Handballer steuern auf Köln zu
Die deutschen Handballteams beweisen erneut, dass sie aus der stärksten Liga der Welt kommen. In der Champions League reifen allmählich die Träume von einem Final-Four-Turnier mit zwei oder sogar drei deutschen Teilnehmern.
Neuss. Die deutschen Handballteams haben am Osterwochenende im Europapokal erneut bewiesen, dass sie aus der stärksten Liga der Welt kommen. In der Champions League reifen allmählich die Träume von einem Final-Four-Turnier in Köln (29./30. Mai) mit zwei oder sogar drei deutschen Teilnehmern.
Vorjahresfinalist THW Kiel erreichte ebenso die Runde der letzten Acht wie Bundesliga-Tabellenführer HSV Hamburg und die Rhein-Neckar Löwen. Die Kieler hakten nach dem 29:23 gegen den FC Kopenhagen das Achtelfinale schnell ab und nahmen das Final-Four-Turnier ins Visier. "Es ist mir egal, gegen wen wir im Viertelfinale spielen. Wir wollen unbedingt nach Köln. Wir kämpfen die ganze Saison dafür", sagte Rückraum-Ass Filip Jicha, der mit acht Toren wie schon im Hinspiel (33:31) erfolgreichster THW-Werfer war.
Wenn es in der Runde der letzten Acht ein deutsches Duell gibt, dann auf jeden Fall mit Kieler Beteiligung. Bei der Auslosung am Dienstag in Wien ist der THW als einziges Bundesligateam im Topf 2 platziert, mögliche Gegner sind damit der HSV, die Löwen, der FC Barcelona und Medwedi Moskau.
Ein Nordschlager zwischen dem THW und dem HSV würde den Hamburger Trainer Martin Schwalb angeblich kalt lassen. "Ciudad muss es nicht unbedingt wieder sein, aber der Rest ist mir egal", sagte der ehemalige Nationalspieler nach dem 27:30 gegen den polnischen Meister Vive Kielce, das wegen des 30:24 im Hinspiel zum Weiterkommen reichte. Gegen BM Ciudad Real, den Champions-League-Sieger der vergangenen beiden Jahre, war der HSV zuletzt jeweils im Halbfinale ausgeschieden. Mögliche weitere Gegner der Hanseaten sind MKB Veszprem (Ungarn) oder HB Montpellier. Die Rhein-Neckar Löwen feierten mit 13.200 Zuschauern in der ausverkauften Mannheimer Arena beim 37:33 gegen BM Valladolid (Hinspiel 30:29) ein Handball-Fest.
Auch in den anderen Europacupwettbewerben überzeugten die deutschen Klubs. Der VfL Gummersbach erreichte das Halbfinale im Europacup der Pokalsieger, die SG Flensburg-Handewitt und der TBV Lemgo zogen in die Runde der letzten Vier im EHF-Pokal ein. In diesem Wettbewerb erwischte es den einzigen deutschen Klub: Altmeister Frisch-Auf Göppingen schied gegen die Kadetten Schaffhausen aus. Im EHF-Cup bestand die SG Flensburg-Handewitt die Nervenprobe bei Celje souverän, sie siegte 35:32. Lemgo unterlag bei BM Aragon zwar 31:32, doch der Vorsprung aus dem Hinspiel (30:23) reichte. EHF-Pokalsieger Gummersbach gewann bei den Pokalsiegern gegen Tvis Holstebro aus Dänemark 30:27 (Hinspiel 32: 27). (sid)