellen sich die Frage: „Was bringt die uns dann überhaupt?“

Über nicht verlängerte Sponsorenverträge bis hin zu Verträgen, die an Krauses Leistungen gebunden sind: Die Kombination aus Schwangerschaft und Leistungssport als Beruf ist nicht immer einfach. Doch Krause hat mit ihren Sponsoren Glück: „Da haben die meisten meiner Sponsoren und Förderer zugesichert, dass ihre Unterstützung weiter bestehen bleibt. Das ist eine große Erleichterung!“

Auf ihrem Weg zurück macht ihr eine weitere Sportlerin Mut: Die Marathonläuferin Fabienne Königstein hat nur neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter beim Haspa Marathon Hamburg am 23. April einen fulminanten Auftritt hingelegt. Mit einer neuen Bestzeit unterbot Königstein die Olympianorm. Und vielleicht können Krause und Königstein gemeinsam in Paris 2024 an den Olympischen Spielen teilnehmen. Mit ihren beiden Töchtern.

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