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Biathlon-Weltmeisterin Laura Dahlmeier extrem besorgt: „Alle anpacken und an die Zukunft denken“

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Von: Stefan Schmid

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Die deutsche Biathletin Laura Dahlmeier sieht im Angesicht der näher rückenden Klimakatastrophe größer werdende Probleme auf den Wintersport zukommen.

Oberhof - Laura Dahlmeier konnte während ihrer aktiven Biathlon-Karriere siebenmal einen Weltmeisterschaftstitel erringen, doch nun plagen die Garmisch-Partenkirchenerin Zweifel ob der Zukunft des Wintersports. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst spricht die begeisterte Kletterin über die Auswirkungen des Klimawandels und verbindet dies mit einem Appell an die Gesellschaft. Im Gegensatz zur klimatischen Situation blickt Dahlmeier auf die sportliche Zukunft des deutschen Biathlons weniger sorgenvoll, berichtet unter anderem Merkur.de.

Dahlmeier: Wetterextreme betreffen „uns alle“

Seit ihrem Rücktritt vom Biathlon im Mai 2019 ist Laura Dahlmeier weiterhin sportlich aktiv und so geht sie mittlerweile privat dem Klettern und Bergsteigen nach. Auch deshalb merke sie die Veränderungen in der Natur „ganz besonders“. „Die Wetterextreme werden immer stärker und bleiben länger erhalten“, blickt sie sorgenvoll auf die kaum mehr aufhaltbaren klimatischen Veränderungen.

Eine für alle sichtbare Folge des Klimawandels in den Bergen ist unter anderem der massive Rückgang der Gletscher. „Es gibt Berge, die gibt es gar nicht mehr. Die sind schon zusammengestürzt“, beschreibt Dahlmeier die Folgen des Gletscherschmelzens. Um diese Entwicklung wenigstens zu verlangsamen, formuliert sie einen dringenden Appell: Es gehe darum, dass „alle anpacken und an die Zukunft denken“, denn „das betrifft nicht nur mich als Bergsteigerin, sondern uns alle.“

Laura Dahlmeier, hier in der Arena auf Schalke, blickt sorgenvoll in die Zukunft.
Laura Dahlmeier, hier in der Arena auf Schalke, blickt sorgenvoll in die Zukunft. © IMAGO/Peter Hartenfelser

Dahlmeier sieht Problem, „gute und vernünftige Wettkämpfe dauerhaft ausrichten zu können“

Auf ihren ehemaligen Parade-Sport Biathlon und auf den Wintersport im Allgemeinen sieht Dahlmeier große Probleme zukommen. „Im Wintersport merkt man die Auswirkungen mit als Erstes. Wenn der Winter warm ist und der Schnee ausbleibt, sieht das jeder“, spricht sie die bereits jetzt sichtbaren Folgen an.

In dieser Wintersport-Saison wurden aufgrund fehlenden Schnees bereits die Weltcup-Rennen der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen abgesagt. Ein Szenario, glaubt man Dahlmeier, welches sich öfter wiederholen könnte. „Wenn man in die Zukunft blickt, wird es sicher noch schwieriger, wirklich gute und vernünftige Wettkämpfe dauerhaft ausrichten zu können“, so die zweimalige Olympia-Goldmedaillen-Gewinnerin.

Die Kandahar am 10. Januar 2023. Kaum Schnee liegt auf der Rennstrecke.
Bilder, auf die man sich in der Zukunft wohl gewöhnen muss. Die Kandahar-Abfahrt am 10. Januar 2023. © OK Ski-Weltcup

Trotz Oberhof-Ernüchterung: Dahlmeier sieht DSV-Biathlon „ganz gut aufgestellt“

Auch zur sportlichen Lage des deutschen Biathlon-Teams äußert sich die ehemalige Weltklassesportlerin. Trotz des ernüchternden Abschneidens bei der Biathlon-WM in Oberhof sieht sie die Mannschaft „ganz gut aufgestellt“. „Man hat bei der WM gesehen, dass die jüngeren Damen grad den Anschluss zur Weltspitze schaffen. Es ist im Nachwuchs nicht ganz so schlecht, da kommt schon einiges nach“, gab sie im Interview ihrem Optimismus Ausdruck.

Wenn die Heim-WM auch sportlich nicht ganz so erfolgreich lief, habe sie in Oberhof die Faszination der Sportart „fühlen können. Es ist ein toller Sport. Ich hoffe, dass es dadurch in Zukunft ganz viele wintersportbegeisterte Menschen gibt.“ Für die nähere Zukunft hat sie im Speziellen die 18-jährige Selina Grotian auf dem Schirm. Diese konnte schon bei der EM in Lenzerheide einen vollen Medaillensatz abstauben. (sch/SID)

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